(10.03.2020, 09:31)fahri schrieb: zu 1) Natürlich kannst du dich immer nur gegen den aktuellen Stamm impfen, das ist richtig, er kann sogar während einer Grippesaison mutieren, ABER man weiss eben auch das geimpfte Personen auch bei mutierten Stämmen deutlich geringere Symptome haben und der Krankheitsverlauf sehr stark abgeschwächt ist.Zur Impfung zu gehen ist gut, wenn das richtige Cocktail im Impfstoff ist. Häufig treten keine Mutationen sondern ganz andere Stämme auf und dann ist der Schutz der Impfung gleich 0. Eine gewisse Immunität haben dann nur die, die einen ähnlichen Stamm schon einmal erwischt haben.
Das kommt für mich einer Impfung schon sehr nahe und gibt vielen Menschen Sicherheit. Ich selber habe mich bis vor 3 Jahren gegen die Grippe gar nicht geimpft, war immer der Meinung das das nicht notwendig ist. Dann hatte ich mal eine - seitdem sehe ich das anders und gehe jährlich zum impfen.
(10.03.2020, 09:31)fahri schrieb: zu 3) Das ist mir eben einfach zu kurz gesprungen: "Die Anzahl der Toten ist kleiner als bei der Grippe" - natürlich, der Virus ist doch erst seit Jahresanfang bekannt,Ich finde es schon wichtig, das zu vergleichen. Bei einer Mortalität von 0.5% musst du 5 Mio Infizierte in einem Jahr in Deutschland haben, um auf die 25.000 Verstorbenen einer schwereren Grippewelle zu kommen. Das ist schon eine sehr hohe Anzahl. Nicht auszuschliessen, aber auch nicht hochwahrscheinlich.
diesen Vergleich schon heute zu ziehen und die Anzahl mit denen zu vergleichen die absolut über ein ganzes Jahr bei der Grippe über anfallen ist schlicht und ergreifend nicht korrekt.
(10.03.2020, 09:31)fahri schrieb: Was den Rest angeht, bin ich zu 100 % bei dir, ich lasse mir das Reisen auch nicht verbieten oder vermiesen, sondern handele so wie du in 2) oben beschrieben hast, ich muss aber auch sagen das sich eine solche Sicht auf die Dinge wieder ein stückweit relativiert, wenn man Kids dabei hat. Man sieht manche Dinge dann doch manchmal etwas anders aus Elternsicht, auch wenn ich da aktuell noch stark gegen ankämpfe. Die Verantwortung ist eben doch eine andere als wenn ichIch hab auch Kinder und will wirklich nicht, dass denen auch nur ein Haar gekrümmt wird. Aber Kinder sind nun wirklich nach allen Daten die so vorliegen, die am wenigsten gefährdete Gruppe. Ich habe weniger Sorgen, dass sie unter einer Infektion leiden als dass sie an den Kollateralschäden, die so erzeugt werden, Schaden nehmen.
sowas nur für mich oder meine Frau entscheiden soll
(10.03.2020, 10:44)mrvertigo schrieb: Coronavirus: Es gibt keine Herdenimmunität, d.h. jeder kann sich infizieren und sehr viele in Europa werden innerhalb kurzer Zeit erkranken. Erst danach wird sich die Epidemie abschwächen. Das Virus hat in der Lombardei einen Volltreffer gelandet und Europa hat einen weiteren Mühlstein am Hals. Eine medikamentöse Therapie könnte es sehr rasch geben. In dem Fall möchte ich sofort investieren. Im Moment warte ich ab.Im Prinzip sehe ich das auch so, mit der Einschränkung, dass es schon Coronavirusstämme gibt, die total regelmässig im Umlauf sind und es unklar ist, ob dadurch nicht doch eine gewisse Grundimmunität besteht (s.u.). An die Therapie glaube ich allerdings erst, wenn sie da ist. Gegen viele Viruserkrankungen gibt es auch nach jahrzehntelanger Forschung noch keine echte Therapie. Warum sollte das hier anders sein?
Mit der Abschwächung der Epidemie hast du aber recht. In der Theorie wäre es optimal, wenn sich alle aus den nicht-Risikogruppen isoliert möglichst schnell anstecken würden, damit eine schnelle Herdenimmunität von 50% oder mehr erreicht wird. Praktisch ist das natürlich nicht umsetzbar. Interessant ist in dem Zusammenhang die Abschwächung sowohl der registrierten Infizierten als auch der Todesfälle in China. Könnte darauf hindeuten, dass dort nach 2 Monaten eine Immunität in der Bevölkerung erreicht sein könnte, die die weitere Verbreitung stark einschränkt.
(10.03.2020, 10:46)bimbes schrieb: stimmt, Nach Kekule "Das Ganze nicht so ansteckend wie Influenza oder Masern.Das ist interessanterweise eigentlich so nicht richtig. Hier eine Grafik aus einem Spiegel-Artikel von 2009:
https://www.br.de/nachrichten/wissen/cor...an,Royxd6G
Der größte UNterschied zur "Grippe" ist doch, daß diese regelmäßig vorbeischaut.
Sollte dieses für SARS-CoV-2 auch gelten, können wir uns diesen Hype jährlich gar nicht leisten.
Coronaviren sind eigentlich immer unterwegs. In besagter Studie verursachten sie sogar (im Jahr 2009!) doppelt so viele schwere Infektionen mit grippeähnlichen Symptomen. Etwas, das meiner Meinung nach in der öffentlichen Diskussion völlig unter den Tisch fällt. Auf diese Viren wird halt nicht routinemässig getestet. Daher fliegt es unter dem Radar. Ich stelle mal die steile These auf, dass ein Teil der über 80% der Bevölkerung vielleicht auch deswegen fast symptomfrei aus der Infektion herauskommt, weil sie durch eine Infektion mit einem anderen Coronastamm in den letzten Jahren zumindest eine gewisse Immunität erlangt haben.