Beth' Investmentmöglichkeiten für 2020
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(07.01.2020, 19:05)Beth schrieb: Hallo, David Fish ok. Was waren/sind Deine Kriterien für diese Werte aus der DF-List? __________________
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Corrections are usually over very quickly, and they're traditionally painless to long-term investors. Experience is what you get, if you expect anything else! Alles ist Zahl - die Vollkommenen --> 6; 28; 496; 8128; 33550336; 8589869056 (07.01.2020, 20:59)bimbes schrieb: David Fish ok. Vorgefiltert wurde über finviz, finetuning über die DF-Liste und Fastgraphs. Kriterien: Divi-Rendite >3% Inst-Own: >50% Payout-Ration: <70% P/B <4 P/E <20 Letztere beides wird aber schon über Fastgraphs grafisch gefiltert. Zudem möchte ich stetigen Verlauf, keine starken Einbrüche, vor allem während der Finanzkrise. Dazu Dividendenzahlungen und Steigerungen während der Krise. Bewusst sind hier keine REITs enthalten, da diese mit wenigen Ausnahmen kaum die Dividende steigern, vor allem aber über finviz und DF-Liste falsche Payout-Ratios gezeigt werden (Divi/EPS statt Divi/FFO). Hierzu habe ich schon eine REIT-Liste publiziert, die ab und zu mal aktualisiert wird. https://www.trading-stocks.de/thread-355.html (08.01.2020, 09:13)Beth schrieb: Vorgefiltert wurde über finviz, finetuning über die DF-Liste und Fastgraphs. Natürlich ist es immer gut ein Value Kriterium mit drin zu haben. Ich bin aber von den herkömmlichen Kennzahlen weg gekommen, lassen sich einfach schlecht vergleichen. Book Value und Earnings sind komplett verfälscht, Du müsstest Jahre zurück gehen bei jeder einzelnen Firma um einigermassen korrekte Zahlen zu erhalten. Und noch nicht mal das dürfte genügen. Ausserdem lassen sich diese Zahlen oft nur innerhalb der gleichen Branche wirklich vergleichen. Ich habe zunächst mit dem Umsatz gearbeitet (Preis/Umsatzverhältnis), aber auch das ist nicht wirklich verlässlich; je mehr Fremdkapital desto besser diese Zahl. Deshalb verwende ich nun als Kriterium Enterprise Value/FCF. Allerdings gibt das etwas Handarbeit da diese Kriterien nicht in finviz verfügbar sind. Die amerikanischen Buchhaltungsregeln (GAAP) sind leider für den Cashflow suboptimal; ich schaue mir den Cashflow detailliert an und korrigiere ihn vor allem bei Finanzwerten aber auch bei Uebernahmen. Aber die Aktienselektion ist nur ein kleiner Teil eines Handelssystems. Genau so wichtig ist die Wiederanlage der Dividenden, Verkäufe, Haltedauer, Positionsgrösse etc. Falls es Dich interessiert habe ich hier mein komplettes System veröffentlicht: https://www.trading-stocks.de/thread-135...tml#pid732 (08.01.2020, 11:05)cubanpete schrieb: Book Value und Earnings sind komplett verfälscht, Du müsstest Jahre zurück gehen bei jeder einzelnen Firma um einigermassen korrekte Zahlen zu erhalten. Book Value ist wenig aussagekräftig, aber ein grober Filter für Überbewertung. Das EPS ist dagegen schon ein guter Indikator, denn daraus werden die Dividenden gezahlt. EPSx15 ist ein grober Wert für den Preis. Z.B. Coca-Cola, immer überbewertet, P/B von 12, P/E von 30. Zahlt aber immer fleißig jährlich steigende Dividenden um die 3%, nur... Schaue ich mir das Payout-Ratio an, steigen die Auszahlungen stärker als die Einnahmen. Das geht auf Dauer nicht gut. Kann sein, dass das da verharrt oder zurückgeht aber die Daten sind so wie sie sind und damit verglichen gibt es bessere Zahler. Ich vergleiche das mit einer Immobilie. Wenn diese heute 400.000 EUR kostet aber nur 1200 EUR/Monat