(15.01.2020, 18:06)Kaietan schrieb: ----
Ich halte es auch für falsch, generelle Aussagen zur Entwicklung oder historischen Bewertung von Märkten zu machen, wenn diese anhand von derart gewichteten Subpopulationen von Unternehmen ermittelt werden, insbesondere, wenn die Zusammensetzung heute massiv von der vor 10, 20 oder mehr Jahren abweicht. Wenn zum Beispiel traditionell höher bewertete Tech-Unternehmen und Dienstleister traditionell niedriger bewertete Automobilhersteller oder Maschinenbauer aus einem Index verdrängt haben, dann mag dieser total allgemeine Index ein im Schnitt aus historischer Sicht deutlich erhöhtes KGV (vor allem, wenn es nach Wichtung ermittelt wird) aufweisen, selbst wenn das für jede einzelne Branche isoliert betrachtet überhaupt nicht zutrifft. Ist dann der Markt überbewertet, nur weil der Index heute anders zusammengesetzt ist als noch vor 40 Jahren oder vergleichen wir nicht eigentlich zwei völlig verschiedene Dinge?
Ein eher sehr allgemeiner Kommentar, der aber sicher auch in diesen Thread passt.
So gesehen ist ein Index ja durchaus ein Beweis dafuer dass Konzentration sinnvoll sein kann. Ich koennte mir vorstellen dass ueber den Zeitrahmen von 100 Jahren der SP500 mit seinen Aufnahmekriterien ein sinnvolleres Langzeitinvestment war als die meisten BnH Portfolios aus damaliger Zeit
Ich denke bei Vergleichen ueber lange Zeitraeume sollte man sich darueber im klaren sein dass ein Investment in einen Index(ETF) im Grunde genommen ein aktives strategisches Portfolio darstellt (oder Momentumportfolio) - der Vergleich von diversen Kennwerten ueber die Zeit die quasi einen "starren" Index voraussetzten wuerden haben ueber lange Zeitraeume somit wohl recht beschraenkte Aussagekraft (Aepfel & Birnen).
Die Bedeutung von z. B. Zinsaenderungen etc. auf die Kennzahlen wird ebenfalls zuwenig beruecksichtigt....
(nmm)