RE: Einschätzung - in welcher Börsenphase befinden wir uns grade ?
| 02.05.2019, 11:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.05.2019, 11:03 von mmmmmax.)(30.04.2019, 21:23)Ca$hmandt schrieb: EINHÖRNER, ZOMBIES UND INSIDER – ODER: VERLUSTE UND PONZI-SCHEMA STATT SOLIDER GEWINNE?
30. April 2019
Mehr als 80 Prozent der Unternehmen, die in den USA an die Börse gehen, haben noch nie Gewinn gemacht. Zuletzt war das im Jahr 2000 der Fall.
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https://dieunbestechlichen.com/2019/04/e...r-gewinne/
Finde ich enorm interessant. Gerade in Hinblick auf die neue Mobilität, die hier ja auch diskutiert wird, spannend. Neben Uber, Lyft und co drängen auch hochprofitable Unternehmen in einen Markt, der immer stärker vom Realismus eingeholt wird, dass dort absehbar kein Geld zu verdienen ist. Viele setzen so unglaublich viel darauf, sich Nutzergruppen-Anteil zu sichern, dass es egal scheint, ob man mit jedem zusätzlichen Nutzer erstmal Unmengen an Geld verbrennt.
Alles richtet sich auf convenience für den Nutzer aus.
Aber auch abseits der Mobilität: Filme sind jederzeit und überall verfügbar, Lieder hat man schon ewig nicht mehr gekauft, ein privates Auto bringt mich für einen Spott-Preis von A nach B, "zeitnah" soll ich gar kostenlos von einem Shuttle überall hingebracht werden. Alles ist subscription, alles ist convenience, alles ist on Demand.
Zitat:Auslöser des Booms waren die hohen Gewinnerwartungen wie auch die Spekulation auf steigende Aktienkurse, die durch neue technologische Entwicklungen entfacht wurden. Die Etablierung des Internets und des Mobiltelefons sowie die Entwicklung von Handheld-Computern führten zu einer Aufbruchstimmung im Bereich digitaler Technologie. Daher kam es ab 1995 zu einer Vielzahl von Neugründungen von Unternehmen („Startup“) und durch das große Anlegerinteresse vermehrt zu Börsengängen. Viele Anleger schöpften die Hoffnung, dass die in diesen Märkten operierenden Unternehmen „Zukunftsunternehmen“ seien, und wollten über einen Aktienkauf an vermeintlichen zukünftigen Gewinnen teilhaben bzw. an dem Weiterverkauf der Aktien durch die steigenden Kurse mitverdienen. Zudem führte insbesondere in Deutschland der von umfangreichen Werbemaßnahmen begleitete Börsengang der Deutschen Telekom zu einer stark gestiegenen Popularität des Investmentobjektes Aktie. Ab Mitte 1999 vervielfachte sich innerhalb weniger Monate die Börsenbewertung zahlreicher Unternehmen durch eine deutlich erhöhte Nachfrage der vormals am Aktienmarkt nicht aktiven Neuanleger.https://de.wikipedia.org/wiki/Dotcom-Blase
Weiter verstärkt wurde dieser Effekt durch den starken Expansionsdrang vieler Unternehmen; die durch die Börsengänge erzielte Liquidität wurde in den Aufkauf weiterer börsennotierter Unternehmen investiert. Andere Anleger wurden von den häufig prozentual zweistelligen Kurssteigerungen selbst angezogen, die sie zwar für teilweise übertrieben hielten, von denen sie aber – oft als Daytrader – dennoch profitieren wollten. Auch Investmentfonds verstärkten die Spekulationsblase, indem sie ihren Kunden immer höhere Gewinne in Aussicht stellten. Es wurde eine Vielzahl von „Neuer-Markt“-, Internet-, Telekommunikations- und Technologiefonds gegründet, die reißenden Absatz fanden.
Die Anleger hatten vor allem überhöhte Gewinnerwartungen, ignorierten aber die fundamentalen Unternehmensbewertungen genauso wie Jahresabschlüsse. So wurde gar eine hohe Cash-Burn-Rate als positives Unternehmensmerkmal gesehen. Die Medien stachelten die Euphorie, vornehmlich gegenüber den Emissionen des Neuen Marktes, weiter an. Besonders in Deutschland, wo die Aktie mit dem Marktgang der Deutschen Telekom einige Jahre zuvor erst „volksfähig“ gemacht wurde, wurden viele unerfahrene Anleger in riskante Investments gelockt.
Der spannendste Absatz aus Wikipedia zur Dotcom-Blase - zumindest ein paar Parallelen lassen sich bereits ziehen.
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"Die Wahrheit ist wie Poesie. Und die meisten Leute hassen Poesie." (The Big Short)