(17.12.2018, 10:44)Banker schrieb: Die Geschichte ist natürlich böse. Da gibt es auch überhaupt nichts schön zu reden.
Wenn wirklich Manager in der Unternehmensführung jahrelang gewusst haben, dass in Babypuder Asbest vorhanden ist, dann hätte JNJ auch ein noch deutlicheren Absturz verdient.
Vorerst erscheint mir der 10%-Rückgang überzogen, wohl aber dem geschuldet, wie JNJ auf die Reuters Vorwürfe reagiert hat. Das war kommunikativ schwach. Ein nur durch wenige Fakten unterlegtes Leugnen. Man hätte ja alles schon mehrfach überprüft und überhaupt wären das Lügen. Es gleicht einer Verschwörungstheorie ... das war schon fast Trump-Style, was man da lesen musste.
Sowas trägt dann sicherlich auch zur Verunsicherung der Investoren bei. Mal schauen, wie die Nummer ausgeht und was Gutachter sagen werden, welches rechtliche und damit finanzielle Risiko auf JNJ zukommen könnte. Man darf neben den Rechtsrisiken allerdings nicht aus den Augen verlieren: Babypuder macht nur ca. 2% des gesamten Umsatzes von JNJ aus.
Heute bzw. gestern kann man erste Auswirkungen des Asbest-Themas sehen. Eine Jury in Kalifornien hat einer Frau eine Entschädigungssumme von 29 Mio. USD zugesagt, weil sie angibt durch das Babypuder Krebs bekommen zu haben.
Das Urteil wird jetzt angefochten, wenn man den Insidern und "Besserwissern" in den US-Internetseiten Glauben schenkt ist Kalifornien schon häufiger mit Urteilen aufgefallen, die am Ende wieder eingefangen wurden durch Berufungsgerichte. Aber das Thema ist nicht weg, auch wenn es die letzten Wochen ruhig darum wurde.
Im Post-Trading sind JNJ gestern 2% gefallen. Das Risiko eines Präzendenzfalls ist immer gegeben.