
RE: Finanzberatung? Nein Danke!
| 08.03.2020, 16:59 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.03.2020, 17:02 von cubanpete.)(08.03.2020, 14:26)Skeptiker schrieb: Weil es letztlich um Geld geht.
Sagen wir mal, du möchstest 3 Jahre lang 200 EUR irgendwo irgendwie anlegen.
Du hast die Wahl, nach diesen 3 Jahren fast sicher 400 EUR zu erhalten oder eben mit Risiko 800 EUR.
Wenn das Risiko maximal ist und du ständig hinterher sein musst, damit diese 800 EUR erwirtschaftet werden, dann stellt sich irgendwann die Frage: Wieso? Vor allen Dingen wenn du das ernste Risiko hast, dass du vielleicht keine 800, sondern nur 300 EUR bekommst. Dann hättest du doch lieber sorgenfrei das Geld angelegt.
Du kannst sogar von den 200 EUR Geld verlieren.
Je mehr Hindernisse da in den Weg gelegt werden, desto schlimmer wird es.
Das mit dem Eigentum ist so eine Sache...
Wenn dir allein der Gedanke, ein Stück von dem zu haben, was die Welt zusammenhält, vergnügen bereitet, dann okay. Das ist dann aber keine rein finanzielle Angelegenheit mehr.
Das ist ungefähr wie das "Investieren" in Kunstwerke. Wenn du die ohnehin besitzen willst, dann spielt das keine Rolle mehr, wie viel das kostet.
Wenn es hart auf hart kommt, wirst du die Aktien auch verkaufen, nehme ich an.
Momentan haben wir eine absehbar vorübergehende Krise. Die kann man vernünftigerweise Aussitzen, wenn man Nervenstärke hat.
Dein Wort in Gottes Ohr.
Ich liebe Deine Beiträge, endlich was zum ausdiskutieren.
Worum es letztendlich geht kann nicht Geld sein, es kann höchstens das sein was Geld im klitzekleinen Augenblick jetzt gerade darstellt: ein Tauschmittel für das ich eine bestimmte Menge von etwas bekomme. Historisch gesehen ist die Menge von dem was ich bekomme immer je später desto weniger; zum Schluss hat noch jede Währung den Gegenwert 0 erreicht, also ich bekommen nichts mehr von dem was ich eigentlich will. Aber ich habe immer noch das Geld. Darum kann es also gar nicht gehen, logisch oder?
Beim Risiko muss ich Dir zustimmen. Das ist aber nur ein Problem wenn man wie gesagt in Geld misst. Geld steigt immer nur temporär und hat einen praktisch garantierten Endwert von Null Komma Null. Deshalb kann man das Risiko viel entspannter betrachten wenn man das mit dem Geld nicht so ernst nimmt. Aktien sind besser und wichtiger als Geld und werden nicht von Politikern (inoffiziell, aber trotzdem) so stark beeinflusst.
Damit ist auch die Antwort auf Deine nächste Frage klar: wenn es hart auf hart kommt werde ich mich einfach an meinen Plan halten. So lange der nicht schreit "verkaufen" verkaufe ich auch nicht. Alles andere wäre kompletter Unsinn. Jeder der in Aktien investiert sollte die Schwankungen im Vergleich zum (faktisch eh wertlosen) Geld kennen und auch damit rechnen. Sonst gerät er in Panik, verkauft im dümmsten Moment und verliert das wichtigste das er hat: nicht Geld sondern Selbstvertrauen.
Gerade in Deutschland sollte man sich vielleicht nochmals in Erinnerung rufen was mit Geld so alles passieren kann. Es wird eingezogen, ausgetauscht, neu verteilt, wertlos deklariert und vielleicht gibt es als Spezialgewürz dazu noch eine Hyper Inflation (in der dann die Spezialgewürze mehrere Milliarden Mark kosten). Aktionäre hatten und, wenn sie schlau sind, haben ihre Aktien immer noch. Sogar nach dem zweiten Weltkrieg wurden Deutschen Aktionären amerikanischer Firmen die Dividenden nachgezahlt, und das in einer Währung die immer noch was wert war.
