RE: Wunsch nach Kaufkursen? Sind da. Und nun?
| 10.03.2020, 11:40 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.03.2020, 11:40 von mrvertigo.)(10.03.2020, 11:21)Kaietan schrieb: Zur Impfung zu gehen ist gut, wenn das richtige Cocktail im Impfstoff ist. Häufig treten keine Mutationen sondern ganz andere Stämme auf und dann ist der Schutz der Impfung gleich 0. Eine gewisse Immunität haben dann nur die, die einen ähnlichen Stamm schon einmal erwischt haben.Coronaviren sind oft für Zoonosen verantwortlich, d.h. Menschen infizieren sich mit Viren, die üblicherweise nur Tiere befallen. So auch hier. Meist passt sich der Erreger nach etlichen Vermehrungszyklen an den menschlichen Wirt an und die Infektion verläuft dann milder. Garantie dafür gibt es keine. Zur vorbestehenden Immunität: In China offensichtlich nicht, und jetzt eine steile These: Vielleicht gibt es deshalb in Afrika so wenige Fälle.
Ich finde es schon wichtig, das zu vergleichen. Bei einer Mortalität von 0.5% musst du 5 Mio Infizierte in einem Jahr in Deutschland haben, um auf die 25.000 Verstorbenen einer schwereren Grippewelle zu kommen. Das ist schon eine sehr hohe Anzahl. Nicht auszuschliessen, aber auch nicht hochwahrscheinlich.
Ich hab auch Kinder und will wirklich nicht, dass denen auch nur ein Haar gekrümmt wird. Aber Kinder sind nun wirklich nach allen Daten die so vorliegen, die am wenigsten gefährdete Gruppe. Ich habe weniger Sorgen, dass sie unter einer Infektion leiden als dass sie an den Kollateralschäden, die so erzeugt werden, Schaden nehmen.
Im Prinzip sehe ich das auch so, mit der Einschränkung, dass es schon Coronavirusstämme gibt, die total regelmässig im Umlauf sind und es unklar ist, ob dadurch nicht doch eine gewisse Grundimmunität besteht (s.u.). An die Therapie glaube ich allerdings erst, wenn sie da ist. Gegen viele Viruserkrankungen gibt es auch nach jahrzehntelanger Forschung noch keine echte Therapie. Warum sollte das hier anders sein?
Mit der Abschwächung der Epidemie hast du aber recht. In der Theorie wäre es optimal, wenn sich alle aus den nicht-Risikogruppen isoliert möglichst schnell anstecken würden, damit eine schnelle Herdenimmunität von 50% oder mehr erreicht wird. Praktisch ist das natürlich nicht umsetzbar. Interessant ist in dem Zusammenhang die Abschwächung sowohl der registrierten Infizierten als auch der Todesfälle in China. Könnte darauf hindeuten, dass dort nach 2 Monaten eine Immunität in der Bevölkerung erreicht sein könnte, die die weitere Verbreitung stark einschränkt.
Das ist interessanterweise eigentlich so nicht richtig. Hier eine Grafik aus einem Spiegel-Artikel von 2009:
Coronaviren sind eigentlich immer unterwegs. In besagter Studie verursachten sie sogar (im Jahr 2009!) doppelt so viele schwere Infektionen mit grippeähnlichen Symptomen. Etwas, das meiner Meinung nach in der öffentlichen Diskussion völlig unter den Tisch fällt. Auf diese Viren wird halt nicht routinemässig getestet. Daher fliegt es unter dem Radar. Ich stelle mal die steile These auf, dass ein Teil der über 80% der Bevölkerung vielleicht auch deswegen fast symptomfrei aus der Infektion herauskommt, weil sie durch eine Infektion mit einem anderen Coronastamm in den letzten Jahren zumindest eine gewisse Immunität erlangt haben.
So, jetzt muss ich arbeiten.