RE: langfristige Profiteure der Krise?
| 18.03.2020, 17:07 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.03.2020, 17:19 von boersenkater.)(18.03.2020, 15:10)Boy Plunger schrieb: Alle Qualitätswerte werden langfristig zu den Profiteuren gehören, wenn die Zombieunternehmen die Grätsche machen.
JNJ, MSFT, NVO, PG etc.
Würde die Aussage auf "viele" Qualitätswerte beschränken.
Problem ist einfach das viele große Unternehmen auf viele kleine Zulieferer angewiesen sind.
Wenn die durch die Krise hopps gehen dann werden einige der großen Unternehmen zumindest vorübergehend
Probleme haben ihre Produktion weiter laufen zu lassen. Stellt sich die Frage ob und wie die Großen das
dann überleben werden wenn die Produktion stockt.
Das wird zuerst mal die Autoindustrie betreffen. Bei uns in der Gegend gibt es einige Zulieferer.
In den letzten Tagen habe ich da nicht viel gutes gehört. Kurzarbeit, Mitarbeiterabbau.
Es wird alles getan um sich vor der Insolvenz zu retten. Einige werden es nicht schaffen.
Wenn es viel Kurzarbeit gibt und auch viele arbeitslos werden, dann werden die auch in vielen Teilbereichen
viel weniger konsumieren. Dementsprechend werden auch bei Qualitätswerten die Umsätze zum Teil massiv
zurück gehen. Der Dominosteineffekt wird seine Wirkung haben....
In dieser Situation ist dann die Frage welche Finanzstärke die Qualitätswerte haben - Stichwort Schulden.
Hohe Schulden, hohe Kosten, geringere Umsätze, geringere Gewinne oder sogar Verluste.
Ich denke wir werden in den nächsten 1-2 Jahren viele Fusionen und Übernahmen sehen.
Bei den großen aber vor allem auch bei den kleinen Unternehmen. Bei letzteren vor allem auch viele Insolvenzen,
was dann wegen der Abhängigkeiten eben auch die großen Unternehmen/Qualitätswerte betreffen wird.
Wie wird es dann bei Unternehmensanleihen von Qualitätswerten aussehen? Da könnte es für einige Anleger,
Banken böse Überraschungen geben. Bin gespannt wieviel da die Staaten und Zentralbanken auffangen werden (können).
Wer dann langfristig wirklich profitieren wird steht in den Sternen. Am ehesten die die wenig Abhängigkeiten haben,
gleichzeitig finanzstark sind und Produkte, Dienstleistungen liefern die wirklich benötigt werden.
Bleibt abzuwarten wie das alles auch das Konsumverhalten grundsätzlich verändern wird. Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung,
überhaupt alles was zur Gesundheit beiträgt könnte einen höheren Stellenwert bekommen. Auf der andern Seite könnte
vieles was dem entgegenspricht unwichtiger werden. Habe letzte Woche eine Lottoschein für die Mutter im Tabakladen
abgegeben. Habe gefragt ob weniger geraucht wird. Ist so - Tabakwaren-Verkauf ist deutlich zurück gegangen.
Ob das überall so ist - keine Ahnung. Aber wundern würde es mich nicht...
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