
RE: Was die Märkte bewegt - News, Infos, Meldungen, Analysen, Kommentare & Interessantes
| 10.04.2025, 22:37 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.04.2025, 00:24 von boersenkater.)![[Bild: sec_d1_162799373.png]](https://publish.finviz.com/041025/sec_d1_162799373.png)
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Zitat:marktbericht
Neue US-Zölle auf chinesische Importe
US-Aktienmärkte verschärfen Abwärtstempo
Stand: 10.04.2025 22:14 Uhr
Die Zollunsicherheiten blieben auch heute wieder das alles beherrschende Thema am US-Aktienmarkt. Nach der Ankündigung, der Zoll auf chinesische Einfuhren liege nun bei 145 Prozent, gingen die Anleger in Deckung.........
............Inflation überraschend gesunken
Gemildert wurde der aktuelle Verkaufsdruck vom Rückgang der US-Inflation. In den USA hat sich die Inflation im März dank niedrigerer Energiepreise überraschend deutlich abgeschwächt. Im März stiegen die US-Verbraucherpreise im Jahresvergleich lediglich um 2,4 Prozent, wie das Arbeitsministerium heute mitteilte. Die turbulente Zollpolitik der USA dürfte sich laut Ökonomen aber erst in den nächsten Monaten in den Daten widerspiegeln.
Die US-Notenbank Fed jedenfalls dürfte trotz des zuletzt abgeflauten Preisauftriebs auf der Hut bleiben. Der Chef des Fed-Bezirks Kansas City, Jeff Schmid, betonte heute, er werde sich weiterhin "voll und ganz auf die Inflation konzentrieren". Es bestehe die Gefahr, dass neue US-Importzölle zu höheren Preisen führen und die Inflationserwartungen verstärken könnten: "Da ein wieder aufkommender Preisdruck wahrscheinlich ist, bin ich nicht bereit, Risiken einzugehen, wenn es darum geht, die Glaubwürdigkeit der Fed in Sachen Inflation zu wahren."
Die große Unsicherheit schadet
Gleichzeitig bleibt die Unsicherheit durch Trumps Politik groß: Marktbeobachter hatten zuletzt durch die unkalkulierbare Politik des Präsidenten auf einen zunehmenden Vertrauensverlust hingewiesen, der sich nicht nur am Aktienmarkt bemerkbar gemacht hat. "Die hohe Unsicherheit durch das Hü und Hott der Zollpolitik hat erhebliche Kosten. Schließlich haben Unternehmen keine sichere Planungsgrundlage für Investitionen. Dadurch nimmt der wirtschaftliche Gegenwind zu", so die Ökonomen Bernd Weidensteiner und Christoph Balz von der Commerzbank.
"Möglicherweise hat man im Weißen Haus nicht alle Folgen des Handelskrieges bedacht. Der Sprung der US-Treasury-Renditen und die latente Schwäche des US-Dollars sind Warnschüsse - wie auch der Ausverkauf an den Aktienbörsen", kommentierten Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Helaba.
Vorsichtiger Optimismus - EU setzt Zölle ebenfalls aus
Immerhin zeigten sich Analysten verhalten optimistisch, nachdem Trump gestern die Aussetzung der meisten Zölle für 90 Tage verkündet hatte. Dies könnte vor allem die Finanzmärkte beruhigen. "Sie haben die Pausentaste gedrückt, und der Markt jubelt", sagte Alex Morris, Chefinvestor von F/M Investments. Entwarnung könne man aber nicht geben. Denn es sei unsicher, ob Verhandlungen binnen 90 Tagen zu einem Ergebnis führten.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die von US-Präsident Donald Trump angekündigte "Pause" im weltweiten Zollstreit begrüßt. "Das ist ein wichtiger Schritt, um die Weltwirtschaft zu stabilisieren", erklärte von der Leyen am Morgen im Onlinedienst X. Auch die EU setzt ihrerseits ihre Zölle für 90 Tage aus.
Aufatmen an Europas Börsen nach Zoll-Aussetzung
Der vorläufig entschärfte amerikanisch-europäische Zollstreit hat dem DAX heute eine Erholungsrally beschert. Nach einem mehr als achtprozentigen Kursprung auf 21.300 Punkte erwies sich die für den mittelfristigen Trend bedeutsame 100-Tage-Durchschnittslinie als zu hohe Hürde, immerhin ließ er aber die langfristig wichtige 200-Tage-Linie wieder klar hinter sich.
Schließlich ging der Leitindex mit einem Plus von 4,8 Prozent auf 20.631 Punkte aus dem Handel, wobei der DAX im Tagestief schloss. Dies galt auch für den MDAX der mittelgroßen Unternehmen, bei dem am Ende des Tages noch ein Plus von 3,37 Prozent auf 25.703 Punkte übrig blieb. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 4,3 Prozent.
"Die Situation ist nicht chaotisch, sie ist verrückt", kommentierte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt für Deutschland und Österreich bei der niederländischen Bank ING, mit Blick auf US-Präsident Donald Trump und die Finanzmärkte. Trump setzte am Mittwochabend die jüngst verhängten, länderspezifischen Sonderzölle für 90 Tage aus. Während dieses Zeitraumes greift nun ein pauschaler Zollsatz von zehn Prozent.
