(29.01.2020, 23:37)saphir schrieb: Also volkswirtschaftlich gibt es keine Verbindlichkeiten. Da haben wir auch mehr Vorteile als Nachteile erhalten durch die Kapitalflucht von Griechenland zu uns. Ich persönlich finde das ist schon auch die Frage, weil das heißt das Deutschland dort nicht beschädigt wurde.
Bei den Notenbanken untereinander schon, ok. Der normale Zahlungsverkehr ohne Euro wäre so geendet, dass die Drachme etwas an Wert verloren hätte gegenüber der DM. Und wir wären dann günstiger an griechische Waren gekommen. Das passiert im Euro nicht und das bildet sich u.a. in den Target Salden ab. Allerdings bei einem Exit aus dem System könnte man das auch nach holen. Also bei der Ermittlung welches Land mit welchem Wechselkurs austritt muss ja der wirtschaftliche "Wert" der Länder ermittelt werden und dort könnte man ja die Verbindlichkeiten mit einfließen lassen. So dass die Auswirkung auf das Währungsverhältnis dann nachgeholt wird. Wenn man das denn tatsächlich so will. Man kann es auch lassen, nicht mit einbeziehen und eine zinsfreie Verbindlichkeit in die neuen Notenbankbilanz überführen, so wie die kfw das schreibt.
Ich bin ja insofern bei Dir das DE vom Euro als Exporteur profitiert.
Wenn man sich allerdings mal das Video von Hans-Werner Sinn ansieht (https://www.youtube.com/watch?v=xA7EDXOEgJI) so klingt der dort angesprochene Konstruktionsfehler des Euro für mich sehr plausibel und die vorhandenen Targetsalden mit "dann müßte man mal den wirtschaftlichen Wert der Länder ermitteln" zu relativieren ist für mich Unsinn denn das sind ganz reale Forderungen nur das das Euro-System keine Regelung für ihren Ausgleich beinhaltet.
Da halte ich es dann eher mit Prof. Flassbeck der seit Ewigkeiten darauf hinweist das das worauf wir so stolz sind (Deutschland "Exportweltmeister") volkswirtschaftlich Schwachsinn ist weil man seine Waren quasi verschenkt (man liefert Ware und den Kredit zur Zahlung, der nicht zurück gezahlt wird, noch dazu). Das führt dazu das wir als Volkswirtschaft nix verdienen und im Käuferland die Konkurrenz noch effektiv kaputt gemacht wird, also ein Lose-Lose-Situation

Das ist für den einzelnen Exporteur übrigens kein Schwachsinn denn der bekommt ja sein Geld. Nur für uns alle, die wir "Besitzer" der nicht einbringbaren Forderungen der Bundesbank sind ist das halt Schwachsinn. Und wenn man bedenkt das wir nicht mal als Aktionäre davon profitieren (die Mehrheit der Dax-Aktien liegt im Ausland) ist auch das kein Trost.
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