(12.04.2021, 12:05)SimpleSwing schrieb: Die Führung von Lehman Brothers war überzeugt davon ihr Business richtig und mit dem angemessenen Risiko zu betreiben.
Der Führung war das egal. Nachweislich. Credit Risk war Profit Center. Boni Maschine rollt, share holder und Partner zufrieden. Fragen unerwünscht.
Was mich etwas "traurig macht" ist, dass sowohl in der "echten Welt" als auch im Internet die Menge derjenigen, die sich ausgiebig und fundiert mit Aktien auseinander setzten und diese dann diskutieren geringer wird (bzw im direkten Kontak mit Gesprächspartnern nicht existent ist)
Deine Aussage ist doch interessant. Du redest nur von Aktien. Warum eigentlich? Fixed Income, FX, Commodities?
Es gibt eine Internet Kultur/Stamm aus privaten Fundamental-Investoren, die einfach gerne über Aktien quatschen. Mein Gefühl ist es, da geht es eher um die Suche einer Echo Chamber. Ich denke sowas ist halt auch mit Moden und Trends verknüpft. Buffet (und andere Value Investoren) wirkt gerade wenig heldenhaft. Es ist mein Eindruck das so eine kurze Durststrecke (mit einfachen Gewinnen per Index Tracking) schon reicht um zu Nachwuchsproblemen im "Fundi Camp" zu erzeugen.
Ist ja auch schwer. Absurde returns in Crypto, wer long irgendeinen großen Equity Index ist sieht aus wie ein Genie. Wer sich mit den fundamentaler Bewertung befasst, kann gerade gefühlt nix kaufen. Den Spieltrieb nicht befriedigen.
Allein das sollte Grund genug sein sich bald wieder mehr mit der fundamentalen Bewertung von Unternehmen zu beschäftigen :).
D ist der einzige mit dem man ausgiebig diskutieren könnte, wenn er es denn will. Welche Aktien werden analysiert, warum, welche Kriterien, welche Gewichtung usw, usw. Aber wie man ja auch im Forum hier sieht, die Menge dieser inhaltlich sehr spezielen und tiefgehenden Diskussionen ist an wenigen Fingern ablesbar. Und die hunderten "passiven" Forennutzer zeigen alle Interesse "haben aber nichts beizutragen" und ich schreibe mal provokativ dazu "weil sie sich mit nichts wirklich selber beschäftigen"
Ich habe ein anderes Problem. Mich interessiert viel mehr die "strategische Allokation" zwischen Investment Ansätzen, die relative Bewertung unterschiedlicher Assetklassen/Strategien und die Risiken, als wer sich wie mit welcher Aktie auseinandersetzt. Aus meiner persönlichen "Wealth Management" Sicht finde ich den Fokus auf Aktien eher befremdlich. Um es provokativ zu formulieren: wenn mein Neffe sein Zimmer effizient sein Zimmer aufräumen will, macht es keinen Sinn seine Lego-Steine penibel zu sortieren. Für mich wirkt der Fokus auf "Value Aktien" oder "Dividenden" eher als ideologische Lifestyle-Choice. Macht halt Spaß. Versteh ich. Ist aber interessant, dass man sich dann über "Desinteresse" der deutschen Bevölkerung wundert. Ich fand zum Beispiel Diskussionen und Erfahrungen über "alternative Anlageformen" (P2P, direkte Beteiligungen in Unternehmen, Cubans small-cap Strategie...etc) interessanter als die x-te Analyse ob BP und Nestle eigentlich tolle investments sind.
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Forum-Besserwisser und Wissenschafts-Faschist