Schmiergelder im Emissionshandel:
War Energie-Experte Thomas Pilgram an Umsatzsteuerbetrug beteiligt?
Marta Orosz
02 Dez 2020
Am Landgericht Leipzig wird einer der letzten Prozesse wegen Betrug im Emissionshandel geführt. Angeklagt ist Dr. Thomas Pilgram, ein bekannter Energie-Experte.
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Alle wollten mit ihm ins Geschäft kommen
Die Hintermänner, die die Karusselle steuerten und finanzierten, sollen mehrere etablierte Firmen auf dem Energiemarkt angesprochen haben. Sie kamen schließlich mit Becomac ins Geschäft – das Unternehmen von Pilgram. Früher Referent des Vorstandes bei der Landesbank Sachsen baute sich Pilgram eine Karriere im Energiehandel auf. Er leitete die Geschäftsentwicklung an der Leipziger Strombörse und war Mitglied im Wirtschaftsrat der CDU.....
Er handelte auch mit der Deutschen Bank
Die eingebundenen deutschen Firmen verkauften diese Zertifikate innerhalb weniger Stunden an Becomac. Die Steuerfahnder rekonstruierten, wie Pilgrams Firma die Zertifikate von mehreren solchen Unternehmen abnahm und diese entweder an die Strombörse oder unter dem Börsenpreis an die Deutsche Bank AG weiterverkaufte. Der Profit kam in erster Linie nicht aus den Verkäufen, sondern aus der Umsatzsteuer: Denn einige zwischengeschaltete Firmen ließen sich die Umsatzsteuer auf die verkauften CO2-Zertifikate von einem Finanzamt erstatten und verschwanden innerhalb von wenigen Monaten, ohne selbst Steuern gezahlt zu haben.....
....Also steigen Anfang 2010 die Trader der Deutschen Bank ein und kaufen Pilgram die betrugsbehafteten CO2-Zertifikate ab. Später werden sechs Manager der Bank dafür verurteilt, einer muss in Haft, fünf bekommen eine Strafe auf Bewährung.
Abu Dhabi lässt grüßen
Die Steuerkarusselle drehten sich weiter
Zwar ist Pilgram lediglich für den Betrug mit Emissionshandel angeklagt, die Karusselle liefen aber wohl auch nach dem CO2-Kapitel weiter. Laut Ermittlungsakten planen die Hintermänner schon den nächsten Angriff auf die Staatskassen.
Pilgrams Kollegin leitet ihm im Dezember 2009 eine Pressemeldung weiter: „CO2-Betrüger wechseln zu Strom und Gas“, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Die Antwort von Pilgram: „Ist ja auch mein Vorschlag gewesen.”.........
https://www.businessinsider.de/wirtschaf...teiligt-t/
War Energie-Experte Thomas Pilgram an Umsatzsteuerbetrug beteiligt?
Marta Orosz
02 Dez 2020
Am Landgericht Leipzig wird einer der letzten Prozesse wegen Betrug im Emissionshandel geführt. Angeklagt ist Dr. Thomas Pilgram, ein bekannter Energie-Experte.
- Lange schien es so, dass er davonkommt: Gegen Thomas Pilgram laufen schon seit über acht Jahren Ermittlungen.
- Der Ex-Geschäftsführer von Becomac soll an einem bandenmäßigen internationalen Umsatzsteuerbetrug beteiligt gewesen sein und damit einen Steuerschaden von 75,3 Millionen Euro mitverursacht haben.
- Die Organisierte Kriminalität habe von Pilgrams gutem Ruf profitiert und soll ihn dafür mit Millionen-Schmiergelder belohnt haben.
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Alle wollten mit ihm ins Geschäft kommen
Die Hintermänner, die die Karusselle steuerten und finanzierten, sollen mehrere etablierte Firmen auf dem Energiemarkt angesprochen haben. Sie kamen schließlich mit Becomac ins Geschäft – das Unternehmen von Pilgram. Früher Referent des Vorstandes bei der Landesbank Sachsen baute sich Pilgram eine Karriere im Energiehandel auf. Er leitete die Geschäftsentwicklung an der Leipziger Strombörse und war Mitglied im Wirtschaftsrat der CDU.....
Er handelte auch mit der Deutschen Bank
Die eingebundenen deutschen Firmen verkauften diese Zertifikate innerhalb weniger Stunden an Becomac. Die Steuerfahnder rekonstruierten, wie Pilgrams Firma die Zertifikate von mehreren solchen Unternehmen abnahm und diese entweder an die Strombörse oder unter dem Börsenpreis an die Deutsche Bank AG weiterverkaufte. Der Profit kam in erster Linie nicht aus den Verkäufen, sondern aus der Umsatzsteuer: Denn einige zwischengeschaltete Firmen ließen sich die Umsatzsteuer auf die verkauften CO2-Zertifikate von einem Finanzamt erstatten und verschwanden innerhalb von wenigen Monaten, ohne selbst Steuern gezahlt zu haben.....
....Also steigen Anfang 2010 die Trader der Deutschen Bank ein und kaufen Pilgram die betrugsbehafteten CO2-Zertifikate ab. Später werden sechs Manager der Bank dafür verurteilt, einer muss in Haft, fünf bekommen eine Strafe auf Bewährung.
Abu Dhabi lässt grüßen
Die Steuerkarusselle drehten sich weiter
Zwar ist Pilgram lediglich für den Betrug mit Emissionshandel angeklagt, die Karusselle liefen aber wohl auch nach dem CO2-Kapitel weiter. Laut Ermittlungsakten planen die Hintermänner schon den nächsten Angriff auf die Staatskassen.
Pilgrams Kollegin leitet ihm im Dezember 2009 eine Pressemeldung weiter: „CO2-Betrüger wechseln zu Strom und Gas“, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Die Antwort von Pilgram: „Ist ja auch mein Vorschlag gewesen.”.........
https://www.businessinsider.de/wirtschaf...teiligt-t/
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