(09.06.2020, 14:46)cubanpete schrieb: Tja, ich hab mein Geld wo mein Mundwerk ist, habe Schulden gemacht um Aktien zu kaufen.Geeignet zur Fortführung der Anamnese;
Was Lagarde & Co. sehen interessiert mich nicht. Die haben die Möglichkeit sich die Inflation zurecht zu basteln wie es ihnen passt. Mit irgendeinem Warenkorb kommt man bestimmt auf 2%.
Asset Inflation haben wir seit über 10 Jahren, wird nirgends ausgewiesen. Energie und Immobilien sind wichtige Ausgaben und werden auch in keinem Warenkorb vermerkt. In der Schweiz kostet ein Haus ungefähr so viel wie ein ganzes Dorf im Rest der Welt, pure Asset Inflation.
Aber diesmal regnet das Geld nicht nur zu den Finanzinstituten sondern auch zu vielen Menschen und kleineren Firmen. Die Preise fangen in gewissen Bereichen jetzt schon an zu steigen, dafür brauche ich keine offiziellen Zahlen: ein Essen im Restaurant kostete schon vorher in der Schweiz ein Vermögen, jetzt haben die Restaurants teilweise über 20% aufgeschlagen. Müssen ja das verpasste nachholen und es gibt weniger Konkurrenz...
Dazu kommt die Schuldensituation. Es gibt keinen einzigen Menschen auf der Welt mit mehr als einer Hirnzelle der ernsthaft daran glaubt die Schulden der Staaten könnten mit dem aktuellen Wert der Währungen jemals zurück gezahlt werden. Wenn es keine Inflation gibt so kommt wohl der Schuldenschnitt. Dann weiss kein Mensch was passiert, Staaten können ihre Aufgaben nicht mehr finanzieren weil sie keine Bonität mehr haben, es dürfte zu Aufständen und anderen Gewaltakten kommen. Nein, da ist Inflation sogar für die Mächtigen (oder gerade für diese) der beste Ausweg. Insbesondere wenn man das durchziehen kann und gleichzeitig "keine Inflation" ausweisen kann.
"Interessant wird nun sein, was mit der Inflation passiert.
Denn Inflation bedeutet steigende Zinsen und
diese sorgten in Kombination mit dem Versuch der
Fed, ihre Anleihekaufprogramme zu reduzieren, im
vierten Quartal 2018 zu einem Bärenmarkt. Nach der
schrittweisen Lockerung trifft voraussichtlich eine
steigende Nachfrage auf eine geringere Produktionskapazität.
Das hat in der Regel inflationäre Tendenzen.
Wie stark sich diese aber letztendlich entfalten
werden, hängt davon ab, wie sich der Arbeitsmarkt,
die Insolvenzraten und das Investitionsverhalten
der Unternehmen entwickeln. Die Maßnahmen der
Zentralbanken im letzten Jahrzehnt haben sich als
wenig inflationär erwiesen. Hinzu kommt der in
vorherigen Ausgaben kommentierte Schritt zur De-
Globalisierung, also die Regionalisierung von Wertschöpfungsketten.
Diese geht einher mit steigenden
Produktionskosten für Unternehmen, welche in der
Regel an den Konsumenten weitergegeben werden.
Eine Stagflation erscheint daher mittelfristig als ein
weiteres wahrscheinliches Szenario. Die Stagflation
zeichnet sich durch geringes Produktivitätswachstum
und anhaltende Inflation aus."
Aus dem aktuellen Brief von Forian Homm.
Ich hatte hier schon vor längerem geschrieben, es kommt wie nach 1974.