wie schon oft hier im Board von mehreren Usern beschrieben:
der 'Mob von Robinhood & Co.', d.h. (zittrige) US-Kleinanleger, die euphorisch mit Aktien spekulieren und dabei vor dem Einsatz von Fremdkapital nicht zurückschrecken - könnte zu Gefahr werden, sobald die Aktienmärkte korrigieren.
ich hab das mal näher angeschaut betreffend den Margin Debt resp. Brokerkredite (primär von Einzelanleger - nicht z.B. HFs), via Website der US-Behörde Finra (Financial Industry Regulatory Authority) mit letzten Zahlen per Ende November:
https://www.finra.org/investors/learn-to...statistics
in der Tat, hat die Margin Debt in den USA mit $722 Mia. ein neues Höchst erreicht, wobei sich das Wachstum beschleunigt hat.
Diese Brokerkredite sind jedoch nicht nur ein Treiber der Börsenhausse, sondern auch eine direkte Folge steigender Kurse;
denn mit wachsendem Wert der Aktieninvestments erhöht sich die Kapazität dieser Portfolios, als Belehnungsbasis für Kredite zu dienen.
Diesen Zusammenhang sieht man u.a. daran, dass Entwicklung der Börsenindizes und der MArgin Debt meist parallel verläuft.
Aber:
setzt man die MArgin Debt in Kontext zur gesamten Marketkapitalisierung des S&P 500, sieht das Bild denn auch weniger bedrohlich aus: zur Zeit knapp 2.3% , eher niedrig im hist. Vergleich (2014: 3%)
Deshalb:
die Margin Debt isoliert zu betrachten ist für mich also nur bedingt aussagekräftig.
Denn sie liefert keine Hinweise auf die verfügbaren flüssigen Mittel mit denen die Sepekulatnen offene Fälligkeiten begleichen könnten, statt gleich zur Ultima Ratio eines Aktienverkaufs greifen zu müssen.
Mehr Relevanz für mich hat deshalb die sog. Credit Balance, die man erhält, wenn man die auf den Brokerkonten verfügbaren Guthaben in die Rechnung einbezieht.
Das Resultat: mit ca. $300 Mrd. sind die Nettoverbindlichkeiten zwar auf hohem Niveau (März 2020: knapp $50 Mrd, Höchst im 2018: $325 Mia.).
Wenn ich aber die Credit Balance in Bezug auf Marktkapitalisierung des S&P 500 setze, sind wir zur Zeit mit knapp 0.9% ein gutes Stück entfernt von den knapp 1.5%, die der Anteil Credit Balance in % am marketcap von S&P 500 Mitte 2018 hatte.
Fazit:
Die Datenbasis ist nicht vollständig.
Eine hohe MArgin Debt bedeutet nicht, dass an der Börse eine Trendwende bevorsteht; sie könnte, sollten die US-Märkte tatsächlich stärker korrigieren, natürlich die Abwärtsbewegung beschleunigen
der 'Mob von Robinhood & Co.', d.h. (zittrige) US-Kleinanleger, die euphorisch mit Aktien spekulieren und dabei vor dem Einsatz von Fremdkapital nicht zurückschrecken - könnte zu Gefahr werden, sobald die Aktienmärkte korrigieren.
ich hab das mal näher angeschaut betreffend den Margin Debt resp. Brokerkredite (primär von Einzelanleger - nicht z.B. HFs), via Website der US-Behörde Finra (Financial Industry Regulatory Authority) mit letzten Zahlen per Ende November:
https://www.finra.org/investors/learn-to...statistics
in der Tat, hat die Margin Debt in den USA mit $722 Mia. ein neues Höchst erreicht, wobei sich das Wachstum beschleunigt hat.
Diese Brokerkredite sind jedoch nicht nur ein Treiber der Börsenhausse, sondern auch eine direkte Folge steigender Kurse;
denn mit wachsendem Wert der Aktieninvestments erhöht sich die Kapazität dieser Portfolios, als Belehnungsbasis für Kredite zu dienen.
Diesen Zusammenhang sieht man u.a. daran, dass Entwicklung der Börsenindizes und der MArgin Debt meist parallel verläuft.
Aber:
setzt man die MArgin Debt in Kontext zur gesamten Marketkapitalisierung des S&P 500, sieht das Bild denn auch weniger bedrohlich aus: zur Zeit knapp 2.3% , eher niedrig im hist. Vergleich (2014: 3%)
Deshalb:
die Margin Debt isoliert zu betrachten ist für mich also nur bedingt aussagekräftig.
Denn sie liefert keine Hinweise auf die verfügbaren flüssigen Mittel mit denen die Sepekulatnen offene Fälligkeiten begleichen könnten, statt gleich zur Ultima Ratio eines Aktienverkaufs greifen zu müssen.
Mehr Relevanz für mich hat deshalb die sog. Credit Balance, die man erhält, wenn man die auf den Brokerkonten verfügbaren Guthaben in die Rechnung einbezieht.
Das Resultat: mit ca. $300 Mrd. sind die Nettoverbindlichkeiten zwar auf hohem Niveau (März 2020: knapp $50 Mrd, Höchst im 2018: $325 Mia.).
Wenn ich aber die Credit Balance in Bezug auf Marktkapitalisierung des S&P 500 setze, sind wir zur Zeit mit knapp 0.9% ein gutes Stück entfernt von den knapp 1.5%, die der Anteil Credit Balance in % am marketcap von S&P 500 Mitte 2018 hatte.
Fazit:
Die Datenbasis ist nicht vollständig.
Eine hohe MArgin Debt bedeutet nicht, dass an der Börse eine Trendwende bevorsteht; sie könnte, sollten die US-Märkte tatsächlich stärker korrigieren, natürlich die Abwärtsbewegung beschleunigen