(26.11.2022, 16:47)boersenkater schrieb: @fahri
Auch wenn Deine Argumente und Ausführungen nachvollziehbar sind - am Ende muss man dann
doch sagen das es ohne die aktuelle Situation nicht zu diesen "Übergewinnen, Zufallsgewinnen"
gekommen wäre. Schwer vorstellbar das diese bei den EE-Projekten mit 30 Jahren Laufzeit mitkalkuliert
wurden und Teil des Finanzierungsplans waren.
Frage ist welche Auswirkungen die aktuelle Zinspolitik bzw. die aktuell höheren Zinsen haben -
auf laufende und auf zukünftige EE-Projekte/-Anlagen. Ich habe keine Ahnung inwieweit
EE-Projekte generell vom Staat gefördert werden (vergünstigte Darlehen? Zuschüsse?)
Nein natürlich wären die Einnahmen ohne den Krieg nicht so hoch gegangen. Das sind aber ja eben auch keine Gewinne. Bezugsstrom zahlen wir auch, da gibt es einige Prozesse die Strom benötigen auch wenn kein Wind weht.
Wartungskosten steigen, Ersatzteilkosten usw., es ist ja nicht so das unser Umfeld kostenneutral bleibt und von all den Erhöhungen nicht betroffen sind, eine V150 von Vestas kostet heute 1,5 Mio € mehr wie noch vor einem Jahr.
Am einfachsten und rechtlich am verträglichsten wäre eine Erhöhung der Steuer gewesen für eine bestimmte Zeit. Die Klagen werden ja jetzt bereits schon vorbereitet, weil die Abschöpfung im PPA Bereich gegen EU Recht verstößt.
EE Projekte werden gar nicht mehr gefördert. Das EEG war ja ursprünglich dafür konzipiert, ist mittlerweile aber durch die Ausschreibung auf ca 6 Cent für den Produzenten, sprich uns, zusammen gedampft worden.
Was kostet eine kWh doch gleich dem Endverbraucher? Da ist ganz schön viel Luft noch oder ?
Und da müssen Zufallsgewinne dem Produzenten mit der ohnehin geringsten Marge in dem Prozess abgeschöpft werden ?Was ist denn mit den Steuern vom Staat, den Kosten der Netzbetreiber usw. ?
Wir haben die gesamten Kosten für die produzierte kWh, bekommen 6 Cent und der Endkunde zahlt dann 40-50 Cent.
Das da was nicht stimmt und es ja scheinbar erneut nicht gewollt ist, das wir wirklich die Energiewende voranbringen wollen sollte da offensichtlich sein, denn genau das passiert grade, merkt nur keiner....ich selber stelle die Planung und Umsetzung einer 16 MwP PV ein. 120 MwP Wind nur aus meinem kleinen Netzwerk wird nicht gebaut und ich bin ein absolut kleinstmögliches Licht in dem BIZ.
Ähnliches berichtet ja auch Lancelot aus seinem Erlebten, es wird immer nur blockiert obwohl es gute Lösungen gäbe.
Wir könnten so viel schneller, besser und effektiver sein, wenn man nur wollte....
Die aktuellen Zinsen machen die meisten PV Freiflächen Projekte bereits unwirtschaftlich, die werden halt einfach nicht gebaut. Es gibt von der KFW das Programm 270. Das schafft 3 tilgungsfreie Jahre zum ansparen von entsprechender Liquidität für die Zinsen und natürlich haben viele die gebaut haben in den Niedrigzinsphasen drauf spekuliert das wenn die Anlage bezahlt ist, die Strompreise höher sind. Sind sie jetzt,.....hat aber keiner was von.
Wer gebaut hat, hat schon nur mit einem PPA überhaupt finanzieren können. Selbst da will man bei. Alle Risiken liegen bei uns kleinen Produzenten, die Chancen werden dann beschnitten. Das schafft eben keine Anreize mehr für die, die nach uns kommen. Ich gehöre zu den Älteren, bin wirtschaftlich durch. Aber so läuft keiner mehr zur Flächensicherung los. Das ist ein Prozess, der sich über Jahre ginbzuwht, hohen Kosten für Gutachten und Genehmigungen verbunden ist. Anlaufkosten von 250.000€ sind da keine Seltenheit. Dieses Risiko muß sich auch irgendwo auszahlen können.
Mir ist das egal, ich lass meine Projekte die geplant waren jetzt eben liegen, ich komme da gut mit klar, auch und grade finanziell, ich finde es nur schade das man wieder eine große Chance liegen lässt unseren Standort in DE führend in dem Bereich EE zu machen. Wir sind und waren da wirklich gut in den letzten Jahren auch wenn die meisten Menschen das immer belächeln.
Aber wir haben ja noch die Automobilindustrie....also alles gut für die Zukunft für unseren Standort.