RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 26.06.2019, 16:52
Ich versuche mal, wieder etwas in Richtung Thread-Thema zu gehen.
Das Allwetter-Portfolio finde ich auch hochinteressant.
Die 40 Jahres-Performance haut einen schon vom Hocker aufgrund der extrem geringen Vola - das muss glaub ich jeder zugeben.
Für uns Deutschen ist halt erstmal die Hauptfrage, welche Art von Anleihen man kaufen sollte, sofern man das Portfolio umsetzen will für sich.
Amerikanische Anleihen kommen ja schlecht in Frage wegen dem Währungsrisiko oder?
Sollte man dann europäische Anleihen-ETFs nehmen oder gleiche deutsche (das wären die sichersten vom Rating her)?
Die Sache mit dem Rohstoff-Anteil ist ja seit jeher ein oft diskutiertes Thema. Die einen sagen, dass man damit auf Dauer keine Gewinne machen kann (es also nur ein Auf und Ab ist je nach Phase). Die anderen sehen den Vorteil aber einfach daran, dass speziell durch sie die Vola geringer wird im gesamten Depot.
Allgemein glaube ich, dass das Allwetter-P. eh nur etwas für Leute ist, die extrem wert auf eine möglichst geringe Vola legen (ich gehöre dazu!). Nicht jeder kann ruhig schlafen, wenn es mal im ganzen Depot 20 oder gar 40% nach unten geht.
Klar - wer wirklich extrem lang anlegen will und das ganze Geld 110%ig nicht braucht und mit den Schwankungen gut schlafen kann, der kann sich das Allwetter-Ding schenken und einfach ne simple ETF-Kombi mit einem Teil Aktien und dem anderen Teil Anleihen (bzw. Tages- oder Festgeld) machen.
Was mich eben wundert:
Die Schlechtreder des Allwetterporfolios behaupten ja immer, dass der riesige Anleihenanteil so schlecht wäre, weil Anleihen ja die nächste Zeit im Vergleich zu den letzten 40 Jahren nie annähernd so gut laufen. Kann sein, aber sicher ist doch gar nix? Auf der einen Seite stehen teils genaueste Studien und Analysen von Profis (Dalio und Co) und auf der anderen Seite stehen die Vermutungen (die auch teils wirklich kompetent sind - das streite ich ja nicht ab) von Privatleuten wie uns, die in Blogs und Foren schreiben.
Das gibt mir halt immer zu denken :-)
RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 26.06.2019, 17:03
Ich versuche mal, wieder etwas in Richtung Thread-Thema zu gehen.
Das Allwetter-Portfolio finde ich auch hochinteressant.
Die 40 Jahres-Performance haut einen schon vom Hocker aufgrund der extrem geringen Vola - das muss glaub ich jeder zugeben.
Die Sache mit dem Rohstoff-Anteil ist ja seit jeher ein oft diskutiertes Thema. Die einen sagen, dass man damit auf Dauer keine Gewinne machen kann (es also nur ein Auf und Ab ist je nach Phase). Die anderen sehen den Vorteil aber einfach darin, dass speziell durch ihn die Vola geringer wird im gesamten Depot.
Allgemein glaube ich, dass das Allwetter-P. eh nur etwas für Leute ist, die extrem wert auf eine möglichst geringe Vola legen (ich gehöre dazu!). Nicht jeder kann ruhig schlafen, wenn es mal im ganzen Depot 20 oder gar 40% nach unten geht.
Klar - wer wirklich extrem lang anlegen will und das ganze Geld 110%ig nicht braucht und mit den Schwankungen gut schlafen kann, der kann sich das Allwetter-Ding schenken und einfach ne simple ETF-Kombi mit einem Teil Aktien und dem anderen Teil Anleihen (bzw. Tages- oder Festgeld) machen.
Es gibt aber eben auch Leute, die damit rechnen, dass sich das Leben jederzeit ändern kann und unvorhergesehene Ereignisse kommen.
