(15.02.2023, 06:44)Mr. Passiv schrieb: Ja Moin minn Jung,
irgendwie verstehe ich deine Frage nicht.
Ein User eines Forums (in diesem Fall also du) macht folgendes:
- Er verlinkt eine Quelle
- In dieser Quelle werden verschiedene Studien beschrieben
- Eine Studie (die mit dem unspektakuläreren Ergebnis) wird gar nicht erwähnt
- Aus der anderen wird die höchste Zahl aus dem Zusammenhang gerissen
- Diese Zahl wird dann fälschlicherweise als Ergebnis präsentiert
- Mit dieser Zahl rechnet er dann einen Wohlstandsverlust aller "Wessis" aus, wobei falsche Randparameter unterstellt/angenommen werden
- Die Randparameter nennt er nicht.
Bei max. freundlicher Formulierung ist das wohl n Paradebeispiel für Fake news.
Also ich empfinde da die Frage eines anderen Users (also in dem Fall ich) als sehr respektvoll, wenn die da dann lautet: "Liest du auch, was du da verlinkst?".
Welche Frage hättest denn du als angemessen empfunden?
Also mein Bub,
siehst du das als geeigneten Kommunikationsstil an? OK, du hast einen Rechenfehler gefunden, aber kann man den nicht einfach benennen anstatt auf die persönliche Schiene abzudriften? Also die Frage "Liest du auch, was du da verlinkst?" ist doch wohl nur rhetorischer Natur. Stell dir mal vor, du würdest eine Talkshow oder eine Diskussionsrunde sehen. Wen zu Teufel interessiert es denn, ob sich der eine dem anderen überlegen fühlt und dies nun zur Schau trägt? Das ist auf dem emotionalen Niveau eines Klein- oder Grundschulkindes. Doch kein erwachsener normaler Mensch möchte so etwas sehen, es sei denn er hat ein besonderes Interesse daran zuzuschauen wie sich Leute gegenseitig emotional verletzen, also ein Spanner.
Zum Inhalt: Aha, das kann man nun sachlich diskutieren. Der Wohlstandsverlust ist real, auch wenn er sich in einer komplexen, so nicht mehr direkt heraus zu rechnenden, Gesamtlage "verbirgt". Vermutlich gibt es irgendwann eine monetäre Gegenbewegung, so wie es in mehreren Bundesländern schon war. Aktuell, und das interessiert ja bei den Vermögensstatistiken der Privathaushalte, aber noch nicht.
Man könnte sogar noch weiter gehen: Und zwar in diesen internationalen Vergleichsstatistiken werden Haushalte heran gezogen. Da es aber Ostdeutschland nahezu verwehrt war, bis 1990 Vermögen aufzubauen (eben ein zusätzlicher Faktor), müsste man der besseren Vergleichbarkeit wegen, eigentlich nur westdeutsche Haushalte heran ziehen. Nun kommen noch die Immigranten die i.d.R. auch ohne Vermögen her kommen. Also könnte man z.B. nur Haushalte mit der entsprechenden Staatangehörigkeit heran ziehen.
Dann könnte man als Korrektur noch die Kaufkraft in einem Land hinzu nehmen, quasi als "Realvermögen".
Nun könnte man zur Beurteilung der Wirtschaftsentwicklung über die letzten sieben Jahrzehnte etwas mehr sagen. Am Ende ist völlig unklar ob wir wirklich so schlecht abschneiden wie es auf den ersten Blick wirkt.
Ja das ist viel "könnte". Keiner wird hier die Fähigkeit und Lust haben, dass alles zu berücksichtigen. In den anderen Ländern sind bestimmt ebenfalls, Sondersituationen zu berücksichtigen.
Aber wir sind hier in einem Börsenforum, die simple Beschränkung auf den Buchwert oder des KGVs reichen zur Bewertung nicht aus, lediglich für ein "Bauchgefühl".
Und warum mache ich das? Weil in unserem Land ein Unfrieden existiert, der aber zum Teil auf einer falschen Datenbasis beruht. Ich kann es nicht präzise berechnen, aber ich kann versuchen ein Bewusstsein zu schaffen, dass die Betrachtung oft nicht richtig objektiv ist.