(03.04.2021, 11:02)fahri schrieb: ...
ich befürchte aber es wird wieder maximal eine Handvoll Leute die Hosen wirklich runter lassen
Mist, warum bin ich kein Schotte, dann würde mich das nicht tangieren

Also gut, Hosen runter:
Noch vor Jahren konnte ich nicht genug von Kennzahlen bekommen und habe lange Listen erstellt, was ich alles beachten sollte. All die Zahlen und Regeln haben noch immer ihre Berechtigung und ich werde niemanden davon abhalten, sie zu nutzen. Wer einen Mehrwert daraus hat, soll das auch unbedingt machen.
Für mich selbst habe ich inzwischen meine Investitionsregeln extrem stark vereinfacht.
Eine Überprüfung erfolgt maximal zweimal im Jahr, solange es keine Unregelmäßigkeiten gibt.
Auf was ich achte:
1. Dividendenzahler, möglichst mehrmals im Jahr mit möglichst langjährige Historie.
2. Langfristige Schulden maximal branchenüblich, lieber weniger als ein Peergroup-Durchschnitt
3. Geschäftsmodell mir verständlich und die Möglichkeit, auch in den nächsten Jahren damit Geld zu verdienen.
4. Die Dividendenhöhe soll regelmäßig steigen und die durchschnittliche, mehrjährige Auszahlungsquote immer kleiner als 100% p.a. vom Gewinn nach Steuern/Abgaben sein.
5. Niemals verkaufen, solange das Geschäft nach den ersten 4 Punkten funktioniert.
Was mich nicht interessiert:
- Rebalancing: Ich schaue beim Einkauf ein wenig auf die Branchenverteilung.
- Hedging: Halte ich für eine Erfindung der Finanzindustrie, die bei mir nicht notwendig ist.
- Marketcap: Uninteressant, die Firma soll unabhängig von der Größe einfach funktionieren.
- Länderverteilung: Wechselkursrisiko nehme ich in Kauf, ich bin US-lastig unterwegs.
Was bekomme ich damit bisher:
Ein relativ konservatives Portfolio, was keinen Index schlägt, mehr oder weniger allen möglichen Marktschwankungen ausgesetzt ist und mir einen geregelten Cashflow generiert. Damit kann ich gut leben.
Genau wie pjf weiß ich für mich, dass es sehr schwer ist, die Zukunft vorauszuahnen. Noch schwerer finde ich es die Firmen zu finden, die letztendlich eine Konsolidierung in einer Zukunftsindustrie überleben werden. Es sind nämlich nicht unbedingt die ersten und besten Firmen auf dem Platz. Value ist für mich das Fundament, growth eine Beimischung.
Wichtig zu erwähnen: Zur Befriedigung meines Spieltriebs habe ich ein seperates Depot, in dem ich auch den Großteil meiner Optionsstrategien fahre. Es passiert durchaus / ist gewollt, dass Wertpapiere von dort in das Langfristdepot wandern, aber der Kauf nicht mit dieser Absicht erfolgte. Bitte nicht verwechseln mit dem oft üblichen „das war ein gescheiterter Zock und da mache ich jetzt mal schnell eine Langfristanlage draus“. Der Handel im "Spielkonto" folgt nämlich ebenfalls Regeln. Die will ich hier aber nicht darlegen.
SG