(09.06.2020, 22:50)Vahana schrieb: Ich habe zwecks Vermeidung einer Depression seine Bücher nicht gelesen, aber viele seiner Vorträge gesehen.
Du hast das Buch nicht gelesen, denkst aber, dass es richtig ist?

Vahana schrieb:Ja, das hasse ich auch wenn man sich beim Lesen auf einmal dumm fühlt, 2x nachliest und überlegt gleichzeitig wie lange der Autor wohl an einem solchen Satz herum kaspert.
Ich will nicht ausschließen, dass da manchmal zur Behandlung des Themas eine komplexere Fachsprache notwendig ist, aber oft drängt sich eben der Eindruck auf, dass da gespielt wird. Da fragt man sich dann, ob der Autor wirklich diese oder jene Definition gebraucht hat oder warum er sich so ausdrücken musste.
(10.06.2020, 14:53)Lancelot schrieb: Ein Bekannter hat ihm geschrieben. Mit R-Code Beispielen warum seine Aussagen zur Vererbung von Intelligenz so nicht haltbar sind. Und warum seine Aussagen zur Bedeutungslosigkeit von Umwelteinflüssen auf die IQ Entwicklung. Natürlich kam da nix, weil dem man ehrlich gesagt das skill set fehlt sich über sowas zu unterhalten, geschweige denn Bücher zu schreiben.
Das allein ist sicherlich kein Argument. Dass solche "Promis" nicht die Zeit/Lust haben, jeder Zuschrift zu antworten, ist bekannt.
Ich denke, diese Diskussion gehört wohl eigentlich nicht in das Forum, aber, die beiden Extrempositionen "Vererbung ist alles" und "Umwelt ist alles" scheinen widerlegt.
Das ist ja auch eine sehr einfache Überlegung: Wenn alles von der Vererbung her käme, könnte ein Individuum nicht mehr auf Umwelteinflüsse reagieren. Damit wäre es effektiv in der Situation einer Pflanze. Selbst das "einfachste" Tier muss jedoch auf seine Umwelt reagieren, auch wenn es einige einfache, fest eingeprägte Verhaltensweisen hat (Motten suchen das Licht usw.).
Die andere Extremposition, dass Vererbung nichts ausmacht, ist meines Wissens durch Zwillingsstudien zumindest stark fragwürdig geworden.
Die Wahrheit liegt also irgendwo in der Mitte.
Für den finanziellen Erfolg ist Intelligenz sicherlich von Vorteil, aber ebenso wichtig ist auch die Frage nach der sog. "Zeitpräferenz". Kann ich warten oder nicht?
Das wird sicherlich auch nicht willkürlich entscheidbar sein, aber meines Erachtens sollte ein Autor für ein Selbsthilfebuch eher dort ansetzen. Es sei denn es soll so ein "Hack your brain"/"werde schlauer"-Buch werden. Wie sollte sich ein Individuum durch eine gesellschaftspolitische Debatte auch selbst helfen?