Daher wäre mir ein Depot lieber, welches mit weniger Schwankungen stetig ansteigt. So kann ich im Falle des Falles jederzeit raus. Das geht beim "typischen" Depot mit viel Aktienanteil nicht - hat man Pech und das Leben benötigt genau in der Phase Geld, in der das Depot gerade am Boden ist, dann schauts übel aus.
Auch das "Time in the Market"-Konzept (immer dann Geld rein, wenn man welches übrig hat, egal zu welcher Marktphase) lässt sich doch rein psychologisch auch viel leichter umsetzen in einem Portfolio, welches nur sehr geringe Drawdowns hat. Machen wir uns nix vor - irgendwie hat doch jeder immer Zweifel, ob er zur richtigen Zeit nachkauft.
Was mich eben wundert:
Die Schlechtreder des Allwetterporfolios behaupten ja immer, dass der riesige Anleihenanteil so schlecht wäre, weil Anleihen ja die nächste Zeit im Vergleich zu den letzten 40 Jahren nie annähernd so gut laufen. Kann sein, aber sicher ist doch gar nix? Auf der einen Seite stehen teils genaueste Studien und Analysen von Profis (Dalio und Co) und auf der anderen Seite stehen die Vermutungen (die auch teils wirklich kompetent sind - das streite ich ja nicht ab) von Privatleuten wie uns, die in Blogs und Foren schreiben.
Das gibt mir halt immer zu denken :-)
Keiner behauptet ja, dass das Ray Dalio-Depot die nächsten 20-30 Jahre ebenso gut performed wie die letzten Dekaden, aber wenn es weiterhin ne extrem geringe Vola aufweist mit kaum Drawdowns, dann würde ich mich sogar mit weniger Rendite zufrieden geben (die knapp 10% der letzten 40 Jahre brauche ich nicht mal - mir würden schon 5% reichen).
Für uns Deutsche ist halt erstmal die Hauptfrage, welche Art von Anleihen man kaufen sollte, sofern man das Portfolio umsetzen will für sich.
Amerikanische Anleihen kommen ja schlecht in Frage wegen dem Währungsrisiko oder?
Sollte man dann europäische Anleihen-ETFs nehmen oder gleiche deutsche (das wären die sichersten vom Rating her)?
RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 26.06.2019, 17:13
Dalio hat seine exorbitante performance bestimmt nicht o. Ansatz zu verdanken!
Das ist eine Empfehlung für "small people".
Dalio, Druckenmiller & Co. analysieren Makro - Trends und setzen drauf mit Hebel (Kredit), anders schafft man keine 30% p.A..
Ich würde zumindest keine Langläufer bei den Anleihen nehmen. Steigen irgendwann die Zinsen, gibt es einen Schlag bei den Anleihen.
Dann sieht man die Vola, die man nie wollte.
Also nur Kurzläufer.
"...im Vergleich zu den letzten 40 Jahren...".
Seit 1982 fallen die Zinsen, dass muss nicht so weiter gehen?
my 2 cents
RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 31.07.2019, 12:24
Allwetter-Portfolios gibt es ja zu Hauf. Hier mal ein Link zu einer interessanten Übersicht, falls noch nicht bekannt.
https://de.extraetf.com/etf-portfolio
Bsp. Norwegischer Staatsfonds: 66% Aktien, 31% Anleihen, 3% Immobilien
RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 31.07.2019, 12:38
(31.07.2019, 12:24)geldwurz schrieb: Allwetter-Portfolios gibt es ja zu Hauf. Hier mal ein Link zu einer interessanten Übersicht, falls noch nicht bekannt.
https://de.extraetf.com/etf-portfolio
Bsp. Norwegischer Staatsfonds: 66% Aktien, 31% Anleihen, 3% Immobilien
Alles klar! Danke.
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RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 31.07.2019, 23:34
Na ja. Ich denke nicht das jetzt jeder Ansatz, der irgendwie Equity und Bonds mischt, schon ein "Allwetterportfolio" ist.
