(30.01.2021, 11:05)Lancelot schrieb: Ich verstehe es nach wie vor nicht.
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Aber alles was ein Orderbuch hat und public getradet wird ist super schwer zu manipulieren....ohne dafür im Gefängnis zu landen.
Ich mag ja deine sachliche Art aber du gehst doch am Thema vorbei.
Wenn es ein dezentrales Orderbuch gäbe, auf das jeder Zugriff hat, dann ist doch alles ok.
Aber was hilf mir aktuell "das" Orderbuch, wenn um 15:30 die Kauf- und Verkaufaufträge von 100% der Marktteilnehmer abgebildet werden und um 16:30 dann 50% der Marktteilnehmer der Zugang zum Orderbuch verweigert wird (oder nur noch eine Seite der Order zugelassen wird).
Und natürlich lag es im Falle von RH daran dass deren Sicherheitseinlagen durch Margintrading und Volatilität so hoch wurde, dass sie schlicht nicht mehr das Kapital hatten/haben, diesen nachzukommen.
Aus Sicht von RH völlig nachvollziehbar aber natürlich dem Trader wieder nicht vermittelbar, weshalb man wieder inhaltsleere Floskeln bemüht "wollen die Kunden schützen". Sich selber haben sie geschützt, nicht anderes und das zwangsläufig zu Lasten der Funktionalität, die sie ihren Kunden anbieten.
Was die Diskussion um Manipulation anbetrifft wird doch schon lange mit zweierlei Maß gemessen bzw fällt es jetzt auf.
Wenn CNBC einen Gast einläd und den nach einer Position befragt, dann ist das eine Meinungsäusserung, bei der die Meinung eines Einzelnen, der sich sonst zu Hause mit der Wand unterhalten würde auf einmal ein paar Millionen Leute erreicht (und niemand der Meinung widersprechen kann und diese auch nicht auf ihre "Richtigkeit" überprüft wird).
Wenn das Cramer macht ist das eine "Entertainment Show", die ebenso unreflektiert Millionen von (unerfahrenen) Investoren erreicht.
Wenn das ein Reddit/Twitter/Facebook User macht ist das "Marktmanipulation"
Wenn ein Livestream auf Youtube plötzlich mehr Zuschauer der Zielgruppe hat als eine Sendung auf CNBC, dann mag das für CNBC ärgerlich sein aber der Gast, der mit einer Meinung zu einem Investment dort auftritt ist genauso viel oder wenig der Marktmanipulation schuldig, wie der auf CNBC.
Reddit ist eine Platform auf der doch kaum jemand zu Wort kommt oder an einer Diskussion teilnimmt, schaut euch das Chaos dort doch an.
Wenn wir hier im Forum 2 Millionen aktive Mitglieder hätten und ich eine Analyse zu einem unentdeckten Wert im SDAX schreiben würde, die eine ver-x-fachung in Aussicht stellt, dann fliegt die Kuh.
Manipuliere ich damit den Markt, natürlich.
Auf der anderen Seite stelle ich nur reale Informationen ins Bewusstsein der Masse, die vorher nicht bekannt war (zB mehr Aktien short verkauft als ausgegeben)
Ist das dann verfolgungswürdiger als wenn ich einen Link zum neusten "Citron PDF" geteilt hätte, in dessen Report steht, was ich geschrieben habe und dessen Betreiber am Nachmittag noch zur "Börsen Schalte in der ARD" zum Interview geladen wird?
Er manipuliert dann den Markt nicht, weil er "Experte" ist und ich "zockender Pöbel"?