(05.02.2020, 22:58)bloom schrieb: Ich habe kürzlich eine Rechnung von einem Experten gesehen, da rechnete er rückwärts aus, wie viel netto jemand verdienen muss, der 45 Jahre gearbeitet hat, damit er den Mindestsatz von etwas über 800€ erhalten kann. Ich konnte es kaum glauben, es waren 2.700€ netto.Mein Mitleid hält sich in Grenzen! Nicht alle, aber sehr viele von denen hatten mehr als 4 Jahrzehnte Zeit (und auch die finanziellen Möglichkeiten), auch eigenverantwortlich vorzusorgen. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass alle Gehälter ausreichen, ein Leben in Saus und Braus ab Mitte 60 zu finanzieren, aber ich kenne in meinem Umfeld genug Beispiele, in denen ein absolutes Durchschnittsgehalt, etwas Sparsamkeit und Investitionen in Wertpapiere über die letzten Jahrzehnten zu einem ordentlichen zusätzlichen Standbein für die Altersvorsorge gereicht haben.
Es wird einen riesigen Rumms geben in Deutschland, wenn demnächst die Babyboomer in Rente gehen.
(05.02.2020, 22:58)bloom schrieb: Derweil hat sich die nichtgewählte EU- Ratspräsidentin Frau Von der Leyen ein Gehalt von über 30.000€ gegönnt, das ist zynisch.Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass politische Spitzenämter zu schlecht bezahlt werden. Wenn man sich mal anschaut, welche Figuren inzwischen die Spitzenpositionen in unserer Parteienlandschaft bekleiden, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die wirklich Fähigen im Lande inzwischen einfach keine Lust mehr haben, für die Kröten in dieser Tretmühle unter ständiger öffentlicher Beobachtung zu stehen.
Noch eine Anmerkung zur "nicht-gewählten" EU-Ratspräsidentin. Natürlich ist sie gewählt worden! Nämlich vom Europäischen Parlament, der sich aus den demokratisch gewählten Regierungschefs jedes Landes zusammensetzt. Klar kann man fordern, dass es dafür eine Direktwahl gibt, aber wo soll das dann aufhören? Direktwahl Abgeordnete, Direktwahl Regierungschef, Direktwahl Europaabgeordnete, Direktwahl EU-Ratspräsident, Direktwahl Präsident der Europäischen Kommission, Direktwahl Verfassungsrichter, Europäischer Gerichtshof, Direktwahl der Leitung der Europäischen Zentralbank und/oder Bundesbank, Direktwahl des Europäischen Rats....? All das ist in der Vergangenheit ja schon gefordert worden. Wie soll das alles funktionieren? Auch wenn es Personalentscheidungen gibt, bei denen man sich fragt, was da eigentlich schief gelaufen ist - es wird (und muss) immer Positionen geben, die das demokratisch gewählte Parlament bzw. die gewählte Regierung nach Abstimmung besetzt. Dafür ist es schliesslich ja auch gewählt worden.