Die Akte Steinhoff
Der Deutsche Bruno Steinhoff hat das Fundament für das zweitgrößte Möbelimperium der Welt gelegt. Ende 2017 ließ ein Bilanzskandal den Konzern implodieren. Niemand will etwas geahnt haben. Kann das sein? Eine Spurensuche auf zwei Kontinenten
Für einen Mann dessen Lebenswerk gerade zerbröselt, klingt Christo Wiese bemerkenswert gefasst. „Ich habe 30 Jahre meiner Arbeit verloren“, sagt der südafrikanische Milliardär. „Aber was hilft es mir, darüber zornig und bitter zu werden? Hilft überhaupt nicht.“
Die Januarsonne scheint über Kapstadt, als Wiese, 76, Konrad-Adenauer-Gesicht, Statur eines alten Rugbyspielers, Südafrikas Parlament über einen Seitenausgang verlässt. Er will weg von diesem Ort der Demütigung, wo er aussagen musste über „das Debakel“: die Implosion von Steinhoff International. Die Schockwellen haben Südafrika erschüttert – und auch Deutschland erreicht, wo der Handelsriese seine Wurzeln hat.
Bis vor Kurzem Chefaufseher und größter Investor des Konzerns, betrachtet Wiese sich als erstes Opfer des Skandals. „Niemand kann ein Unternehmen führen, wenn er dem Management nicht vertraut“, ruft er über die Schulter, während er davoneilt. „Und wenn dein Management einen Betrug begeht, den die Wirtschaftsprüfer nicht entdecken, nicht die Anteilseigner, die Makler, die Analysten, nicht die Banken, die dir Geld geben – dann bist du vollkommen verwundbar.“
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https://www.capital.de/wirtschaft-politi...teinhoff-2
Der Deutsche Bruno Steinhoff hat das Fundament für das zweitgrößte Möbelimperium der Welt gelegt. Ende 2017 ließ ein Bilanzskandal den Konzern implodieren. Niemand will etwas geahnt haben. Kann das sein? Eine Spurensuche auf zwei Kontinenten
Für einen Mann dessen Lebenswerk gerade zerbröselt, klingt Christo Wiese bemerkenswert gefasst. „Ich habe 30 Jahre meiner Arbeit verloren“, sagt der südafrikanische Milliardär. „Aber was hilft es mir, darüber zornig und bitter zu werden? Hilft überhaupt nicht.“
Die Januarsonne scheint über Kapstadt, als Wiese, 76, Konrad-Adenauer-Gesicht, Statur eines alten Rugbyspielers, Südafrikas Parlament über einen Seitenausgang verlässt. Er will weg von diesem Ort der Demütigung, wo er aussagen musste über „das Debakel“: die Implosion von Steinhoff International. Die Schockwellen haben Südafrika erschüttert – und auch Deutschland erreicht, wo der Handelsriese seine Wurzeln hat.
Bis vor Kurzem Chefaufseher und größter Investor des Konzerns, betrachtet Wiese sich als erstes Opfer des Skandals. „Niemand kann ein Unternehmen führen, wenn er dem Management nicht vertraut“, ruft er über die Schulter, während er davoneilt. „Und wenn dein Management einen Betrug begeht, den die Wirtschaftsprüfer nicht entdecken, nicht die Anteilseigner, die Makler, die Analysten, nicht die Banken, die dir Geld geben – dann bist du vollkommen verwundbar.“
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