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Saufen für die Ewigkeit
#19
Notiz 

RE: Saufen für die Ewigkeit

(15.01.2024, 11:59)boersenkater schrieb: Was mir auffällt - daß Freunde, Verwandte, Bekannte in meiner Altersklasse 50+ -
die regelmässig Alkohol trinken sich aber nicht sinnlos besaufen - Feierabend Bier,
Gläschen Wein zum Essen, wenn man in geselliger Runde sitzt - Geburtstage,
Weihnachten, etc. pp. - doch recht verbreitet Probleme mit ihren Blutwerten haben.
Blutdrucksenker, Cholesterinsenker - fast schon die Regel als die Ausnahme.
Bis jetzt ist bei mir alles OK und ich muss trotz leichtem Übergewicht seit Corona
immer noch keinerlei Medikamente zu mir nehmen. Außer letzten Dezember Antibiotika
wegen Lungenentzündung durch Corona.

Ich habe glaube ich schon mal geschrieben, das meine Frau und ich seit Jahren gar nichts mehr trinken.

Zum Einen weil ich irgendwann nach zwei Bieren nen Kopp wie ein Rathaus hatte und zum Anderen,
weil ich gefühlt auch sonst keinen Benefit mehr davon hatte.

Es mag an unserer "Bubble" gelegen haben, aber trotz aller Beteuerungen, das das alle gut fanden,
hat sich unser Bekanntenkreis danach komplett auf links gedreht. Teils, weil die Leute damit scheinbar
doch nicht so gut damit klar kamen und wir "aussen vor" waren, zum Anderen weil auch wir bei vielen
Anlässen dann nüchtern doch immer dann eher früh gegangen sind, meistens dann, wenn der Großteil der Gäste
anfing a) alles lustig zu finden und b) der Verlust der Muttersprache drohte. Früher war ich da mitten drin, nüchtern
war das kaum schwer ertragen Biggrin

Heute, nach 7 Jahren bin ich echt froh diesen Schritt damals gegangen zu sein, medizinisch ist alles Top, ich 
nehme mit 52 keine Tabletten, alles ist i.O. Dazu kommt, das mein bester Freund, mit dem ich tatsächlich auch
zumindest mal die Eine oder Andere Auseinandersetzung hatte wegen seines Konsums sich dann letztes Jahr
in eine Therapie begeben hat und derzeit die Gründe für seine Alkoholkrankheit aufarbeitet. Hier durfte ich aus
wirklich nächster Nähe sehen, was der Alkohol so anrichtet. Schlagartig wurde er steinalt und hatte auch gesundheitliche
Probleme.

Ich glaube fest daran, das wir in DE ein Problem haben mit der Bagatellisierung von Alkoholkonsum. Wie die Menschen, grade
die Jugend da ran geführt werden, wie günstig der Konsum ist usw. lässt tief blicken. Ich habe mal gelesen, das Alkohol unter
den Top 10 der Todesursachen direkt und indirekt 6 mal vertreten ist. Das ist mal ne Aussage. Ich glaube auch, das es keinen 
gesundheitlich unbedenklichen Konsum von Alkohol gibt bzw. geben kann. Es ist und bleibt ein Zellgift, was seine Spuren
hinterlässt. Die Forschung weist zunehmend darauf hin, hören will es kaum Einer. Verständlich.

Bin oft gefragt worden, ob mir der Alkohol nicht fehlt. Klare Antwort - die ersten Monate war es schon eine kleine Herausforderung,
weil einfach alles mit Alkohol verknüpft war, danach fand ich es von Monat zu Monat immer besser. Heute kann ich mir
gar nicht mehr vorstellen jemals wieder ein Glas zu trinken.

Die Geschichten - insbesondere die Verniedlichungen mit "ein Bierchen" oder ein "Weinchen" weisen meiner Erfahrung
nach im übrigen schon oft darauf hin, das hier schon ggf. ein Problembewustsein entstanden ist. Ich kann mich noch an
eine Begegnung mit meiner Nachbarin erinnern, die sich von unserem heimischen Griechen was zu essen geholt hat,
und mit einer Flasche Ouzo dazu zurück kam. Ich hatte Sie nur auf der Auffahrt getroffen und sie fing sofort an
sich ungefragt zu erklären, das sie eben gern einen Verteiler trinkt, aber nur einen usw....das fand ich schon
merkwürdig, ich hatte sie gar nicht drauf angesprochen. Das ist für mich ein Klassiker, ich weiss natürlich
von ihr das sie eigentlich jedes Wochenende gerne und ausreichend trinkt. Wie gesagt, alles ok, aber
es zeigt eben auch ein stückweit, wie tief das verwurzelt ist.

Ich bin absolut kein radikaler Nichttrinker, das soll natürlich jeder für sich entscheiden. Ich hab es aber
andersherum teilweise echt massiv erlebt, wie schwer die Menschen damit klar kommen, wenn Leute nicht mehr
trinken. Ich bin so oft mit Sprüchen überzogen worden, so nach dem Motto "Wenn ich Geburtstag feiere, sitzt du 
aber bitte nicht nur da mit deinem Glas Selter, oder ?" Schon eine krasse Aussage wie ich fand. Heute lache ich
drüber, damals bin ich gar nicht erst hingegangen, weil ich das unmöglich fand.

Habe viel Literatur dazu gelesen, liegt meist daran das man ihnen einen Spiegel vorhält, die wissen i.d.R
eigentlich schon das da ein Problem entsteht oder bereits vorhanden ist und wollen sich dann mit deinem Antlitz
nicht beschäftigen Biggrin

Apropos "Bubble" - mein Sohn studiert seit diesem Jahr in Remagen und zeigte sich seinen Erzählungen nach
extrem erstaunt, wie wenig da getrunken wird und beschreibt den Umgang mit Alkohol der Leute an seiner FH doch
als extrem anders und das obwohl er auch zumindest nicht ins Glas gespuckt hat. Zwar selten, aber dann auch gern
paar Gläser mehr.

Er sagt mittlerweile auch, das wir hier in Schleswig-Holstein ganz anders sozialisiert werden, was den Alkohol betrifft,
mit seinen Leuten, mit denen er groß geworden ist, konnte er jetzt zu Weihnachten und Silvester, als er zu Hause war,
auch schon nicht mehr so viel anfangen, weil da eben immer das Motto ist "Vollspann bis der Arzt kommt". Er war
früher dabei, sagt sich heute aber, ich fahre lieber,...aber dann ist er eben auch früher zu Hause. Geschichte wiederholt sich.

Wenn er in Remagen in eine Studentenkneipe geht, trinken die entspannt zwei Bier zusammen und dann ist gut, sagt er.

Finde das gut, das da ein Bewustsein entsteht, vielleicht ist das in 50 Jahren schon gar nicht mehr so "normal", das man
trinkt, ich fände das gut.


Nachrichten in diesem Thema
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RE: Saufen für die Ewigkeit - von boersenkater - 14.01.2024, 23:50
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