Die Auskunftei Schufa plant einen neuen Anlauf für ein umstrittenes Datenprojekt. Deutschlands oberster Verbraucherschützer ist empört.
Wie das in der Praxis aussieht, zeigt der aktuelle Fall von "Schufa Check Now", einem Projekt der größten Auskunftei Deutschlands. Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung will die Schufa ihr äußerst umstrittenes Projekt, bei dem sie Konten der Deutschen durchstöbern und analysieren will, nun auch von einer zweiten Landesdatenschutzbehörde prüfen lassen. Zunächst hatte die Schufa das Projekt "Schufa Check Now" im November bei den Landesdatenschützern in Bayern vorgestellt. Erst als die Berichte der drei Medien viel Kritik aufwirbelten, wurde sie auch bei der Behörde in Hessen vorstellig. Die gilt allgemein als unternehmensfreundlicher und hat sich bei heiklen Vorhaben bereits auf die Seite der Auskunfteien geschlagen. Zuletzt wollte sie etwa erlauben, dass Auskunfteien die Daten von wechselfreudigen Strom- und Gaskunden sammeln dürfen, was die meisten Datenschutzbehörden ablehnten.
Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, ist empört über den Schritt. "Ein solches Verhalten der Schufa wäre überaus dreist. Erst plant sie eine ziemlich umfassende Datenschnüffelei über eine Tochterfirma in Bayern. Und nun versucht sie offenbar, sich das Ganze von dem Datenschutzbeauftragten genehmigen zu lassen, bei dem sie sich die größten Chancen verspricht", sagte Müller. "Diese Art von Rosinenpickerei ist völlig inakzeptabel." Der Vorgang belege, so Müller, wie "ernst es die Schufa offensichtlich mit ihren Schnüffelabsichten meint".
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