(16.11.2019, 10:34)bloom schrieb: Hier ein Auszug aus dem neuen Buch. Und zwar das Kapitel, in welchem ich die Entwicklung meines Depots in den vergangenen 6 Jahren analysiere. Ich habe den Absatz aus dem Kapitel schnell mal übersetzt.
Zitat Anfang
Es ist das Einkommen, das zählt, nicht der Wert einer Aktie oder eines Index.
Zu Beginn meiner Periode lag der Dow bei 17.390 Punkten. Während ich dies schreibe, befinden sich am Ende 26.805 Punkte auf der Anzeigetafel. Im Durchschnitt legte der Dow jedes Jahr um 9,02% zu.
Was mich jedoch wirklich überrascht, ist die Tatsache, dass mein Einkommen in diesem Zeitraum um erstaunliche 75% gestiegen ist. Dies entspricht einer jährlichen Umsatzsteigerung von mehr als 12,5%. Ich konnte es selbst nicht glauben, aber nachdem ich meinen Kontoauszug gelesen hatte, stellte ich fest, dass dies wahr ist. Leider habe ich anfangs nicht daran gedacht, mein monatliches Einkommen zu überwachen. So konnte ich hier nur einen Eindruck vermitteln, wie sich mein Einkommen entwickelt hat.
Wenn die Dividendeneinnahmen in 6 Jahren um 75% steigen, hast du aber eine jährliche Steigerung von 9.7%. Das spuckt zumindest das Excel-Sheet/interne Zinsfussberechnung für mein Depot aus, in dem es fast genauso genaufen ist. Was natürlich die Tatsache, dass das eine fabelhafte Entwicklung ist, in keinster Wiese schmälert!
Bei einem Betrachtungszeitrum von 6 Jahren kommen natürlich einige sehr positive Umstände zusammen: Die Unternehmensbewertungen waren 2013/14 sehr attraktiv, vermutlich auf den Tiefstständen wenn man die letzten 30 oder 40 Jahre betrachtet. Die Zinsen sind seitdem auf historische Tiefststände gefallen, was sicherlich insbesondere die Nachfrage nach Dividenden-ausschüttenden Unternehmen steigerte und deren Kurs ganz besonders getrieben hat. Viele Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und bemühen sich regelrecht um ihre Ausschüttungen und eine dementsprechende Aussendarstellung.
Als ich mit dieser Art des Investierens vor über 30 Jahren begonnen habe, gab es natürlich auch schon die Unternehmen wie Church&Dwight, Colgate oder General Mills, die gefühlt seit den Anfängen der Steinzeit kontinuierlich ihre Ausschüttungen unters Volk brachten. Aber es war doch eine eher überschaubare Zahl an unternehmen. Ich kenne keine Zahlen, aber gefühlt gibt es heute deutlich mehr Optionen für den interessierten Dividendeninvestor als früher. Das ist äusserst hilfreich, wenn man das Depot auf breitere Beine stellen und durch Diversifikation Risiko herausnehmen möchte!
Auf der Basis meines eingeschränkten persönlichen Erfahrungshorizonts leben wir im seit 6-8 Jahren im goldenen Zeitalter der Dividendeninvestoren: Konstant steigende Unternehmenszahlen, steigende Unternehmensbewertungen, steigende Kurse noch stärker steigende Ausschüttungen und fallende Zinsen, die die allermeisten Anleihen als ernsthafte Alternative fast schon eliminieren. Klasse! Selbst ich konnte da nur wenig falsch machen! Aber, und das ist aus meiner Sicht sehr relevant: Diese Strategie ist auch nachhaltig, wenn es blitzt und kracht und man die Rezessionen und verschiedenen Börsencrashs mit in den Betrachtungszeitraum einbezieht. Es gab da dann natürlich auch Zeiträume von 6 Jahren, in denen die Steigerungen der Dividenden weit, weit weg von 75% war, aber ich habe nicht ein einziges Jahr erlebt, in dem ich weniger Ausschüttungen erhalten habe als im Vorjahr. Das ist sehr hilfreich, wenn man in diesen Zeiten fallender Kurse auf seinen Händen sitzen muss, um die Finger davon abzuhalten, den Verkaufsknopf zu drücken
