(13.12.2018, 20:41)Banker schrieb:(13.12.2018, 19:25)MacMoneysac schrieb: Das ist doch unfassbar. Die Banken sind bereits "too big to fail" und dann setzt man noch einen oben drauf?
Da schrillen bei mir alle Alarmglocken. Das stinkt zum Himmel danach, dass die versuchen, sich noch größer und system-relevanter zu machen, um die Steuerzahler umso besser erpressen zu können, wenn es in die Rezession geht und sie "plötzlich" bankrott sind.
Ich würde das an deiner Stelle nochmal durchdenken.
Meine Hypothese: Es ist besser, wenn zwei nicht konkurrenzfähige Banken privatwirtschaftlich fusionieren, als dass beide dem Exitus entgegensteuern und dann am Ende politisch-solidarisch gerettet werden müssen.
Lasse mich mit Argumenten gerne eines besseren belehren.
Interessante These, aber auch etwas steil finde ich. Kannst du das untermauern? Ich meine, wieso sollten zwei Banken, die untergehen, gemeinsam eine größere Chance haben? Wegen irgendwelcher Synergie-Effekte? Wie sehen die denn im Fall Deutsche Bank + Commerzbank aus? Und bekommen wir das aus der Ferne quantifiziert?
Ich bin ja offen für die Gegenthese, aber generell gehörte und gehöre ich immer zu den Niemand-wird-gerettet-auch-wenn-das-ganze-System-kaputt-geht-Hardlinern. Diese Erpressung à la "Too big to fail" ist ein Unding. Ein kapitalistisches System, das so fragil ist, dass man die Grundregeln des Kapitalismus außer Kraft setzen muss, um irgendwelche Zombies am Leben zu erhalten, ist dringend erneuerungsbedürftig, denn ansonsten kommt es zu Populismus + Sozialismus und dem ganzen Schmu. Die langfristigen Kosten dieser politischen Konsequenzen übersteigen die Kosten eines (letztlich gesunden) System-Resets bei Weitem. Man hätte 2009 den Stecker ziehen sollen. In Wahrheit wurde damals ja niemand gerettet im Sinne eines "die Gefahr ist jetzt vorüber" - man hat lediglich einigen Unternehmen/Banken eine Adrenalin-Spritze gegeben. Der Herzstillstand wird später so oder so kommen, aber dann umso brachialer. Sollte man vielleicht in einem eigenen Thread diskutieren.