einbringt (3,6% p.a.), so ist diese für mich völlig uninteressant, da die Möglichkeit einer jährlichen Mietsteigerung von 5-10% ziemlich ausgeschlossen ist. Mit einem KGV von 15, einer jährlichen Steigerung der Divis von 5-10% und einem niedrigen Payout-Ratio bin ich bisher bestens gefahren, ohne dass die Auswahl der Titel in einer Wissenschaft endet. So verfolge ich auch eine 1/N-Diversifikation, schaue aber auch nur grob, dass das über die Sektoren gestreut ist. Wichtiger ist da für mich die Krisenfestigkeit und da ist der Benchmark noch die Finanzkrise. Da ich grundsätzlich nicht trade, gibt es auch nur ein Ausstiegsszenario: Kürzung der Dividende aufgrund unternehmerischer Ereignisse. Mir geht es ja nicht um Kursgewinne, sondern um die Einnahmen aus den Dividenden. (08.01.2020, 12:23)Beth schrieb: Book Value ist wenig aussagekräftig, aber ein grober Filter für Überbewertung. Das EPS ist dagegen schon ein guter Indikator, denn daraus werden die Dividenden gezahlt. EPSx15 ist ein grober Wert für den Preis. Z.B. Coca-Cola, immer überbewertet, P/B von 12, P/E von 30. Zahlt aber immer fleißig jährlich steigende Dividenden um die 3%, nur... Schaue ich mir das Payout-Ratio an, steigen die Auszahlungen stärker als die Einnahmen. Das geht auf Dauer nicht gut. Kann sein, dass das da verharrt oder zurückgeht aber die Daten sind so wie sie sind und damit verglichen gibt es bessere Zahler. Alles verständlich und ja, jede dieser Kennzahlen kann eine Ueberbewertung anzeigen und Du willst ja ein value Kriterium dafür. Die book value musst Du aber auseinander nehmen. Was waren/sind die Abschreibungen, was sind die stillen Reserven, sind etwa intangibles oder goodwill vorhanden und sind diese gerechtfertigt, was besitzt die Firma eigentlich genau und wie ist dieser Besitz bewertet. Ist gar nicht so einfach wenn Du die Firma nicht ganz genau, evtl. von innen, kennst. EPS oder earnings allgemein sehen auch ganz schlecht aus. Oft ist der geplante Ruhestand des Finanzchefs wichtiger für die earnings als der tatsächliche Verlauf des Geschäfts. Mit Abschreibungen, Zukäufen, Verkäufen, Investitionen etc. lassen sich diese beliebig verbiegen. Zu den Dividenden: diese werden nicht aus den earnings gezahlt, das ist eine künstliche Zahl die wie gesagt einfach verändert werden kann; Dividenden werden cash, also aus dem Cashflow gezahlt. Deshalb interessiert mich auch mehr der FCF payout ratio als der earnings payout ratio. Den Verlauf während der Finanzkrise anzuschauen ist ein interessanter Ansatz, werde ich mal untersuchen, Danke für den Hinweis. Bezüglich Kürzung der Dividenden: das ist natürlich unangenehm. Leider sagt die Statistik allerdings dass Firmen die ihre Dividenden gekürzt haben natürlich vorher viel schlechter liefen als der Gesamtmarkt, das Jahr nach der Kürzung hingegen laufen sie besser. Deshalb habe ich die zwei Jahre Haltefrist bevor ich verkaufe. OK, ein Jahr wenn mehr als einer der drei Punkte (Marktkapital, yield, FCF) nicht mehr für mich stimmt. Ich glaube Du hast ein gutes System und wenn es einfach zu implementieren ist und gut funktioniert bleib dabei. Du hast ein "carry" System mit "value" Faktor drin, das sind zwei Faktoren die historisch gesehen eine Ueberrendite gebracht haben. Sind ja auch nur Details die ich anders mache. Jedes System (wenn Du Dich dran hältst) ist besser als kein System. Und wie es so schön heisst: "never change a working system". RE: Beth' Investmentmöglichkeiten für 2020| 08.01.2020, 19:32 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.01.2020, 19:33 von Guhu.)
