Trockenheit in Italien
Wenn im Po-Delta die Kiesbänke glänzen
Stand: 15.05.2022 03:52 Uhr
Seit November hat es in Norditalien nicht mehr ausgiebig geregnet. Der Fluss Po führte zeitweise so wenig Wasser wie noch nie. Anbauflächen werden deshalb aufgegeben - und die Regionen streiten ums Wasser.
...........Dabei ist Italien der größte Reis-Produzent Europas. Das Problem ist nicht nur das fehlende Wasser von oben, sondern auch der langsam steigende Meeresspiegel: Führt der Po zu wenig Wasser, drängt Meereswasser ins Delta und versalzt das Flusswasser........
........Die Regionen geraten aneinander
Wie drängend ihre Lage derzeit ist, zeigt, dass es unter den Regionen nun zum Streit ums Wasser kommt. Die Region Venezien, in der große Teile des Po-Deltas liegen, hat die autonome Provinz Südtirol aufgefordert, mehr Wasser aus ihren Stausee in den Alpen abzugeben, damit über den Fluss Etsch mehr Wasser unten im Delta bei den Reisbauern ankommt.
Doch Südtirol zögert. Denn auch dort lagen die Niederschläge im vergangenen Winter um zwei Drittel unter dem üblichen Wert.
Die Stauseen sind leer, es ist nur wenig Wasser aus der Schneeschmelze zu erwarten, und viele Gletscher - die Wassertanks der Vergangenheit - sind heute Geröllfelder..........
.......Warum Aufstauen attraktiv ist
Gleichzeitig ist das wenige aufgestaute Wasser in den Alpen eine lukrative Energiequelle. Der Strom aus Wasserkraft kann je nach Bedarf gewonnen werden und bringt entsprechend der Marktlage auch mehr Geld ein.
In Venezien unterstellt man den Südtirolern, aus wirtschaftlichem Kalkül derzeit weniger Wasser abzugeben, als man könnte. Dabei sei in der italienischen Verfassung klar definiert, dass die landwirtschaftlichen Interessen über den wirtschaftlichen stehen.
In Südtirol weist man den Vorwurf zurück: Wenn Südtirol die von Venezien angefragte Wassermenge kontinuierlich abgeben würde, wären alle Speicher in Südtirol binnen 20 Tagen komplett leer, rechnet Andreas Bordonetti von Alperia Greenpower vor.
In Norditalien spricht man bereits vom "Krieg ums Wasser". Und hofft auf Regen.........
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...t-101.html
Wenn im Po-Delta die Kiesbänke glänzen
Stand: 15.05.2022 03:52 Uhr
Seit November hat es in Norditalien nicht mehr ausgiebig geregnet. Der Fluss Po führte zeitweise so wenig Wasser wie noch nie. Anbauflächen werden deshalb aufgegeben - und die Regionen streiten ums Wasser.
...........Dabei ist Italien der größte Reis-Produzent Europas. Das Problem ist nicht nur das fehlende Wasser von oben, sondern auch der langsam steigende Meeresspiegel: Führt der Po zu wenig Wasser, drängt Meereswasser ins Delta und versalzt das Flusswasser........
........Die Regionen geraten aneinander
Wie drängend ihre Lage derzeit ist, zeigt, dass es unter den Regionen nun zum Streit ums Wasser kommt. Die Region Venezien, in der große Teile des Po-Deltas liegen, hat die autonome Provinz Südtirol aufgefordert, mehr Wasser aus ihren Stausee in den Alpen abzugeben, damit über den Fluss Etsch mehr Wasser unten im Delta bei den Reisbauern ankommt.
Doch Südtirol zögert. Denn auch dort lagen die Niederschläge im vergangenen Winter um zwei Drittel unter dem üblichen Wert.
Die Stauseen sind leer, es ist nur wenig Wasser aus der Schneeschmelze zu erwarten, und viele Gletscher - die Wassertanks der Vergangenheit - sind heute Geröllfelder..........
.......Warum Aufstauen attraktiv ist
Gleichzeitig ist das wenige aufgestaute Wasser in den Alpen eine lukrative Energiequelle. Der Strom aus Wasserkraft kann je nach Bedarf gewonnen werden und bringt entsprechend der Marktlage auch mehr Geld ein.
In Venezien unterstellt man den Südtirolern, aus wirtschaftlichem Kalkül derzeit weniger Wasser abzugeben, als man könnte. Dabei sei in der italienischen Verfassung klar definiert, dass die landwirtschaftlichen Interessen über den wirtschaftlichen stehen.
In Südtirol weist man den Vorwurf zurück: Wenn Südtirol die von Venezien angefragte Wassermenge kontinuierlich abgeben würde, wären alle Speicher in Südtirol binnen 20 Tagen komplett leer, rechnet Andreas Bordonetti von Alperia Greenpower vor.
In Norditalien spricht man bereits vom "Krieg ums Wasser". Und hofft auf Regen.........
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...t-101.html
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