(11.07.2019, 20:59)StockBayer schrieb: Bin zwar kein "alter Hase", denke aber ähnlich wie du.
Aus meiner Sicht wurde durch die QE-Programme der Notenbanken eine Rezession nur verzögert, bzw. hinausgeschoben, die Probleme durch das billige Geld nur überdeckt. Unternehmen konnten sich nun über Jahre mit günstigem Fremdkapital vollsaugen, die aber wohl eher für den Rückkauf eigener Aktien genutzt wurden und nicht so sehr für notwendige Investitionen in Fortschritt und Produktivität. Und wir Privaten trugen auch unseren Teil dazu bei, in dem wir wegen der niedrigen Zinsen unser Einkommen mehr für Konsum, als für das Sparen verwendet haben. Auf der Suche nach ein bisschen Rendite legt jedermann sein nach Konsum übriges Geld (meist via ETFs) am Aktienmarkt an. Die Leute nehmen Kredite fürs Eigenheim auf, welche Sie sich im "normalen" Zinsumfeld niemals würden leisten können. Das alles sind meiner bescheidenen Meinung nach die Hauptgründe für den längsten Bullenmarkt der Geschichte.
Die Zinsen können immer weiter gesenkt werden (Negativzinsen im Euro-Raum bereits normal), das Schmerzmittel wird also immer höher dosiert, bis der Kollaps unvermeidlich wird.
Und was wollen wir nun tun? Keine Ahnung, die Hausse kann noch ewig weitergehen. Prognosen sind sinnlos.
Stimmt alles.
Nur ein Blick nach Japan.
Nikkei 1990 bei 40.000,
heute bei ca. 25.000,
zwischendurch länger um 7500 zeigt, dass alles möglich ist.
Man sollte höllisch aufpassen, dass man sich keine Zombies ins Depot legt!
Die Betrachtung der Bilanz und der Kennzahlen wird viel wichtiger.
Kann man das leisten?