(17.02.2020, 21:43)cubanpete schrieb: Sorry, Asche auf mein Haupt, gerade das Beispiel das ich gebracht hatte muss in so einem Fall kein re-balance durchführen; da die Marktkapitalisierung ja auch ändert bleibt die Anzahl Aktien gleich, nur das Gewicht im Index verändert sich (im Beispiel um ungefähr 80%). Dafür muss aber nicht gehandelt werden, da der Wert ja auch sinkt.
Es stimmt, der Anteil würde von 5% auf ungefähr 1% sinken, aber das tut er weil der Preis zerfällt schon ohne dass verkauft werden muss.
Gehandelt werden muss bei einem market cap weighted Index nur wenn sich die Anzahl ausstehender Aktien ändert, z.B. durch Rückkäufe oder Offerings. Und natürlich wenn Firmen raus fallen und neue rein kommen.
Es gibt auch andere Beispiele, beim SP500 z.B. den Equal Weight Index, der handelt in so einem Fall antizyklisch.
https://www.investopedia.com/articles/ex...weight.asp
Entschuldige, dass ich mich mit Verspätung melde, ich habe beruflich gerade sehr viel zu tun. Ich wollte Dich nicht aggressiv angehen, warum sollte ich das auch.
Der Fehler in deiner Argumentation war einfach, dass es bei Indizes nach Marktkapitalisierung nur dann und nur in dem Umfang zu erzwungenen Titelverkäufen durch den ETF kommt, wenn Titel relativ zu den übrigen im Index stärker fallen. Beispiel: Im MSCI World ist die am stärksten gewichtete Aktie Apple mit etwa 2%. Nehmen wir als Gedankenspiel an, Apple würde um 50% fallen und alle übrigen Titel in diesem Index (das sind etwa 1600) blieben gleich, müsste der ETF die Hälfte der Appleaktien verkaufen und dann relativ zur Marktkapitalisierung Titel aller anderen Indexwerte zukaufen. Das wäre annähernd derselbe Effekt, wie wenn ein Investor alle diese 1600 Titel im Depot hätte und Apple sich halbieren würde, also etwa ein Verlust von 1%.
Sinkt hingegen der Index als Ganzes, und sei es auch um zum Beispiel 40%, muss und darf der ETF keinen einzigen Titel verkaufen, solange idealtypisch jeder Titel genau gleich um 40% fällt.
Mehr wollte ich nicht sagen. Ich bleibe nur bei meiner Aussage, dass kein Crash durch ETFs befeuert werden kann. Er müsste sogar gebremst werden, sofern die Anleger ETFs als Langfristanlage sehen und die Nerven behalten. Ob sie das tun, steht zwar durchaus auf einem anderen Blatt, das gilt aber für Investoren in Einzelwerte erst recht.
Lg X.