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Die letzten Atomkraftwerke werden abgeschaltet
Notiz 

RE: Die letzten Atomkraftwerke werden abgeschaltet

(03.12.2023, 15:33)Lancelot schrieb: Ich glaube, mir ist B) wichtiger (mit weniger radioaktivem Material rein udn mit weniger radioaktivem Material raus) als A).

Als ich damals Mitte der 70er Jahre, als das Thema Atomkraft in Deutschland anfing, öffentlich kontrovers diskutiert zu werden, zum Unterstützer der "Atomkraft - Nein Danke" Bewegung wurde, war das allerdings das für mich entscheidende Argument. Daß die Kernkraftwerke in Deutschland im Regelbetrieb keine Gefahr darstellten - geschenkt. Aber was ist bei einer Havarie? Kann es sich ein so dicht besiedeltes Land wie Deutschland leisten, Sperrzonen für Jahrzehnte einzurichten, wo Millionen von Menschen leben und das Herz der Industrie schlägt? Die klare Antwort war: nein, das kostet einfach zu viel. Leben Gesundheit und Wirtschaftskraft gleichermaßen. Das ist ja hier ganz anders als in der damaligen Sowjetunion mit Unmengen an "freiem" Platz...

Ich erinnere mich noch an eine Fernsehdiskussion, zu der auch der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer von der CDU geladen war. Das war noch vor Tschernobyl. Es wurde ein Szenario eines großen Atomunfalls in einer dicht besiedelten Region in Deutschland in Form einer Doku-Fiktion filmisch dargestellt und anschließend wurde Töpfer nach seiner Meinung dazu gefragt. Er sagte, ganz wie ein Politiker, das sei zwar theoretisch möglich, aber nicht realistisch (wegen der ganzen Sicherheitsvorkehrungen etc.). Auch auf bohrende Nachfragen der Journalisten wiederholte er sich.

Er hatte gewiß Recht, realistisch war es nicht, und auch Tschernobyl, das 1986 die öffentliche Meinung zur Kernkraft in Deutschland nachhaltig ins Negative gedreht hatte, wäre in Deutschland nicht möglich gewesen. Aber irgendein anderes ähnliches Ereignis schon. Will man dieses (Rest-)Risiko wirklich eingehen?

Auf die öffentliche Meinung kann man nichts geben. Die Leute lassen sich von ihren Emotionen leiten. Das ist zwar prinzipiell nichts Schlechtes, doch es ist zu wenig fundiert. Nach Tschernobyl war die Mehrheit in Deutschland gegen Atomkraft, der ganzen Argumentation der Sicherheitsexperten zum Trotz. Nachdem aber über 20 Jahre lang nichts passierte, änderte sich die öffentliche Meinung wieder pro Atomkraft. Auf politischer Ebene wurde sogar eine Laufzeitverlängerung beschlossen für alte AKWs, die eigentlich früher vom Netz hätten gehen sollen.

Dann kam Fukushima. Plötzlich wieder alle gegen Atomkraft. Motto: daß es bei den dummen Russen kracht, na schön, von denen erwartet man nichts Besseres, aber jetzt auch bei den schlauen Japanern, einer führenden Hi-Tech-Nation? Nee! Ich erinnere mich noch an eine Diskussion mit einem Verwandten, der die ganzen Jahrzehnte für Atomkraft war, und jetzt nach Fukushima plötzlich nicht mehr. Hey, sagte ich ihm, sind wir denn auf einmal Tsunami-Gebiet geworden oder was? Egal, wenn die schlauen Japaner das nicht handlen können, dann kann man keine Atomkraft mehr machen - so sinngemäß die Argumentation.

Schön und gut, nur auf so etwas kann man keine Milliarden-Investitonen bauen, die für Jahrzehnte im voraus getätigt werden. Ich kann die Industrie sehr gut verstehen, daß sie nach 2011 definitv keinen Bock mehr auf Atomkraft in Deutschland hatte, und zwar endgültig, völlig egal, was die öffentliche Meinung und die Politiker sich alles noch wieder an Hin und Her und Vor und Zurück würden einfallen lassen. Aus, Schluß und vorbei. Bauts eure Windräder und Solarpanels und seht zu, wie ihr damit klarkommt.


Nachrichten in diesem Thema
RE: Die letzten Atomkraftwerke werden abgeschaltet - von Speculatius - 03.12.2023, 16:21
lol - von Skeptiker - 25.04.2024, 10:38
RE: lol - von boersenkater - 25.04.2024, 11:13
RE: lol - von Skeptiker - 25.04.2024, 13:18

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