(28.12.2018, 14:11)bloom schrieb: Kleine Anekdote gefällig?
Ich habe hier in Italien unser Haus etwas renoviert. Keine große Sache, aber einige Kleinigkeiten braucht man doch.
So ging ich zu einer Bauwaren Firma, deren Namen ich nicht nennen möchte, wer weiß, welche Wege die Information nehmen. Ich bekam meine Sachen und dann fragte mich die Kassiererin, con o senza, also mit oder ohne?
Ich kannte das Prozedere bereits also sagte ich senza. Und schwupps war das gekaufte Zeugs 21% billiger. Ja, 21%, die gesamte Mehrwertsteuer. Wo liegt der Sinn bei diesem Verfahren, wenn der Verkäufer nichts davon hat? Doch hat er! Denn wenn er das Zeugs als Schwund verbucht, braucht er dafür keine Umsatzsteuer bezahlen.
Aber das ist es nicht, was ich erzählen möchte.
Eines Tages musste ich wieder hin, allerdings stand ein Kunde vor mir, der auch bezahlen wollte. Dieser Kunde hatte eine schwarze Uniform an, mit roten Bisen an der Seite der Hosen und draußen vor dem Geschäft wartete ein Polizeiwagen mit der Aufschrift: Guardia di Finanza.
Und ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen, die Kassiererin fragte ungerührt: Con o senza. Und der Typ antworte, genau wie ich; senza, also ohne.
Der Italienische Staat verlangt exorbitante Steuern und dieses Verfahren dient dazu, diese gesetzlich verordnete Straßenräuberei etwas zu relativieren.
Ich weiß, ich hätte diese Geschichte nicht erzählen sollen, nicht vor einem deutschen Publikum, denn dann kommt sofort der Einwand. "Jetzt fehlt das Geld für die Kindergärten Schulen und Krankenhäuser."
Nein, tut es nicht, auch in Deutschland würde das Geld dafür nicht fehlen, denn man hat einmal ausgerechnet (PDV), dass allein die Mehrwertsteuer ausreichen würde, um die nötigen Ausgaben des Staates zu begleichen. Der Staat, jeder Staat, müsste einfach mal damit aufhören seine Bürger ständig mit seinen "sozialen Leistungen" zu bevormunden.
schöne Anekdote
.... aber ehrlich gesagt, jeder Buchhalter (zumindest, wenn er eine Gesamtübersicht über die Buchhaltung hat) wird dir bestätigen können, dass das "senza" in der Bilanzierungspraxis in abgewandelter Form, Alltag ist. Und wer behauptet, dass das dem FA nicht bekannt ist, lügt, würde ich meinen......