Also neu ist die Idee des nach persönlichem Wohlstand Strebens, um damit auch der Allgemeinheit zu dienen, ja keineswegs, und auch keine Erfindung des Kapitalismus. Ich zitiere mal Kostolany, der seinerseits den bekannten römischen Zensor und Konsul Cato (den Älteren) zitiert:
Cato, der strenge Zensor des alten Roms, ist zwar als tugendhafter Asket in die Geschichte eingegangen, doch hat er mit seinen berühmt gewordenen Worten die Menschen zum Gewinn angespornt. „Eine Witwe braucht zwar ihr Hab und Gut nicht zu vergrößern“, sagte er, „aber die Tugend eines Mannes besteht darin, mehr Vermögen zu hinterlassen, als er geerbt hat.“ Ohne Scham forderte er: „Bereichert euch!“, ein Ratschlag, dem wir in der Geschichte später noch öfter begegnen werden. Heute würde man wirtschaftswissenschaftlich von „Vermögensbildung“ sprechen.
(aus: André Kostolany - Geld, das große Abenteuer)
Schwierigkeiten gab es in der Geschichte eigentlich immer dann, wenn die Mechanismen der "Fair"teilung der erwirtschafteten Güter versagten. Die allzu gierigen privaten Kapitalisten sind da kein größeres Übel als der zu gierige Staat, eher sogar weniger, weil man sich gegen sie leichter wehren kann als gegen die staatliche Allmacht. Früher wollten die Fürsten lediglich "den Zehnten" von den Wirtschaftssubjekten haben - bei den heutigen Steuern ein Traum, wobei es auch schon Zeiten gab, wo es noch schlimmer war.
"Gerecht" wird immer wieder mit "gleich" verwechselt. Viele denken, das sei doch dasselbe (Karl Marx: "jedem nach seinen Bedürfnissen"), doch in Wahrheit ist "gleich" hochgradig ungerecht. Und es nimmt den Wirtschaftssubjekten jegliche Motivation sich anzustrengen. Das Ergebnis ist dann "alle gleich arm".
Cato, der strenge Zensor des alten Roms, ist zwar als tugendhafter Asket in die Geschichte eingegangen, doch hat er mit seinen berühmt gewordenen Worten die Menschen zum Gewinn angespornt. „Eine Witwe braucht zwar ihr Hab und Gut nicht zu vergrößern“, sagte er, „aber die Tugend eines Mannes besteht darin, mehr Vermögen zu hinterlassen, als er geerbt hat.“ Ohne Scham forderte er: „Bereichert euch!“, ein Ratschlag, dem wir in der Geschichte später noch öfter begegnen werden. Heute würde man wirtschaftswissenschaftlich von „Vermögensbildung“ sprechen.
(aus: André Kostolany - Geld, das große Abenteuer)
Schwierigkeiten gab es in der Geschichte eigentlich immer dann, wenn die Mechanismen der "Fair"teilung der erwirtschafteten Güter versagten. Die allzu gierigen privaten Kapitalisten sind da kein größeres Übel als der zu gierige Staat, eher sogar weniger, weil man sich gegen sie leichter wehren kann als gegen die staatliche Allmacht. Früher wollten die Fürsten lediglich "den Zehnten" von den Wirtschaftssubjekten haben - bei den heutigen Steuern ein Traum, wobei es auch schon Zeiten gab, wo es noch schlimmer war.
"Gerecht" wird immer wieder mit "gleich" verwechselt. Viele denken, das sei doch dasselbe (Karl Marx: "jedem nach seinen Bedürfnissen"), doch in Wahrheit ist "gleich" hochgradig ungerecht. Und es nimmt den Wirtschaftssubjekten jegliche Motivation sich anzustrengen. Das Ergebnis ist dann "alle gleich arm".