(19.01.2020, 19:38)F.I.A.S.C.O. schrieb: na ja, die USA hat uns Schweizer (und die meisten anderen Staaten) ziemlich an den Eiern....
bekanntlich ist die CH ein Land der Banken - ca. 250 Banken davon 5 systemrelevant (2017)
-der BIP-Anteil der Finanzbranche bei uns in der CH liegt bei rund 9% (2018)
-Finanzstandort CH beschäftigt rund 205k (mich eingeschlossen...), was 5.2% der Gesamtbeschäftigung in der CH ausmacht (2018)
-Banken/Versicherungen sind in der CH für rund 7.5% des direkten Gesamtsteueraufkommens verantwortlich (2016)
Die Fed kann auf Anordnung des US-Staatsanwalts über ein Embargo eine/jede Bank vom $-Handel, dem sog. Clearing, ausschliessen.
Jede USD-Zahlung geht irgendwann über das Fed-System.
Wenn also eine CH-Bank keine USD-Ueberweisungen mehr tätigen kann, ist sei keine Bank mehr...
Und rund 1/4 aller in der CH gelagerten Vermögen lauten auf den USD oder US-Titel.
Deshalb: die Amis sitzen am längeren Hebel...
Aber vielleicht könnte man ja auch mal anschauen was denn da genau passiert bei uns. Die SNB hatte die hirnrissige Idee sie könnte den Euro stützen; das selbe Manöver ist ihr ja auch schon mal bei der D-Mark gelungen; nur ist der Euro etwas grösser und das Vorhaben ging gewaltig in die Hose.
Nun hat die SNB ihre Bilanz so aufgeblasen durch die Stützungskäufe dass sie diese kaum wieder abbauen kann ohne dass der CHF gewaltig aufgewertet wird. Also versucht sie weiterhin den CHF tief zu halten. Sie manipuliert also die freien Märkte um den CHF tief zu halten.
Die USA haben drei objektive Kriterien um einem Land Manipulation vorzuwerfen. Die Schweiz erfüllt zur Zeit zwei davon.
Während China seine Währung anscheinend nicht mehr manipuliert macht das die Schweizer Nationalbank noch immer. Sie ist ganz knapp unter der Grenze von 2% des BIP für Devisen Interventionen, die anderen beiden Kriterien (gewaltiger Leistungsbilanzüberschuss und Handelsüberschuss gegenüber den USA) sind bereits erfüllt. Sollten die Interventionen so weiter gehen muss wohl mit Sanktionen gerechnet werden.