Mini-Wachstum für Deutschland erwartet
Die unsichere Lage der Weltwirtschaft dürfte auch Folgen für Deutschland haben: Führende Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren für Deutschland in diesem Jahr ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dabei haben sie die Auswirkungen der Zölle von US-Präsident Donald Trump auf Stahl, Aluminium und Kfz bereits berücksichtigt.
Die jüngst angekündigten weiteren US-Zölle von Anfang April und entsprechende Gegenmaßnahmen der EU sind in der in Berlin veröffentlichten sogenannten Gemeinschaftsdiagnose hingegen noch nicht eingerechnet. Sie dürften das Wachstum nach Einschätzung der Experten weiter drücken. Im kommenden Jahr erwarten die Institute demnach wieder ein stärkeres Wachstum von 1,3 Prozent - das hatten sie bereits im Herbst vorausgesagt. 2024 war das BIP um 0,2 Prozent gesunken.
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Produktion in Texas macht Luxusmarke Louis Vuitton Probleme
Die vor sechs Jahren feierlich eröffnete Fabrik der Luxusfirma LVMH in Texas für die Produktion von Louis-Vuitton-Designerhandtaschen kämpft bis heute mit erheblichen Problemen. Wie elf ehemalige Mitarbeiter Reuters berichteten, zählt das Werk in Alvarado zu den weltweit leistungsschwächsten Standorten. In internen Ranglisten schneidet es schlecht ab, wie drei frühere Beschäftigte und eine hochrangige Branchenquelle sagen. "Der Produktionsanlauf war schwieriger als erwartet, das stimmt", räumt Ludovic Pauchard, Produktionsleiter von Louis Vuitton, in einem Gespräch mit Reuters ein. Vor allem der Mangel an erfahrenen Lederarbeitern macht dem Unternehmen zu schaffen.
Intel-Chef an Hunderten chinesischen Firmen beteiligt
Der neue Chef des US-Chipherstellers Intel, Lip-Bu Tan, hat Beteiligungen an Hunderten chinesischen Technologiefirmen. Darunter seien mindestens acht mit Verbindungen zur Volksbefreiungsarmee, wie von der Nachrichtenagentur Reuters überprüfte Pflichtmitteilungen aus China und den USA zeigen. Insgesamt kontroliert Tan über 40 chinesische Unternehmen und Fonds und hält Minderheitsbeteiligungen an über 600 Unternehmen, in vielen Fällen teile er Minderheitsbeteiligungen mit chinesischen Regierungsstellen.
Die Ernennung zum Chef eines Unternehmens, das hochmoderne Chips für das US-Verteidigungsministerium herstellt, wirft nun Fragen über den Umfang seiner anhaltenden Beteiligungen an Unternehmen in China auf. Mehrere von Reuters befragte Investoren äußerten Zweifel, dass der Umfang von Tans Investitionen die Sanierung von Intel erschweren könnte.
Schwaches China-Geschäft bei BMW
Die Schwäche auf dem chinesischen Markt macht dem Münchner Autobauer BMW zu schaffen. Das Unternehmen setzte im ersten Quartal weltweit 586.149 Fahrzeuge ab, das sind 1,4 Prozent weniger als vor Jahresfrist, teilte der Autobauer heute mit. Während die Geschäfte in Europa (plus 6,2 Prozent) und in den USA (plus 4,1 Prozent) besser liefen, verkaufte BMW in China nur noch 155.195 Autos - 17,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Der Autobauer BMW erwägt nach Informationen von Analysten nun zusätzliche Schichten in seinem US-Werk in Spartanburg. Die Produktion von derzeit knapp 400.000 Fahrzeugen im Jahr könne um bis zu 80.000 Einheiten erhöht werden, schrieben die Analysten von Bernstein Research nach einer nicht-öffentlichen Telefonkonferenz mit BMW am Donnerstag.
Volkswagen meldet Gewinneinbruch
Volkswagen legte gestern überraschend Zahlen zum ersten Quartal vor. Demnach sank das operative Ergebnis von 4,6 Milliarden Euro auf 2,8 Milliarden Euro, teilte Europas größter Autobauer mit. Die Umsatzrendite sank im ersten Quartal von 6,0 auf 3,6 Prozent. VW verwies auf Sondereffekte von 1,1 Milliarden Euro, die auf das Ergebnis drückten. Der Umsatz legte um etwa drei Prozent auf rund 78 Milliarden Euro zu. An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält der DAX-Konzern fest.
Chiphersteller STMicro streicht Tausende Stellen
Der Chiphersteller STMicroelectronics konkretisiert sein laufendes Sparprogramm und will in den kommenden drei Jahren bis zu 2.800 Stellen streichen, wie das Unternehmen heute mitteilte. Das entspricht fast sechs Prozent der Belegschaft. Die Beschäftigten sollen STMicro demnach freiwillig verlassen. Insgesamt will STMicro nach 2027 jährlich Summen im hohen dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich einsparen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin...en-niedrig
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