RE: An alle Börsennewbies und die, die es werden wollen
| 31.12.2018, 00:36 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.12.2018, 00:38 von mmmmmax.)(30.12.2018, 16:06)Xeno schrieb:(30.12.2018, 11:21)mmmmmax schrieb: Du hättest schon 2008 verkauft und deine ganze astronomische Rendite wäre an dir vorbei gegangen - das meinte ich...
Nein. Denn natürlich muss man wieder neu einsteigen, wenn ein heftiger Kursrutsch später wieder durch einen "definitiven" Aufwärtstrend abgelöst wird! Der Kauf bei (zudem zunächst sogar) fallenden Kursen war bisher nicht das Thema. Im Falle von Apple in der Finanzkrise von 2008 sieht es so aus:
Die Kurse fielen von 30 $ auf 15 $ (alles gerundet), was den Verkauf auslöst, nämlich bei etwa 18 $. Der Wiedereinstieg wäre allerspätestens Anfang 2010 erfolgt, bei allerhöchstens 30 $ (in Wirklichkeit etwas früher zu etwas niedrigerem Preis, aber das müsste ich jetzt noch ausführen; diese Vereinfachung ist jedenfalls zu Gunsten Deiner Kritik und zu Ungunsten meiner Prinzipien). Die Abrechnung ergibt für den aus meiner Sicht sehr ungünstigen Fall des ersten Einstiegs erst Ende 2007 zu etwa 30 $ Folgendes: Zunächst 12 $ Verlust zufolge Verkaufs 2008. Dann bis heute (Ende 2018) 126 $ Gewinn (aktueller Kurs von 156 $ minus "neuer" Einstandspreis von 30 $), macht netto Gewinn von 114$. Es folgt eine Rendite von etwa 380 Prozent über 11 Jahre (Ende 2007 bis heute). Dein Einwand wäre dann richtig, wenn man eine einmal verkaufte Aktie nie mehr anrührt. Das ist als Prinzip IMHO völliger Unsinn. In der bisherigen Diskussion war aber der Einstieg und Wiedereinstieg gar nicht das Thema, nur der Ausstieg, fairerweise für alle Beteiligten gesagt. Wenn es keine sehr ernsthaften (fundamentalen) Gründe für einen Nichtwiedereinstieg gibt, ist es IMHO reine Emotion nie mehr einzusteigen. Reine Emotion an der Börse? Aus meiner festen Überzeugung lieber nicht!
Ich halte Deine Contras übrigens argumentativ für seriös, auch dann, wenn ich sie nicht teile!
Lg X.
Stumpfes buy and hold haette dir also eine bessere Rendite gebracht, ein nachkaufen statt dem Verkauf haette deine Rendite sogar noch entscheidend gesteigert.
(30.12.2018, 16:14)Xeno schrieb:(30.12.2018, 11:21)mmmmmax schrieb: Wenn ich mir natürlich einen 10 jährigem bullenstarke angucke, in dem sogar der Index teilweise Monate- und jahrelang nicht mal 10% korrigiert, fällt es schwer sich ein Szenario auszudenken, mit dem man mit dieser Regel kein Geld verdient haette.
Das stimmt. Die Beispiele kamen aber nicht von mir. Und Korrekturen über "meinen" -40% sind historisch die grosse Ausnahme, erst recht indexbezogen, und das ist ein Grund für die Regel.
Lg X.
Ich halte einen Verkauf bei 40% für grundsätzlich weniger empfehlenswert, gerade vor dem Hintergrund deiner Argumentation, dass es sehr selten entsprechende Abschläge gibt. Wenn ein Index nur selten korrigiert, warum verkaufe ich dann, wenn es dazu kommt und mich die Vergangenheit lehrt, dass diese Situation eine (willkommene und) seltene Ausnahme ist?
Meine strategie sieht vor, bei starken abschlagen der Indizes ordentlich Geld auszupacken und Aktien einzuladen. Verkaufen macht für mich mehr Sinn, bevor der Wert sinkt - da ich diesen Zeitpunkt jedoch nur schlecht voraussagen kann, verlasse ich mich zunächst auf meine Überlegungen.
Mir gefallen deine Argumente aber auch, ich will damit ebenfalls nicht sagen, dass ich alles falsch finde, es widerspricht nur meinen Ideen - aber spannend zu lesen.
(30.12.2018, 16:20)Xeno schrieb:(30.12.2018, 11:21)mmmmmax schrieb: Setz mal deinen hypothetischen kaufpunkt im September diesen Jahres an und schau genau in einem Jahr nochmal, wie viel Geld man mit der Regel verdient hat.
Von Apple? Kein ernstzunehmendes Depot besteht aus nur 1 Titel, und nach meiner Strategie sind Anlagehorizonte unter 5 Jahren Unsinn. Wer unter diesem Zeithorizont Geld an der Börse verdienen will, muss andere Strategien fahren. Die gibt es ja wie Sand am Meer, diese anderen Strategien.
Ne, von mir aus von einem ganzen Depot. Wenn der Index um 40% abschmiert im nächsten Jahr verdienst du damit Ja auch kein Geld
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"Die Wahrheit ist wie Poesie. Und die meisten Leute hassen Poesie." (The Big Short)