(23.11.2018, 11:27)Guhu schrieb: Das ist m. E. ein falsches Bild. Die Bilanzen der Notenbanken werden hauptsächlich dadurch aufgebläht, dass sie billiges Geld zur Verfügung stellen (in den letzten jahren durch quantitative easing) oder auch direkt Aktien gekauft haben (Beispiel: SNB). Das Geld der Notenbanken (z. B. EZB) ist größtenteils im Immobilien- und Aktienmarkt gelandet.
Die SNB hat vor allem Euros gekauft und den Grossteil des Geldes in Euro-Staatsanleihen investiert. Ein relativ kleiner Teil (der natürlich bei dieser Bilanzsumme riesig ist) ist natürlich auch im Aktienmarkt gelandet, von Immobilien weiss ich nichts. Die SNB hat das gemacht um den Euro zu stützen was für so eine kleine Währung natürlich kompletter Blödsinn ist.
Als Anzeichen für oder gegen einen Bärenmarkt ist die Bilanzsumme der Notenbanken nicht geeignet. Ich glaube sogar es ist gar nichts wirklich geeignet da sich Symptome und Ursachen spiralisieren können, sprich ein Symptom wird zur Ursache der nächsten Bewegung etc.
Deshalb nutze ich nur die zwei oben erwähnten Messinstrumente. Bewertung und durchschnittlicher Preis des SP500.
Der Markt funktioniert in der Regel relativ rational: steigen die Preise zu heftig gibt es Verkäufer, sinken sie zu tief gibt es Käufer. Erst wenn dieser Feedback umgedreht wird entstehen Blasen oder eben Bärenmärkte. Blasen sind unberechtigte Euphorie die die Bewertungen in unangemessene Bereiche treiben während die Bärenmärkte zu viel Pessimismus verbreiten und die Bewertung der Aktien zum Schluss hin extrem günstig sind.
Es ist eine Illusion irgendwie herausfinden zu können wann genau sich die nächste Blasen- oder Bärenmarkt Situation einstellen wird. Man weiss es immer erst im Nachhinein. Zur Zeit sind die Aktienpreise am Fallen, Aktien sind aber weder besonders teuer (ausser den FAANG) noch besonders billig.