(06.02.2021, 15:45)Vahana schrieb: In meinem Bekanntenkreis kenne ich viele die "locker" sofort zu Hause bleiben könnten, aber es nicht tun.
Und unter "locker" verstehe ich das die weder den Taschenrechner bemühen müssten, noch sonst irgendwie einschränken.
Einfach nicht mehr zur Arbeit gehen und ansonsten bleibt alles beim Alten.
Solche Leute haben einfach den Zeitpunkt verpennt bei dem man noch den Taschenrechner hätte ansetzen müssen.
Dementsprechend kannte ich auch einige die kurz vor oder nach Rentenantritt den Löffel abgegeben haben, bei denen die letzten Jahre wesentlich arbeitsfreier hätten aussehen können. Sowas ist traurig.
Ich denke du musst noch einen weiteren Aspekt bedenken:
Was mache ich mit meiner "Freiheit"
Denn so einfach ist das ja auch nicht:
Wenn wir morgen alle "soviel Vermögen hätten, dass wir nicht mehr arbeiten müssten, egal wo du dich aufhältst"
Was dann?
Die Kinder gehen in die Schule und kommen wieder nach Hause und Mami und Papi haben in der Zeit wieder die Wohnung geputzt und zum 3. Mal den Garten umgegraben?
Viele sagen auf die Frage, was sie denn machen würden, wenn sie nicht mehr arbeiten müssten: " Dann ziehe ich an einen anderen Ort oder in ein anderes Land"
Das ist solange man arbeiten muss ja auch ein schönes Ziel, es verspricht "Freiheit".
Kommt man aber dahin, dann kommt die Realität.
Will/kann man von den Familienmitgliedern weg? Wenn man Kinder hat, reisst man diese aus dem Umfeld?
Aus der Sicht eines jungen Singles ist "nicht mehr arbeiten" vielleicht mit "um die Welt reisen" verbunden.
Nur macht sich die individuelle Person jetzt wirklich alleine auf? Hat man das Intersse wirklich, bringt den Mut auf? Oder war das "Träumen" schon das eigentlich "beruhigende".
Die Gewohnheit und die fehlende Alternative zum bestehenden Tagesablauf ist für viele bestimmt der Grund trotzdem weiter zur Arbeit zu gehen (wenn die Arbeit ansatzweise Spaß macht), man hat dort ja auch soziale Kontakte, die nicht mehr da wären.
Und damit schließt sich auch der Kreis bezüglich der Frage, wann ist denn genug, genug?
In dem Moment in dem man das "neue Leben" anstatt des "alten Lebens" finanzieren kann.
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Zitat:“In trading you have to be defensive and aggressive at the same time. If you are not aggressive, you are not going to make money, and if you are not defensive, you are not going to keep money.” - Ray Dalio