Die norwegische Asset Allocation ist auch ein komplizierter Top-Down Prozess. Es gibt ein Benchmark Portfolio und eine vorgegebene maximale Allokationsmenge in Asset Klassen. Unter der Haube findet aber eine Optimierung an einem Risk Factor Model statt.
Der Norwegische Staatsfund hat auch eine gewisse Größe und eine derart strategische und langfristige Ausrichtung, die man sich als Privat Investor eventuell nicht leisten kann. Mehr als 50% Equity ist ne ordentliche Hausnummer.
Man könnte dann ja auch den die Endowment Fund wie Yale und Harvard anführen.. ..falls jemand von euch ne IDe hat wie er in Hedge Funds investieren kann:).
http://investments.yale.edu/our-strategy-2
Das von Mr. Bridgewater "Allwetterprotfolio" soll in jeder Lage Liquidtät liefern und verzichtet dafür auf Rendite.
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RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 01.08.2019, 06:43
(31.07.2019, 23:34)Lancelot schrieb: Na ja. Ich denke nicht das jetzt jeder Ansatz, der irgendwie Equity und Bonds mischt, schon ein "Allwetterportfolio" ist.
Ich glaube das auch nicht. Ein "Allwetterportfolio" kann es nicht geben. Ökonomische Zusammenhänge können sich künftig (drastisch!!) ändern. In einem Umfeld, in dem alle Assets irgendwie steigen, kann auch genau das Gegenteil passieren. Und da hilft auch kein Markowitz, weil Schei.... mal Schei... ergibt eben Schei...hoch 2.
Schon die Assetklasse 'Immobilien' sind für den Verbraucher schon gar nicht adäquat darstellbar. Aus unternehmerischer Sicht kommt dieser Anlageklasse heute eine andere Bedeutung zu, nämlich der Liquiditätsquelle (kurzfr. Beleihung).
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RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 13.08.2019, 19:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.08.2019, 19:30 von StockBayer.)
(12.03.2019, 14:01)Päda schrieb: ...
Folgende Assets sind im Allwetterportfolio vertreten:
Das All Weather Portfolio hält fünf Vermögenswerte, die jeweils auf Diversifikation und sowohl Renditepotenzial als auch Kapitalerhalt ausgerichtet sind.
Zu den fünf Assets im Portfolio gehören:
- 40% - Langfristige Anleihen
- 30% - Aktien
- 15% - Intermediate-Term Anleihen
- 7,5% - Gold
- 7,5% - Rohstoffe
...
Weiß jemand, welche Anleihen verwendet werden? Nur US Treasuries, auch Corporate Bonds, Anleihen Emerging Markets... oder eine Mischung aus allen möglichen?
Genauso die Frage zum Aktienanteil: Bedeuten die 30% nur US Werte oder wird auch innerhalb der Aktien z.B. nach Ländern o.ä. diversifiziert?
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RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 13.08.2019, 20:39
(13.08.2019, 19:28)StockBayer schrieb: Weiß jemand, welche Anleihen verwendet werden? Nur US Treasuries, auch Corporate Bonds, Anleihen Emerging Markets... oder eine Mischung aus allen möglichen?
Genauso die Frage zum Aktienanteil: Bedeuten die 30% nur US Werte oder wird auch innerhalb der Aktien z.B. nach Ländern o.ä. diversifiziert? Hier ist mal ein Beispiel Portfolio zusammengeschustert worden:
https://de.extraetf.com/etf-portfolio/al...-ray-dalio
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Zitat:THE MARKET IS TO MAKE MONEY, NOT TO PROVE WHO'S RIGHT OR WRONG
RE: Ray Dalio's Allwetterportfolio | 19.10.2019, 17:38
“The future of asset allocation may look radically different from the recent past,”
https://finance.yahoo.com/m/0f6ad9a0-e57...98the.html
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