(03.06.2019, 11:32)loeseke schrieb:(03.06.2019, 09:44)4ndr3as schrieb: Ich sehe mich nicht als Swing-Trader, sondern als Trendfolge-Trader, d.h. Trends sollen so lange wir möglich genutzt werden. Insofern entfällt dann auch die Betrachtung des übergeordneten Trends.
Vorab: Es lag mir fern, Dir ein Verkaufsinteresse zu unterstellen.
Ich bin von der irrigen Annahme ausgegangen, dass die Indizes hier per Swing-Trading gehandelt werden sollen. Insofern sind meine Anmerkungen zumindest teilweise gegenstandslos. Es geht auch überhaupt nicht um die Wahl einer bestimmten Analysemethode.
Für mich bleibt Dein Vorgehen aber insofern nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien Trendrichtungen sowie Ein- und Ausstiegsbereiche ermittelt werden. Auch bei Trendfolge empfiehlt sich ein eindeutiges, nachvollziehbares Regelwerk.
Nachvollziehbar ist es, nur nicht eben schwarz oder weiß, daher lässt es sich auch nicht in ein Computermodell programmieren. Gerade beim Wechsel in einen Abwärtstrend gibt es viel Interpretationsspielraum, hier mal die wichtigsten Indikatoren für die Risikobewertung und einen möglichen Wechsel in einen Abwärtstrend:
- Anzahl der Distribution-Day´s: ab 4 höheres Risiko
- Kurs der Indices im Verhältnis zum SMA 10 und SMA 50
- Handelsvolumen der Indices auf Tages- und Wochenbasis
- Price-Action und Handelsvolumen der trendstarken Aktien: subjektiv, aber unverzichtbar
- Fear & Greed Index von CNN und AAII Investor Sentiment als sekundäre Indikatoren
- Put/Call-Ratio als sekundärer Contra-Indikator
Das alles lässt sich nicht in ein digitales Regelwerk pressen und braucht schlichtweg Erfahrung. Daher sage ich auch immer: Trading ist ein Geschäft und jedes Geschäft muss man lernen. Einmal den Computer programmieren und dann automatisch Geld verdienen lassen funktioniert langfristig nicht.
Der Wechsel vom Abwärtstrend in den Aufwärtstrend ist deutlich einfacher zu erkennen und müsste sich auch programmieren lassen:
- der S&P 500 oder der Nasdaq Comp. schließt höher als am Tag zuvor (Tag 0): hier beginnt der 1. Tag des Rallye-Versuches
- am 4. Tag oder später steigt der Index um mind. 1,25 % bei höherem Handels-Volumen als am Tag davor
- der Rallye-Versuch gilt als gescheitert, wenn in der Folge das Tagestief des Tages 0 unterschritten wird
- das ganze nennt sich Follow-Through-Day (FTD) - es gibt kein angenehmes deutsches Wort hierfür
- jeder Aufwärtstrend beginnt mit einem FTD, aber nicht jeder FTD wird zu einer Rallye - wichtig! Daher sollte man die Positionen nach dem FTD langsam aufbauen und nicht direkt zu 100 % oder gar gehebelt in den Markt zu springen.
Hier nun jeweils ein gescheiterter (07.11.2018) und ein funktionierender (04.01.2019) FTD der jüngsten Vergangenheit. ⬇️
