cubanpete schrieb:Da wäre ich mir nicht so sicher. Gold ist kein wirklich seltenes Element und könnte plötzlich in grossen Mengen gefördert werden wenn eine neue Technologie kommt.Erstmal größten Respekt, cubanete, für den Mut, dass auf Kredit durchzuziehen. Von der Wahrscheinlichkeit her macht dies allerdings Sinn!
Warum auf so etwas passives das auch noch teuer zu lagern ist setzen. Die Wartezeit kostet mich Geld. Mit Aktien werde ich fürs Warten bezahlt und der Kredit wird irgendwann (in ungefähr sieben Jahren) sowieso durch die Differenz von Dividenden abzüglich Steuern und Schuldzinsen abgezahlt werden.
OK, Bitcoin kann man auch verleihen, sogar für relativ hohe Zinsen. Aber ich traue da nicht allen Anbietern. Bei Bitcoin ist Deflation einprogrammiert, kann niemand was dagegen machen. Genau so wie bei anderen FIAT Währungen Inflation einprogrammiert ist und man praktisch nichts dagegen machen kann.
Aktien sind das wahre für mich. Und da traue ich mich eben auch Schulden aufzunehmen um sie zu kaufen. Schulden die sich selber abzahlen und die eh immer weniger wert werden. Ich habe in dieser Strategie zur Zeit 36 Firmen, alle gross und die meisten mit netten Dividenden. Ich und die meisten Menschen auf dieser Welt können keinen einzigen Tag ohne irgendein Produkt einer dieser Firmen vorbei ziehen lassen.
Ich habe eine persönliche Inflation von 4-5%p.a. in den letzten 10 Jahren, nimmt man Assetinflation und Qualitätsprodukte noch dazu wäre diese ohnehin noch viel höher, also den zur offiziellen Berechnung angeführte Warenkorb halte ich auch für sehr realitätsfern. Und in Zukunft kann einfach alles passieren...
In der Schweiz lässt sich das mit den Aktien vielleicht auch noch besser durchziehen, denn so eine Hetzjagd wie hier, auf alle die mit Börse zu tun haben, ist dort nicht zu befürchten. Aktionäre sind ja hier nicht so willkommen und in D werden halt Gold und Betongold steuerlich gefördert (vor allem durch Steuerfreiheit nach 1 bzw. 10 Jahren, die für Aktien ja mit der Einführung nach Linksfraktionen ach so tollen Abgeltungssteuer für Aktionäre 2009 abgeschafft wurde. Vorher gab es Halbeinkünfteverfahren und Steuerfreiheit nach 1 Jahr Haltefrist, daran will sich aber niemand mehr erinnern... Jetzt genießen die bösen Aktionäre ja dieses "Superprivileg" "nur" 28 Prozent auf schon zuvor versteuerte Gewinne nochmal zahlen zu dürfen).
Ich wollte aber was zum Thema Gold (gut für DGI-Thread off-topic, vielleicht ggf. eigener Thread, ein Goldthread fehlt hier im Form eigentlich noch) sagen und war erfreut, dass jemand anders als ich auch mal die theoretisch vorhandenen Vorkommen anspricht:
Es heisst ja immer, das bisher ca. 198.000 Tonnen abgebaut wurden und noch ca. 50.000 Tonnen (bei jährlicher Produktion von etwas über 3000 Tonnen) abgebaut werden können. Das betrifft den Bergbau.
Meine Frage ist jedoch, was ist mit den riesigen Mengen auf dem Meeresboden (Manganknollen)?
Im Meereswasser gibt es wohl 20 Mio. Tonnen Gold - ein Milliardstel Gramm pro Liter - , die sind aber wohl nicht zu extrahieren.
In der Erdkruste kommen gut 25 Mrd. Tonnen Gold vor, glaube auch nicht, dass zu meinen Lebzeiten jemand dorthin kommt.
Ich glaube allerdings, zum Abbau von Massivsulfiden in der Tiefsee mit Gehalt an Kupfer, Eisen, Schwefel und teilweise Anreicherungen von Gold und Silber in mehreren Tausend Metern Tiefe gibt es auch schon Pläne...
Selbst habe ich klassisch auch einen Anteil von aktuell ca. 8% Gold im Portfolio, aber weiss jemand, was die Goldbugs, Goldhändler sagen, bzw. der momentane Konsens darüber ist, ob in Zukunft das Gold vom Meeresboden abgebaut werden kann. Ich kann im Internet nur Argumente finden wie momentan zu teuer (Förderkosten meilenweit über Goldpreis) oder Umweltschutzbedenken, aber wie von cubanpete angedeutet, könnten da nicht fortschreitende Technologien und Roboter bald/in naher Zukunft etwas daran ändern? Wer weiss etwas darüber oder hat einige interessante Links aus dem Netz?
Kurzum: Wäre die noch zu fördernde Menge wirklich auf weitere 50.000 Tonnen begrenzt, würde ich Gold (neben Agrarland)für einen exzellenten Inflationsschutz halten und gerade in jüngster Zeit hat Gold ordentlich performt. Dazu ein guter Krisenschutz, nach dem Motto, bei einem hoffentlich nicht eintretenden ordentlichen Crash wird Gold in Aktien umgewandelt.
Aber: Wenn Gold auf dem Meeresboden abgebaut werden kann, hätten wir eine solche Verwässerung, dann wäre das gesamte Asset doch nahezu hinfällig?