(14.12.2024, 18:48)Speculatius schrieb: Vielleicht darf ich dann an dieser Stelle mal Lancelot fragen - du scheinst dich ja mit den Details etwas auszukennen, wie es bei einer weiteren Problematik aussieht, nämlich wenn im Sommer zu viel EE-Strom ungeregelt ans Netz geht. Ich habe hier ein paar Artikel gelesen, wo von EE-Seite dringend davor gewarnt wird, daß hier Handlungsbedarf besteht. Es soll angeblich mit Smart Metern möglich sein das zu steuern. Doch Smart Meter sind hier kaum installiert.
Ja. Eines der großen Probleme. Gibt viele Leute aus der Branche, die die assets in Zukunft gerne gebündelt hätten (https://flex-power.energy/de/energieblog...rgiewende/). Ich (oder meine Firma) sehen das genauso. Der Smartmeter Ausbau beim Endverbraucher wird aus der Grünen-Selbstversorger Ecke da immer als heiliger Gral betrachtet. Ich halte es für unwahrscheinlich dass man das in DE Endverbraucher sinnvoll zu einem Virtual Power Plant (VPP) zusammenschliessen kann. Ich war mal in einem gescheiterten Start Up unterwegs, dass versucht hat VPPs beim Endverbraucher in einer Kombo von Smart Metern und Batterien einzurichten. Das skaliert nicht und hat 1000 Probleme, die hier den Rahmen sprengen würden. Ich stimme dir zu: Smart Meter werden das Problem nicht lösen. Die im Moment verbaute Solarfläche ist noch kein Problem. Wind und andere große Anlagen wird einfach runtergeregelt (curtailment). Das bedeutet, wir müssen weg davon den Kram beim Endverbraucher zu subventionieren.
Kurzfassung:
- Stimme zu. Smartmeterausbau wird das Problem nichtz lösen
- Lösung: mehr zentralisierte Assets (Winparks, Solarfarmen, nur große Dächer in Industriegebieten)
Grundsätzlich gehe ich aber davon aus, daß die Netzbetreiber auch im Zweifel Produzenten von Überschußstrom vom Netz trennen könnten ohne zu wissen, wie sie das machen. Aber ein Blackout wegen zu vielem EE-Strom ist auch aktuell wohl nicht möglich. Wie wird das denn aktuell verhindert?
Genau. Das ist natürlcih Teil der Planung und betrifft auch konventionelle Kraftwerke. Wie oben beschrieben: Curtailmant/Eisman Schaltung: https://www.next-kraftwerke.de/wissen/ei...management
Es wäre ja auch nicht unwichtig im Hinblick auf die Preisgestaltung, sprich, daß man vermeiden kann, Überschußstrom zu negativen Preisen zu "verklappen".
Negativpreise sind IMO ein absolut notwendiges Preissignal. Billiger oder gar negativer Strom macht den Bau von Speicher und die Nutzung von Flexibilität in der Nachfrage erst attraktiv. Wenn wir das nicht sehen würden, würden meine Kunden nicht agieren.
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