(18.11.2019, 18:57)gatowman schrieb: I) Wow, du hast seit >30 Jahren Erfahrungen im Div Aktien anlegen, erzähle uns mehr von deinen Erfahrungen, wie bist du darauf gekommen, wie ist deine Divrendite gestiegen, gabs Zweifel, wenn ja wann, wie hast du es geschafft es durchzuhalten usw.?
II) Was und wo ist dein Trackrecord, auch bei Portfolioperformance?
III) Wie fürst du deine Bewertung durch, auch beim Aktienfinder?
IV) Auf welche Kennzahlen achtest du, ich auf Gewinne, am besten steigend, Payout<80%, Div>1-2%, FCF vorhanden.
Danke
Gatowman
I) Die Strategie ist vom Vater geerbt. Unsere "Herde" macht das schon seit den 60ern so. Meine frühen Jahre sind nicht sehr systematisch erfasst. Bei einer Überschlagskalkulation bin ich auf etwa 7% Dividendensteigerung p.a. in der gesamten Zeit gekommen. Etwas schwierig zu berechnen, da es doch einige steuerliche Änderungen oder Spin-offs in der Zeit gab und ich nicht sicher bin ob auch die Zukäufe immer sauber berücksichtigt sind. Die letzten Jahre waren insofern wirklich sehr positiv.
Zweifel gibt es immer, aber ich bin stur wenn ich mich einmal entschieden habe. Und übermässigen Aufwand will ich mit dem Depot auch nicht haben. Das hilft beides...
II) Ich nutze kein Programm wie Portfolioperformance.
III) Einen "Aktienfinder" kenne ich nicht. Ich suche mir die für mich wichtigen Zahlen oft aus den vom Unternehmen veröffentlichen Berichten für mir interessant erscheinende Unternehmen händisch zusammen.
IV) Die von dir genannten Kriterien finde ich wichtig. Ich möchte allerdings für Neuinvestitionen mehr Dividendenrendite, denn ich gleite gerade in die Lebensphase, in der ich das Depot als die dominierende Einkommensquelle nutze.
Meine Strategie ist in der Umsetzung nicht so vollautomatisiert wie bei Cubanpete. Insbesondere wenn es ums Verkaufen geht, hab ich im Vergleich deutliche Schwächen. Ich tendiere eh eher zum Halten (Stichwort stur...) und war bislang auf Verkäufe nicht angewiesen. Auf Strecke gesehen war das meiner Meinung nach bislang nicht wirklich schädlich. In den Zeiten, in denen das Depot als Einkommensquelle essentiell ist, muss das aber nicht unbedingt so sein. Hier sammle ich aktuell noch Erkenntnisse und erarbeite fixe Exit- oder Umschichtungsregeln. Die "Erlebnisphase" muss schliesslich nicht unbedingt genauso organisiert sein wie die "Ansparphase".