(06.02.2020, 09:54)fahri schrieb: Stimmt natürlich grundsätzlich was du sagst, aber dieser Verweis auf den vermeintlichen Zynismus
geht mir persönlich am Ende des Tages zu weit und bewegt sich irgendwo im Bereich Stammtischniveau.
Einerseits muss man mal sehen das Politiker eine recht kurze Spanne haben in der sie das Arbeitspensum
i.d.R überhaupt leisten können. Vergleich das mal mit Fliegern bei der Bundeswehr, die nur ein paar Jahre
fliegen und dann auch bereits 3 TDE Rente bekommen usw oder mit Spitzensportlern usw...
Faule Politiker gibt es natürlich auch, das ist aber eher nicht die Regel. Wenn man das
Gehalt von knapp 400 TDE per anno dann mit der freien Wirtschaft vergleicht ist das auch schon nicht mehr
so gewaltig in meinen Augen.
Dann will es doch auch keiner so recht machen, oder ? Wir sitzen hier und anderswo und erzählen in blumigen
Worten wie schlecht die Politiker doch sind (was in der Regel ja auch stimmt) aber keiner von uns will
es letztendlich doch machen - obwohl es doch vermeintlich so viel Geld ist.
Will nur sagen, ich bin sicher kein Freund der heutigen Politik-(er)(innen), aber von Zynismus ist das weit weg
in meinen Augen,....diese Formulierung passt ein wenig in unsere generelle Weltsicht rein, die viel zu negativ
ist. Wer Lust hat kann sich mal dieses Buch hier anschauen:
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Ich teile nicht alle Ansichten von Hans Rosling, aber im Kern sind da viele wahre Dinge mal ganz anschaulich
erklärt, die wir selber gar nicht so recht wahrnehmen durch die ganzen äusseren Einflüsse auf unsere
Weltanschauung. Da hat sich in den letzten Jahren doch so einiges getan.
Da ist sicherlich viel Wahres in dem was du schreibst.
Das Problem ist: Ich habe und hatte nie eine wirkliche Beziehung zu dem Staat Deutschland und sehe daher die Dinge eher auf mich bezogen, als auf den Staatsbürger. Und nein..., dies ist kein Ausdruck von Egozentrik, diese Beziehungslosigkeit hat ihren Grund im Verlauf meines Lebens.
Ich bin 38 Mal umgezogen, habe in sieben verschiedenen Ländern gelebt und auch gearbeitet, ich habe..., bis auf die Zeit meines Studiums und meines Doktorats.., nur wenige Jahre in Deutschland gelebt, habe daher auch nicht an den Segnungen des Sozialstaates Teil gehabt. Ich musste mich weitgehend stets selbst um meine Gesundheitsvorsorge kümmern und auch die Rentenfrage musste ich für mich selbst regeln und das ist mir ziemlich gut gelungen. Der Begriff "Ungebrochene Erwerbshistorie" ist mir stets suspekt gewesen, denn er beinhaltet den Zwang zur totalen Bewegungslosigkeit. "Willst du eine auskömmliche Rente? Dann bleibe im Land und zahle Steuern und Abgaben".
Anstatt es dem mündigen Bürger zu überlassen, wie er sich seine Altersvorsorge aufbaut, zwängt man ihn in einen Käfig. Und Käfige habe ich Zeit meines Lebens stets gehasst.
Und so sieht man die Entwicklungen in Deutschland mit anderen Augen. Ich habe es bereits angesprochen und bluntly speaking: der Staat wird dieses Versprechen nicht einhalten können und wohl auch nicht wollen.
Und wenn man sich anschaut, wo die Politiker zum Großteil ihren Wohnsitz haben, nachdem sie aus der Politik ausgeschieden sind, da könnte einem der Begriff Zynismus schon einfallen.
Es ist nicht alles schlecht in diesem Staat, aber..., und das ist meine Befürchtung..., es läuft Vieles in die falsche Richtung und das fällt mir eben auf, weil ich Vergleichskriterien habe.
Ich bin kein Revoluzzer, ich habe keine Bindung an diesen Staat und so blieb mir als Lösung stets nur das Weggehen. Ich möchte in Deutschland nichts verändern, einfach weil es mich nichts angeht. Allerdings fürchte ich..., wird Deutschland wiedereinmal die Geschichte Europas ändern und dann..., werde ich wieder weiterziehen müssen. Ich arbeite gerade an dieser Lösung.