(13.11.2022, 12:21)Lancelot schrieb: Ist ja schön und gut. Und ohne Frage sind Dezentralität, Emergenz und Feedback machtvolle Mechanismen um Dinge zu ändern. Die Dinge ändern sich quasi von alleine. Aber halt leider nicht immer.
Ich kann dir aber zum Beispiel aus der Energiewirtschaft berichten: ohne Gewalt (Gesetz => Staatsgewalt) ändert sich NICHTS. Also garnichts. Alle positiven Änderungen kamen ausschließlich durch massive regulatorische Eingriffe. Und das ist in letzte Konsequenz Gewalt.
Es gibt einfach Systeme, die sind in einem stabilen Gleichgewicht. Und dieses Gleichgewicht kann beliebig toxisch sein und langfristig zur Zerstörung des Systems führen. Von der Abschaffung der Sklaverei, dem Wahlrecht der Frauen bis hin zum Fall der Mauer war das immer "Gewalt" gegen Andersdenkende.
Du ignorierst ja auch ein andere Perspektive: aus der Sicht der Klimaaktivisten massakrierst DU gerade eine Vielzahl an Menschen dadurch das du NICHTS tust. "The opposite of good is not evil, but indifference". Unterlassene Hilfeleistung quasi. Aus dieser Sicht wären sogar gewalttätiger Widerstand moralisch zu rechtfertigen (vollkommener Quatsch und auch nicht praktisch umsetzbar...aber nur als theoretisches Konzept)
Ich halte die Protestaktionen allerdings für massiv kontraproduktiv. Alte Säcke ereifern sich wieder und die Diskussion rennt wieder in die falsche Richtung. Das sind unnütze oder gar schädliche Ablenkungen vom eigentlichen Thema.
Zum Thema Überbevölkerung. Hatten wir schon mehrfach. Das Wachstum ist beschränkt und gut prognostizierbar.
Ich denke das der Klimaaktivismus
Danke Lancelot, guter Beitrag.
Aber leider bestätigt er was ich vorher auf der Meta Ebene gesagt habe: ein Eingriff mit Gewalt, sogar wenn er berechtigt ist und zu einem guten Ausgang führt, ist immer schlecht. Weil er Präzedenzen schafft. Schau Dir doch die paar Regulatorien an die etwas gebracht haben und vergleiche sie mit den Regulatorien die gar nichts gebracht oder sogar geschadet haben.
Ich habe die Prognosen zum Bevölkerungswachstum gelesen und glaube ich diesen Beitrag auch schon gesehen, werde ihn mir nochmals anschauen. Allerdings halte ich nicht viel von Prognosen, schon gar nicht über eine so lange Zeit. Meine Prognose: es wird etwas passieren was keiner ahnen konnte (nachher werden alle sagen dass sie es eigentlich ahnen hätten sollen) und es wird alle Prognosen über Bord werfen.
Wenn wir Lösungen auf Prognosen basieren so machen wir genau den Fehler der im Eingangsbeitrag erwähnt wurde: wir verwechseln Tatsachen mit Ideen. Und das ist brandgefährlich.
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.