DER AKTIONÄR 12/2020 Seite 46-47
"WALT DISNEY | 855686
Wegen des Coronavirus musste Walt Disney mehrere Themenparks schließen.
Die Börse ist entsetzt – und übersieht in der ganzen Panik die Chancen von Disney+.
von Andreas Deutsch
Da, wo sich sonst Menschenmassen bilden, Kinder lachen, Micky Maus Luftballons
verteilt, herrscht gähnende Leere. Der Himmel ist grau, es nieselt, kaum ein
Mucks ist zu hören – die perfekte Filmkulisse fürHorrorwerke à la „Walking Dead“.
2019 zählte der Disney-Themenpark in Schanghainoch über zwölf Millionen Besucher. Das bescherte Walt Disney Einnahmen von knapp einer Milliarde
Dollar. Nun ist nicht nur der Park in Schanghai seit Ende Januar zu, sondern auch der in Hongkong und der in Tokio. Wie hoch die Belastungen auf die Disney-
Bilanz ausfallen, hängt freilich von der Dauer der Schließung ab. Zu unterschätzen ist der Faktor nicht: Disney erwartet allein bei den Themenparks in China Einbußen beim operativen Gewinn von 175 Millionen Dollar, sollten die Parks zwei Monate geschlossen bleiben.
Der Markt befürchtet weitere Einbußen, sollten die Fans auch in anderen Ländern die Themenparks meiden. Die Sparte ist für Disney immens wichtig:
Im vergangenen Geschäftsjahr steuerte sie 37 Prozent zum Konzernumsatz und 46 Prozent zum operativen Gewinn bei.
Bob für Bob
Die Krise kommt für Disney ausgerechnet in einer Zeit des großen Wechsels. Vor wenigen Tagen verkündete der langjährige CEO Bob Iger völlig überraschend
seinen Rücktritt und machte Platz für Bob Chapek. Igers Fußstapfen sind riesengroß, unter seiner Ägide kaufte Disney unter anderem Pixar, Marvel, Lucasfilm und 21st Century Fox, meistens zu Schnäppchenpreisen.
Gut ist, dass mit Chapek jemand das Ruder übernimmt, der Disney in- und auswendig kennt. Der 60-Jährige arbeitet seit 1993 für den Konzern. Zuletzt
war er für die Parks verantwortlich. „Mein Ziel ist, die Strategie meines Vorgängers fortzusetzen. Der Weg hat uns 15 Jahre lang viel Erfolg gebracht.“
Für Iger kann es keinen besseren CEO als Chapek geben: „Bob hat sich als außergewöhnlich qualifiziert erwiesen, um das Unternehmen in das nächste
Jahrzehnt zu führen.“
Einen wichtigen Anteil soll daran Disney+ haben. Eigentlich sollte der kostenpflichtige Streamingdienst Disney+ in Deutschland erst Ende März starten.
Doch der Entertainment-Gigant aus den USA zieht den Beginn um eine Woche auf den 24. März vor. Dass es Disney sehr ernst meint, zeigt sich auch an einem Kampfpreisangebot für „Frühbucher“noch vor dem Start.
Die langfristigen Aussichten für Streaming sind top. Die Experten von Digital TV Research schätzen die Zahl der weltweiten Nutzer von kostenpflichtigen
„Video on demand“-Angeboten im Jahr 2024 auf 950 Millionen. 2015 waren es gerade einmal 170 Millionen.
der aktionär traut Disney+ angesichts des erstklassigen Contents (über 1.000 Filme und Serien, unter anderem „Star Wars“, „Thor“ und „X-Men“) zu, eine sehr wichtige Rolle im Streamingbusiness zu spielen. Der Start verheißt nur Gutes: Innerhalb
von nur vier Monaten zählt der Dienst bereits über 30 Millionen Kunden.
Bis 2023 sind 100 Millionen Kunden realistisch.Netflix könnte bis dahin 200 Millionen Kunden haben.Heißt: Ein Netflix-Kunde wird an der Börse mit
760 Dollar bewertet. Ein Netflix-Jahresabo kostet 160 Dollar, Disney verlangt 70 Dollar. Dafür muss Netflix permanent teuer neu produzieren, während
Disney noch viele Inhalte auf Halde hat. Ein fairer Wert pro Disney+-Kunde wären daher 380 Dollar (knapp die Hälfte von Netflix). Bei 100 Millionen Kunden ergibt sich somit ein Wert für die App von38 Milliarden Dollar oder 21 Dollar pro Aktie.
Nun notiert die Disney-Aktie aber mittlerweile unterhalb des Vor-Disney+-Niveaus, was angesichts des Potenzials des Streamingdienstes eine vorzügliche Einstiegsgelegenheit bedeutet. Zumal die Disney-Aktie im April 2019 nach der Ankündigung derApp bis auf 139 Dollar stieg. Das wären Stand jetzt
32 Prozent mehr.
• Auch diese Krise geht vorbei
Sobald Corona im Griff ist, werden die Leute wieder in die Themenparks stürmen. Deswegen und wegen Disney+ sollten Langfristanleger den Crash als Kaufchance begreifen."
Die Disney Magie wird noch Jahrzehnte nach Corona hunderten von Millionen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Die Kaufchance im Moment ist historisch!