Sehe ich wie Ciuban. Boom Value kann ebenso wie earnings ziemlich manipuliert werden. Man denke nur an den goodwill oder auch Bewertung von Beteiligungen, Abschreibungen etc.
Dividende wird aus dem Fred Cashflow bezahlt und nicht aus den earnings. (08.01.2020, 12:38)cubanpete schrieb: Deshalb interessiert mich auch mehr der FCF payout ratio als der earnings payout ratio. Ist ein interessante Punkt. Ich habe damit nur ein Problem, wenn der FCF extrem schwankt. Dann kann ich zwar ein FCF-Payout-Ratio berechnen, aber das ist zum Teil wenig aussagekräftig. Da muss ich dann sehr lange Zeiträume betrachten. Bei BEN z.B. ist das Ratio für die letzten zwei Quartale -1300%, für die letzten vier Quartale aber 118,7%. Rechnet man die Sonderdividende von 3 USD vom März 2018 heraus, sind es nur 46,64%. FCF BEN: https://ycharts.com/companies/BEN/free_cash_flow Divi-History: https://seekingalpha.com/symbol/BEN/dividends/history Da ergeben Earnings schon einen Sinn, denn diese sind für den FCF und jene letztendlich für den Cash-Betrag zuständig, denn was soll obiges Unternehmen machen, welches im vorletzten Quartal einen negativen CF hatte? Die Dividende wurde trotzdem bezahlt. Die Earnings schwanken da erheblich weniger, woraus sich eine stabile Messzahl ableiten lässt. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Eigentlich ergibt sich nur ein Gesamtbild, wenn zusätzlich der Cash-Eimer betrachtet wird. Aber da sage ich mir, dass es den Aufwand nicht wert ist. (08.01.2020, 09:13)Beth schrieb: Vorgefiltert wurde über finviz, finetuning über die DF-Liste und Fastgraphs. Danke! irgenwie habe ich gespeichert P/B bringt etwas bei kapitalintensiven UNternehmen, nicht jedoch bei Serviceunternehmen (interlectuall property) gehst Du da tiefer in der Analyse? __________________
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Corrections are usually over very quickly, and they're traditionally painless to long-term investors. Experience is what you get, if you expect anything else! Alles ist Zahl - die Vollkommenen --> 6; 28; 496; 8128; 33550336; 8589869056
Bei Finanztiteln muss man den FCF fast immer korrigieren. Bei BEN liegt das Problem in einer Position "The cash outflow associated with the net of purchase and liquidation of all investments during the period by consolidated investment products.".
Diese Position schwankte in den letzten drei Jahren um über eine Milliarde Dollar pro Jahr und scheint den ganzen Cash Inflow aufzufressen. Obwohl es sich dem Titel der Position nach um ein Investment handelt ist es unter dem operativen Cashflow aufgeführt. Ich würde jetzt versuchen herauszufinden worum es sich dabei genau handelt. Was zum Teufel waren das für konsolidierte Investmentprodukte in die so viel Geld gesteckt wurde? Auf den ersten Blick wäre BEN für mich jedenfalls auf Grund des Cashflows kein Investment, viel zu viel Schwankung im FCF. Ich vermute mal die zocken an der Börse... das mache ich lieber selbst. Solche Positionen ignoriere ich meist bei Finanztiteln wenn sie unter dem Investitions Cashflow vorkommen; die Ware mit denen Finanzhäuser handeln ist nun mal Geld und die Buchhaltungsregeln greifen hier nicht. Aber wenn die Position im operating Cashflow auftaucht so möchte ich schon gerne wissen was das genau ist. Weisst Du das? |
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