(05.04.2020, 23:39)cubanpete schrieb: Mal eine Frage in die Runde: wie würdet Ihr das Ende eines Bärenmarktes definieren, wann anfangen aggressiv zu kaufen?
Ein Bärenmarkt wird oft als 20% Verlust vom Hoch des SP500 bezeichnet. Das hatten wir nach 2008/9 nur einmal ganz kurz 2018/2019 und natürlich gerade jetzt.
Wie könnte man nun aber messen wann sich das Kaufen wieder lohnt? Historisch gesehen war auch die 50% vom Hoch Marke sehr gut um wieder aggressiv zu kaufen. Aber niemand weiss natürlich was die Zukunft bringt.
Was würdet Ihr als Signal benutzen? Technische Indikatoren wie MA, ATR, Donchian Channels und anderes? Mit welchen Parametern? Oder eher fundamentale Daten über ganze Sektoren oder den ganzen Markt gezogen? Wenn ja welche? Oder gar makroökonomische Kennzahlen? Oder ganz was anderes?
Ich glaube ich werde ab den Marken 20% (die wir ja schon erreicht haben) und 50% (die wir hoffentlich nicht erreichen, aber wer weiss) zwei Stufen von aggressiven Käufen zuschalten, sozusagen den Turbo starten. Vielleicht werde ich das ES Future, eher aber Einzeltitel dafür benutzen. Ich bin mir nur noch nicht sicher was ich als Trigger nehmen soll.
Backtests bringen wohl nicht viel, viel zu wenig Daten. Was würdet Ihr nehmen?
Stufe 1, 1. Voraussetzung: SP500 20% unter Hoch. Trigger zum Start der Stufe 1?
Stufe 2, 1. Voraussetzung: SP500 50% unter Hoch. Trigger zum Start der Stufe 2?
Frage ist was TA kann und was sie nicht kann. Für mich ist die TA ein Werkzeug die aktuelle Situation zu beschreiben.
Woher kommt der Druck / Wohin geht der Druck / Was für ein Trend liegt an (ab-/auf-/seitwärts)
Wie stark ist die Dynamik (überverkauft, überkauft)
Für mich geht es zuerst darum wann ich etwas nicht (mehr) mache.
"Hier gehe ich nicht (mehr) Short" = (baldiger) Exit aus Short (Exit-Stopp enger nachziehen) - aber noch nicht Entry in Long
"Hier gehe ich nicht (mehr) Long" = (baldiger) Exit aus Long - (Exit-Stopp enger nachziehen) - aber noch nicht Entry in Short
Ich gehe dann Long/Short
wenn ich Unterstützungen/Widerstände habe (z.B. Pivot-Points, Fibo-Retracements, MAs, langfristige Unterstützungen/Widerstände,Trendkanäle),
die Werkzeuge (z.B. MAs,CCI,Stochastik,MACD) im Extrembereich sind,
die Dynamik in die Richtung der vorherigen Bewegung nachlässt und
ein Drehen der Bewegung antizipiert werden kann (Doppelttiefs/-tops, höhere/tiefere Tiefs/Hochs im kurzfristigen Bereich)
Unterm Strich - Beschreibung des aktuellen Zustands - Antizipation des weiteren Verlaufs auf rein kurzfristiger technischer Sicht.
Zufällig kannst Du dadurch auch den absoluten Top-Einstieg schaffen. Aber das weißt Du erst danach.
Aus meiner Sicht gibt es kein Werkzeug das garantiert mehr kann. Kein Werkzeug kann Dir immer ganz genau sagen
wie die Zukunft aussieht bzw. den Moment des Tiefs in diesem Moment anzeigen.
Im Nachhinein wird es auch in der aktuellen Situation Werkzeuge geben die man im Nachhinein so interpretieren kann,
das man an ihnen das Tief sehen konnte. So wie es auch in vergangenen Situationen Werkzeuge gab die im Nachhinein
gepasst haben, dann in den nächsten Szenarien aber nicht ganz so gut oder vielleicht überhaupt nicht gepasst haben.
Vielleicht zeigen Dir die einen oder anderen Werkzeuge an das wir das Tief schon gesehen haben. Aber ob das tatsächlich
stimmt wird man erst in der Zukunft sehen können. Nichts kann Dir heute irgendwas garantieren. Du kannst nur antizpieren
und Deinen Plan umsetzen.
Wenn Du aufgrund Deiner Erfahrung denkst das dieser Bärenmarkt schon nach nicht mal 2 Monaten beendet ist und
Deine Aktien (oder was auch immer) keine weiteren Tiefs mehr haben werden dann hau rein. Ich kann weder sehen
oder garantieren das wir das Tief schon hatten noch das wir das noch vor uns haben. Beides ist möglich.
Aber auch das sollte ja in einem guten Plan eingeplant sein.
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