(06.05.2024, 10:13)Lancelot schrieb: Keine Frage. Beispielsweise Belgien oder Belarus ("neues" AKW gebaut. Ungelogen: der gleiche Reaktortyp wie bei Tschernobyl). Sicher ist da nix geworden.
Ist das Kraftwerk hier gemeint?
Kernkraftwerk Belarus
Ich denke mal ja. Das hat aber nicht den gleichen Reaktortyp wie Tschernobyl. In Belarus wird ein wassermoderierter und -gekühlter WWER-1200 verwendet, in Tschernobyl war es ein graphitmoderierter RBMK. Vor allem letzteres soll nicht unmaßgeblich zur Havarie beigetragen haben.
Zitat:Als Hauptursachen für die Katastrophe gelten erstens die bauartbedingten Eigenschaften des graphit-moderierten Kernreaktors (Typ RBMK-1000), der im niedrigen Leistungsbereich instabiles Verhalten zeigt, und zweitens schwerwiegende Verstöße der Operatoren gegen geltende Sicherheitsvorschriften während des Versuchs, insbesondere der Betrieb des Reaktors in diesem instabilen Leistungsbereich.[11]
Kennzeichnend für diesen Reaktortyp (graphit-moderiert) ist ein stark positiver Void-Koeffizient: Bilden sich im Kühlwasser Dampfblasen – zum Beispiel wegen einer lokalen Leistungssteigerung an einer Stelle im Reaktor oder wegen Druckverlusts im Reaktor nach dem Platzen eines Rohres –, steigt die Reaktivität im Reaktor und damit die Wärmeabgabe. Grund hierfür ist, dass sich die Neutronenabsorption des Kühlwassers entsprechend der Dampfblasenbildung reduziert, während zugleich die zur Kernspaltung nötige Moderationswirkung des im Reaktor verbauten Graphits erhalten bleibt. Bei den meisten anderen kommerziellen Reaktortypen ist hingegen der Void-Koeffizient negativ, weil dort das Kühlwasser zugleich als Moderator dient. Kommt es bei diesen zur Dampfblasenbildung, reduziert sich die Reaktivität und damit auch die Wärmeproduktion.
https://de.wikipedia.org/w/index.php?tit...schernobyl