Thomas Cook will Airlines - auch Condor - verkaufen - Lufthansa hat Interesse
Der Reisekonzern Thomas Cook stellt seine Fluggesellschaften zum Verkauf. Das Unternehmen bestätigte am Donnerstag "eine strategische Überprüfung der Group Airline", zu der auch die deutsche Condor gehört. Der Prozess stehe noch ganz am Anfang und werde voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen. Nach SZ-Informationen ist die Lufthansa am Condor-Langstreckengeschäft in Frankfurt interessiert. Dem Vernehmen nach hat es erste informelle Gespräche gegeben. Weder Lufthansa noch Thomas Cook wollten dies kommentieren.
Der mögliche Verkauf der Airline-Sparte ist das Ergebnis eines Strategieschwenks, den Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser einleiten will: Der Reisekonzern will künftig viel Geld in neue eigene Hotels investieren und sich dafür von seiner derzeit profitabelsten Sparte trennen. Das Unternehmen hat ein äußerst schwieriges Jahr 2018 hinter sich, in dem es mehrere Gewinnwarnungen aussprechen musste. Auch die Buchungen für den Sommer 2019 geben wenig Anlass zu Optimismus, unter anderem buchen britische Kunden wegen des bevorstehenden Brexit nur sehr vorsichtig.
Neben der deutschen Condor, die derzeit gut 50 Flugzeuge betreibt, besteht die Airline-Sparte noch aus Thomas Cook Airlines UK und einem skandinavischen Ablege, die auf die gleiche Größe kommen. Thomas Cook hat die drei Flugbetriebe zuletzt in der Thomas Cook Airline Holding zusammengefasst - mit gut 100 Flugzeugen gehört sie zu den größten europäischen Anbietern im Ferienfluggeschäft. 2018 beförderte die Einheit 20 Millionen Passagiere und machte einen Umsatz von 3,5 Milliarden Pfund (etwa vier Milliarden Euro). Der Gewinn lag bei 129 Millionen Pfund.
Ein Verkauf wäre ein weiterer Schritt in der Konsolidierung des europäischen Flugmarktes, der derzeit an Fahrt aufnimmt. In Deutschland hat erst in dieser Woche Germania Insolvenz angemeldet und den Betrieb eingestellt, Alitalia steht wieder einmal zum Verkauf, und Norwegian kämpft ums Überleben. Es dürften allerdings lediglich eine Handvoll großer Konzerne Interesse an dem Thomas-Cook-Geschäft haben. Der Prozess ist zudem voraussichtlich komplex, denn ein Verkauf der Sparte als Ganzes gilt als kaum möglich. "Der Verwaltungsrat zieht den Verkauf als Ganzes vor", sagt indes Thomas-Cook-Airline-Chef Christoph Debus. "Wir haben sehr viele Synergien geschaffen, diese aufzulösen, würde Mehrkosten bedeuten."
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/t...-1.4320431
Der Reisekonzern Thomas Cook stellt seine Fluggesellschaften zum Verkauf. Das Unternehmen bestätigte am Donnerstag "eine strategische Überprüfung der Group Airline", zu der auch die deutsche Condor gehört. Der Prozess stehe noch ganz am Anfang und werde voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen. Nach SZ-Informationen ist die Lufthansa am Condor-Langstreckengeschäft in Frankfurt interessiert. Dem Vernehmen nach hat es erste informelle Gespräche gegeben. Weder Lufthansa noch Thomas Cook wollten dies kommentieren.
Der mögliche Verkauf der Airline-Sparte ist das Ergebnis eines Strategieschwenks, den Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser einleiten will: Der Reisekonzern will künftig viel Geld in neue eigene Hotels investieren und sich dafür von seiner derzeit profitabelsten Sparte trennen. Das Unternehmen hat ein äußerst schwieriges Jahr 2018 hinter sich, in dem es mehrere Gewinnwarnungen aussprechen musste. Auch die Buchungen für den Sommer 2019 geben wenig Anlass zu Optimismus, unter anderem buchen britische Kunden wegen des bevorstehenden Brexit nur sehr vorsichtig.
Neben der deutschen Condor, die derzeit gut 50 Flugzeuge betreibt, besteht die Airline-Sparte noch aus Thomas Cook Airlines UK und einem skandinavischen Ablege, die auf die gleiche Größe kommen. Thomas Cook hat die drei Flugbetriebe zuletzt in der Thomas Cook Airline Holding zusammengefasst - mit gut 100 Flugzeugen gehört sie zu den größten europäischen Anbietern im Ferienfluggeschäft. 2018 beförderte die Einheit 20 Millionen Passagiere und machte einen Umsatz von 3,5 Milliarden Pfund (etwa vier Milliarden Euro). Der Gewinn lag bei 129 Millionen Pfund.
Ein Verkauf wäre ein weiterer Schritt in der Konsolidierung des europäischen Flugmarktes, der derzeit an Fahrt aufnimmt. In Deutschland hat erst in dieser Woche Germania Insolvenz angemeldet und den Betrieb eingestellt, Alitalia steht wieder einmal zum Verkauf, und Norwegian kämpft ums Überleben. Es dürften allerdings lediglich eine Handvoll großer Konzerne Interesse an dem Thomas-Cook-Geschäft haben. Der Prozess ist zudem voraussichtlich komplex, denn ein Verkauf der Sparte als Ganzes gilt als kaum möglich. "Der Verwaltungsrat zieht den Verkauf als Ganzes vor", sagt indes Thomas-Cook-Airline-Chef Christoph Debus. "Wir haben sehr viele Synergien geschaffen, diese aufzulösen, würde Mehrkosten bedeuten."
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