(12.12.2019, 13:40)cubanpete schrieb: Na ja, haben wohl beide Seiten Recht und Unrecht.Liebe ist vielleicht ein zu starker Begriff, den ich jedoch in meinem Buch bewusst so gewählt habe. Als Kontrast zu dieser mehr als einfältigen Aussage "Verlieben Sie sich nicht in Ihre Anlagen". Dort kommt das Wort "Liebe" vor und das zu konterkarieren, habe ich eben den Begriff "Liebe" eingeführt.
Verlieben impliziert so etwas wie bedingungslose Liebe. Ist sie an Bedingungen geknüpft ist es eher eine Art Vertrag und keine Liebe mehr.
Nun sollte es aber schon Bedingungen geben unter welchen ich meine Aktien nicht mehr behalten will, auch wenn ich meiner Liebe sogar einen Seitensprung verzeihen würde.
Das Investieren in Börsen kotierte Aktien ist eine Sache die mit Logik zu tun hat. Was auch immer man für eine Methode hat, man sollte sich daran halten und Gefühle, vor allem wenn man sogar von Liebe spricht, können einem da in den Weg kommen.
Ist ja nichts dagegen zu sagen dass man sich freut wenn man "seine" Produkte irgendwo sieht, wenn man merkt wie sie gekauft werden, wie wichtig sie sind. Aber anders als in der Liebe sollte man "seinen" Firmen nicht alles verzeihen.
Das einzig permanente ist die Veränderung. Das sollte man nie vergessen. Sonst ist es vielleicht irgendwann zu spät...
Wen das stört der sollte über seinen eigenen Tod nachdenken: das ist nämlich die einzige Situation an der später sicher nichts mehr ändern wird!
Ich würde meiner Frau doch nie sagen; "Du Liebling, ich verlasse dich, ich habe mich in McDonalds verliebt."
Und ich habe schließlich nicht von der Möglichkeit der Scheidung gesprochen, die ja auch existiert.
Wenn eine Unternehmung von einem Idioten geführt wird, dann ist das noch kein Beinbruch, wenn jedoch zwei Idioten hintereinander eine Unternehmung führen, dann kann man schon über eine Scheidung nachdenken. Siehe Jack Welsh und Jeffrey Immelt. Aber, wenn dann die Unternehmung von einem fähigen Manager weitergeführt wird, Jerry Culp z.B., dann kann man schon darüber nachdenken, die Braut zum zweiten Mal zu heiraten. Schau dir nur die Posts von Stefan Tusa zu GE an. Der Mann ist bestimmt kein Idiot, aber schön langsam denke ich, er ist sehr stark short engagiert. Und von so jemandem lasse ich mir keine Ratschläge geben.
Ich habe gelernt, dass Analystenratschläge zum allergrößten Teil absoluter Unsinn sind.
Ich möchte es mal weniger emotional ausdrücken.
Wer sein Unternehmung nicht kennt, sondern nur den Wert an der Tafel, der sollte besser Lotto spielen. Da werden auch jeden Samstag neue Zahlen gezogen.
Allerdings: Um sein Unternehmen zu kennen, dazu bedarf es Arbeit..., viel Arbeit. Denn man muss sich schon mit den Zahlen beschäftigen, Bilanzen lesen und auch alle Nachrichten lesen.
There is no such thing as a free lunch.
Nur sollte man nicht Analysten trauen, deren Motivation ihrer Ratschläge nicht transparent sind. Wenn mir ein Mr. David Einhorn seine Einschätzung von Tesla mitteilen will, dann weiß ich wo ich die hinstecken kann.
Ich bin in meinem Anlageverhalten sehr flexibel, dennoch gibt es zwei Eigenschaften, die ich stets und immer berücksichtige..., und das gilt für alle meinen Entscheidungen.
- Kaufe nur, was du verstehst
- Sei verantwortlich für das was du tust.
Wenn eine Unternehmung gewisse Bedingungen erfüllt und sie zudem noch meinem Ziel, der finanziellen Unabhängigkeit dient, dann kaufe ich sie. Wenn nicht, dann eben nicht.
Ich halte es mit Warren Buffett; Man sollte nur Aktien kaufen, bei denen die Börse für die nächsten zwanzig Jahren geschlossen bleiben kann.
Weil dann nämlich keine Kurse an der Tafel stehen.