Vorgestern ist auf Finanzen.net der Artikel "Studie offenbart hohe Machtkonzentration bei Bitcoin-Netzwerk" rausgekommen. Darin geht es um eine Studie einer Organisation namens "National Bureau of Economic Research", anders als der Name suggeriert ("national" klingt ja immer nach offiziellen) keine staatliche, sondern eine private Organisation. Laut Wikipedia einer der einflussreichsten Think Tanks und mit einigen Nobelpreisträgern als Mitgliedern.
"Eine Studie des National Bureau of Economic Research (NBER), die im Oktober 2021 veröffentlicht wurde, hat die Transaktionen sowie die Besitzverhältnisse im Bitcoin-Netzwerk näher untersucht."
Das ist also das, worum es ging. Zu welche Ergebnis kam das Büro bei seiner Untersuchung?
"Ende 2020 hielten diverse Börsen über 5,5 Millionen Bitcoin, was etwa einem Drittel der damaligen Gesamtmenge entsprach. Zum gleichen Zeitpunkt verfügten alle Einzelinvestoren zusammen über 8,5 Millionen Bitcoin und damit über die Hälfte der damaligen Gesamtmenge an Bitcoin. 1.000 Personen oder Firmen hielten insgesamt drei Millionen Bitcoin mit einem Volumen von 175 Milliarden US-Dollar.[...]50 Prozent der Adressen verfügen über 0,02 Prozent des gesamten Bitcoin-Bestandes."
Das Büro sieht die hohe Konzentration von Bitcoins aber nicht als Gerechtigkeits- oder Verteilungsproblem, sondern als Sicherheitsrisiko:
"Dies zeigt sich besonders im Mining-Sektor. Der Studie zufolge sollen 50 Anleger allein die Hälfte der Mining-Kapazitäten kontrollieren. Die obersten zehn Prozent der Mining-Farmen halten sogar 90 Prozent der Kapazitäten in ihren Händen.
Eine vergleichbare Argumentation, sogar mit analogen technischen Hintergrund, kennen wir vom tor-Netzwerk. Auch dort stellt es eine Gefahr dar, wenn zu viele tor-Knoten im Besitz einer einzelnen Organisation sind oder von einzelnen Leuten gesteuert werden.
Ab hier, Kommentar:
Für mich gibt es gute Gründe, wieso man erstens nicht einseitig auf Bitcoin setzen, sondern auch anderen Kryptos eine Chance geben sollte, und zweitens eine Machtkonzentration bei den Bitcoins verhindern sollte.
Der Blockchange ist nur dann absolut fälschungssicher, wenn keine einzelne Institution ihn zu stark kontrollieren kann. Sonst besteht die Gefahr, dass Bitcoin-Transaktionen schlicht gefälscht werden.
Aus Sicht eines (zweck-)rationalen Egoisten kann es damit sogar Gründe geben, gegen Bitcoin zu sein. Und zwar, wenn er damit einem Kartell in die Hände spielt, welches im Ergebnis schlimmer als die bestehenden Staaten und ihre Geldmonopol ist.
"Eine Studie des National Bureau of Economic Research (NBER), die im Oktober 2021 veröffentlicht wurde, hat die Transaktionen sowie die Besitzverhältnisse im Bitcoin-Netzwerk näher untersucht."
Das ist also das, worum es ging. Zu welche Ergebnis kam das Büro bei seiner Untersuchung?
"Ende 2020 hielten diverse Börsen über 5,5 Millionen Bitcoin, was etwa einem Drittel der damaligen Gesamtmenge entsprach. Zum gleichen Zeitpunkt verfügten alle Einzelinvestoren zusammen über 8,5 Millionen Bitcoin und damit über die Hälfte der damaligen Gesamtmenge an Bitcoin. 1.000 Personen oder Firmen hielten insgesamt drei Millionen Bitcoin mit einem Volumen von 175 Milliarden US-Dollar.[...]50 Prozent der Adressen verfügen über 0,02 Prozent des gesamten Bitcoin-Bestandes."
Das Büro sieht die hohe Konzentration von Bitcoins aber nicht als Gerechtigkeits- oder Verteilungsproblem, sondern als Sicherheitsrisiko:
"Dies zeigt sich besonders im Mining-Sektor. Der Studie zufolge sollen 50 Anleger allein die Hälfte der Mining-Kapazitäten kontrollieren. Die obersten zehn Prozent der Mining-Farmen halten sogar 90 Prozent der Kapazitäten in ihren Händen.
Eine vergleichbare Argumentation, sogar mit analogen technischen Hintergrund, kennen wir vom tor-Netzwerk. Auch dort stellt es eine Gefahr dar, wenn zu viele tor-Knoten im Besitz einer einzelnen Organisation sind oder von einzelnen Leuten gesteuert werden.
Ab hier, Kommentar:
Für mich gibt es gute Gründe, wieso man erstens nicht einseitig auf Bitcoin setzen, sondern auch anderen Kryptos eine Chance geben sollte, und zweitens eine Machtkonzentration bei den Bitcoins verhindern sollte.
Der Blockchange ist nur dann absolut fälschungssicher, wenn keine einzelne Institution ihn zu stark kontrollieren kann. Sonst besteht die Gefahr, dass Bitcoin-Transaktionen schlicht gefälscht werden.
Aus Sicht eines (zweck-)rationalen Egoisten kann es damit sogar Gründe geben, gegen Bitcoin zu sein. Und zwar, wenn er damit einem Kartell in die Hände spielt, welches im Ergebnis schlimmer als die bestehenden Staaten und ihre Geldmonopol ist.