Zitat:Trump in der Bredouille
Jetzt wird klar, was er vorhatte
Von Bastian Brauns
Aktualisiert am 24.04.2024 - 10:32 Uhr
Der erste Zeuge im Schweigegeld-Prozess von New York offenbart, mit welchen Tricks Donald Trump offenbar versuchte, seine Gegner zu vernichten. Schon früh scheint ein System aus Medien, Macht und Manipulation entstanden zu sein.
Bastian Brauns berichtet aus New York
Immer wieder kichert der Mann im Zeugenstand. David Pecker, 72 Jahre, bekannter New Yorker Boulevard-König, wirkt gut gelaunt. Rechts von ihm sitzt Richter Juan Merchan, links von ihm die zwölfköpfige Jury und vor ihm sein alter Freund Donald Trump, der Angeklagte. Was Pecker zu sagen hat, schadet dem ehemaligen Präsidenten.
Denn die Antworten des früheren Klatschmagazin-Herausgebers im Schweigegeld-Prozess um den Porno-Star Stormy Daniels haben es in sich. Sie offenbaren ein unglaubliches Verhalten von Donald Trump, das ihm womöglich 2016 sogar half, ins Weiße Haus zu kommen. Schon früh entstand dabei offenbar ein ausgeklügeltes System aus Medien, Macht und Manipulation................
......Der große Betrug an Amerika
Allem Anschein nach haben Donald Trump, sein Anwalt Michael Cohen und sein Freund David Pecker über die vielen Monate des Wahlkampfs drei Taktiken perfektioniert:
1. Es wurden ausschließlich positive Geschichten über Donald Trump in den Pecker-Medien platziert.
2. Über seine zunächst innerparteilichen Gegner wurden ausschließlich diffamierende Artikel veröffentlicht, später auch über seine demokratische Gegnerin Hillary Clinton. Das vielfach unwahre Material dazu lieferte Trumps Wahlkampfteam über seinen Anwalt Michael Cohen an David Pecker.
3. Negative Geschichten über Trump, die drohten, öffentlich zu werden, kaufte David Pecker auf. Dabei zwang er die Informanten mit kostspieligen Knebelverträgen, zu keinem anderen Medium zu gehen. Pecker bezahlte die Informanten und hielt die brisanten Stories unter Verschluss, damit sie Trump nicht schaden konnten.
Ein medialer Vernichtungsfeldzug
Im Gerichtssaal bekommen die Geschworenen nun einen Eindruck von diesen Machenschaften. Seitenweise präsentiert die New Yorker Staatsanwaltschaft Artikel aus dem Pecker-Imperium aus dem Jahr 2016. Trumps innerparteiliche Gegner hießen damals Ted Cruz, Marco Rubio oder Ben Carson. Es sind nur kleine Ausschnitte einer groß angelegten Verleumdungskampagne aus dem Trump-Lager. Es habe Wünsche zu negativen Artikeln gegeben, so Pecker. Gewünscht, getan.
In einem Artikel wurde etwa über Ben Carson behauptet, der Neurochirurg habe bei einer Operation einen Schwamm im Kopf eines jungen Mädchens vergessen. Andere Artikel brachten die Verschwörungstheorie auf, der Vater von Ted Cruz habe dem Attentäter des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy bei seinem Mord geholfen. Auch über einen Artikel mit dem Titel "Ted Cruz Sexskandal – 5 geheime Mätressen" tauschte sich Pecker nach eigenen Angaben mit Trumps Anwalt Michael Cohen aus. Bevor publiziert wurde, bekam Trumps Anwalt sogar ein PDF. Erstens, damit er Bescheid wusste und zweitens, um gegebenenfalls noch Änderungen vorzuschlagen.
Die Krönung dieser Strategie: Donald Trump reagierte damals auf die angeblichen Skandale so, als habe er von ihnen auch nur aus der Zeitung erfahren. Dann kommentierte er öffentlich die selbst bei seinem Freund Pecker in Auftrag gegebenen Lügen und zog über seine Gegner her. Der mediale Vernichtungsfeldzug schien zu wirken. Donald Trump wurde der Spitzenkandidat der republikanischen Partei und später auch US-Präsident.
Die Krönung dieser Strategie: Donald Trump reagierte damals auf die angeblichen Skandale so, als habe er von ihnen auch nur aus der Zeitung erfahren. Dann kommentierte er öffentlich die selbst bei seinem Freund Pecker in Auftrag gegebenen Lügen und zog über seine Gegner her. Der mediale Vernichtungsfeldzug schien zu wirken. Donald Trump wurde der Spitzenkandidat der republikanischen Partei und später auch US-Präsident.........
https://www.t-online.de/nachrichten/ausl...ation.html
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