Viele $$$$$$$$$ wünscht
bufett
"WALT DISNEY | 855686
Wegen des Coronavirus musste Walt Disney mehrere Themenparks schließen.
Die Börse ist entsetzt – und übersieht in der ganzen Panik die Chancen von Disney+.
von Andreas Deutsch
Da, wo sich sonst Menschenmassen bilden, Kinder lachen, Micky Maus Luftballons
verteilt, herrscht gähnende Leere. Der Himmel ist grau, es nieselt, kaum ein
Mucks ist zu hören – die perfekte Filmkulisse fürHorrorwerke à la „Walking Dead“.
2019 zählte der Disney-Themenpark in Schanghainoch über zwölf Millionen Besucher. Das bescherte Walt Disney Einnahmen von knapp einer Milliarde
Dollar. Nun ist nicht nur der Park in Schanghai seit Ende Januar zu, sondern auch der in Hongkong und der in Tokio. Wie hoch die Belastungen auf die Disney-
Bilanz ausfallen, hängt freilich von der Dauer der Schließung ab. Zu unterschätzen ist der Faktor nicht: Disney erwartet allein bei den Themenparks in China Einbußen beim operativen Gewinn von 175 Millionen Dollar, sollten die Parks zwei Monate geschlossen bleiben.
Der Markt befürchtet weitere Einbußen, sollten die Fans auch in anderen Ländern die Themenparks meiden. Die Sparte ist für Disney immens wichtig:
Im vergangenen Geschäftsjahr steuerte sie 37 Prozent zum Konzernumsatz und 46 Prozent zum operativen Gewinn bei.
Bob für Bob
Die Krise kommt für Disney ausgerechnet in einer Zeit des großen Wechsels. Vor wenigen Tagen verkündete der langjährige CEO Bob Iger völlig überraschend
seinen Rücktritt und machte Platz für Bob Chapek. Igers Fußstapfen sind riesengroß, unter seiner Ägide kaufte Disney unter anderem Pixar, Marvel, Lucasfilm und 21st Century Fox, meistens zu Schnäppchenpreisen.
Gut ist, dass mit Chapek jemand das Ruder übernimmt, der Disney in- und auswendig kennt. Der 60-Jährige arbeitet seit 1993 für den Konzern. Zuletzt
war er für die Parks verantwortlich. „Mein Ziel ist, die Strategie meines Vorgängers fortzusetzen. Der Weg hat uns 15 Jahre lang viel Erfolg gebracht.“
Für Iger kann es keinen besseren CEO als Chapek geben: „Bob hat sich als außergewöhnlich qualifiziert erwiesen, um das Unternehmen in das nächste
Jahrzehnt zu führen.“
Einen wichtigen Anteil soll daran Disney+ haben. Eigentlich sollte der kostenpflichtige Streamingdienst Disney+ in Deutschland erst Ende März starten.
Doch der Entertainment-Gigant aus den USA zieht den Beginn um eine Woche auf den 24. März vor. Dass es Disney sehr ernst meint, zeigt sich auch an einem Kampfpreisangebot für „Frühbucher“noch vor dem Start.
Die langfristigen Aussichten für Streaming sind top. Die Experten von Digital TV Research schätzen die Zahl der weltweiten Nutzer von kostenpflichtigen
„Video on demand“-Angeboten im Jahr 2024 auf 950 Millionen. 2015 waren es gerade einmal 170 Millionen.
der aktionär traut Disney+ angesichts des erstklassigen Contents (über 1.000 Filme und Serien, unter anderem „Star Wars“, „Thor“ und „X-Men“) zu, eine sehr wichtige Rolle im Streamingbusiness zu spielen. Der Start verheißt nur Gutes: Innerhalb
von nur vier Monaten zählt der Dienst bereits über 30 Millionen Kunden.
Bis 2023 sind 100 Millionen Kunden realistisch.Netflix könnte bis dahin 200 Millionen Kunden haben.Heißt: Ein Netflix-Kunde wird an der Börse mit
760 Dollar bewertet. Ein Netflix-Jahresabo kostet 160 Dollar, Disney verlangt 70 Dollar. Dafür muss Netflix permanent teuer neu produzieren, während
Disney noch viele Inhalte auf Halde hat. Ein fairer Wert pro Disney+-Kunde wären daher 380 Dollar (knapp die Hälfte von Netflix). Bei 100 Millionen Kunden ergibt sich somit ein Wert für die App von38 Milliarden Dollar oder 21 Dollar pro Aktie.
Nun notiert die Disney-Aktie aber mittlerweile unterhalb des Vor-Disney+-Niveaus, was angesichts des Potenzials des Streamingdienstes eine vorzügliche Einstiegsgelegenheit bedeutet. Zumal die Disney-Aktie im April 2019 nach der Ankündigung derApp bis auf 139 Dollar stieg. Das wären Stand jetzt
32 Prozent mehr.
• Auch diese Krise geht vorbei
Sobald Corona im Griff ist, werden die Leute wieder in die Themenparks stürmen. Deswegen und wegen Disney+ sollten Langfristanleger den Crash als Kaufchance begreifen."
Die Disney Magie wird noch Jahrzehnte nach Corona hunderten von Millionen Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Die Kaufchance im Moment ist historisch!
Viele $$$$$$$$$ wünscht
bufett