(28.07.2019, 15:59)Skeptiker schrieb: Der Kapitalismus, die Marktwirtschaft oder wie man es auch immer nennen will, produziert regelmäßig gewisse Krisen. Deshalb haben seine Kritiker oder Leute, die eine Änderung am System wünschen (in welche Richtung dann auch immer) immer wieder aufs neue Anlass, seinen Untergang vorherzusagen.
Meine Prognose ist deshalb: Wenn nicht rein politisch irgendeine "Reform" oder Umgestaltung herbeigeführt wird, wird es nach der Krise genauso weitergehen wie bisher.
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Man sollte sich in dieser Diskussion wirklich die Frage stellen ob der Kapitalismus oder die Marktwirtschaft die Krisen produzieren oder evt. die staatliche Einflussnahme auf die Wirtschaftssysteme diese ihrer (notwendigen) Bereinigungsprozesse beraubt.
Generell hiesse die Frage ob wir bei den juengeren Krisen von Marktversagen sprechen oder von Staatsversagen - und dann im Folgeschluss diskutieren ob zunehmende staatliche Regulierung Probleme loest oder neue verursacht.
In einer Marktwirtschaft waere Griechenland nicht gerettet worden, waere "alternativlos" eine populistische politische Phrase, Sozialisierung von Verlusten nicht moeglich und Banken "too big too fail" waeren nicht existent...
Ich halte es fuer wichtig sich darueber im klaren zu sein dass z.B. fuer Probleme, die aufgrund planwirtschaftlicher Steuerung des Zinses und der Geldmenge (zwecks Erreichung politischer Ziele) entstehen, weder die Marktwirtschaft noch der Kapitalismus verantwortlich gemacht werden duerfen.
Interessanterweise sind aber viele negative Folgen politischer Einflussnahme die Rechtfertigung von noch mehr Einflussnahme....